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Spätmittelalterliche Töpferware von einigen Wallburgen aus der Umgebung von Kutina und Garešnica

Tajana Sekelj Ivančan
Tatjana Tkalčec


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Sažetak

In Kooperation des Instituts für Archäologie aus Zagreb
und des Heimatmuseums von Moslavina aus Kutina
wurden die mittelalterlichen Stätten in der Umgebung
von Kutina und Garešnica besichtigt, die aufgrund ihrer
Konfiguration und des Bezugs zur Umgebung als Wallburgen
bezeichnet werden können (Karte 1, Karte 2). Für
jede Wallburg wurden je eine topographische Karte und
eine Luftaufnahme beigelegt zum Vergleich der älteren
Schilderungen mit dem gegenwärtigen Zustand vor Ort.
Es wurde auch die Höhenburg Turski stol–Gradina (Karte
1, 1) besichtigt. Die Form der Höhenburg ist aus der
Luftaufnahme der Staatlichen Verwaltung für Geodäsie
der Republik Kroatien (Abb. 1) sichtbar, während sie in
die topographische Karte nicht eingezeichnet ist (Abb.
1a). Die Höhenburg liegt in einem dichten Wald, und klar
erkennbar sind zwei Wassergräben in Form von dunklen
Kreiskonturen sowie die zentrale Erhebung A und eine
Befestigungsmauer, während die kleinere Erhebung B
nicht erkennbar ist. Bei der erneuten Besichtigung im
Frühling 2002 wurde festgestellt, daß die Zeichnung von
1956 völlig dem Zustand vor Ort entspricht (Abb. 1b, 1c).
Die Stätte Kutina–Zentrum (Karte 1, 2) war eine quadratische
Wallburg am Flüßchen Kutinica, die nach der
Flußregulierung zerstört wurde. Vom Ende der 1950er ist
die Rekonstruktion der Stätte nach der Zeichnung von
Ante Glavičić (Abb. 2) bekannt, und wir veröffentlichten
die angenommene Lage der Wallburg (Abb. 2a). Die dritte
Wallburg in der Nähe von Kutina liegt ca. 1 km südöstlich
von Kutinsko Selo entfernt (Karte 1, 3). In einer Untersuchung
von 1963 wurde festgestellt, daß diese Stätte
aus einer Siedlung sowie einer Festung besteht, nämlich
es befindet sich nördlich des von einem Wassergraben und
von einer Befestigungsmauer umgebenen zentralen Teils
der Wallburg noch eine fünfeckige, von einem Wall umgebene
Fläche mit einer Befestigungsmauer aus Eichenbalken.
Aus der Luftaufnahme geht hervor, daß Plovdin
eine Wallburg mit mehreren Wassergräben und Befestigungsmauern
um eine unregelmäßige zentrale Erhebung
ist, wovon im Norden drei Wassergräben und zwei Befestigungsmauern
(Abb. 3) mit Bewässerungskanälen sichtbar
sind. Die topographische Karte des Gebiets zeigt
nicht alle Details der Plovdin-Anlage (Abb. 3a). Bei der
Besichtigung im Frühling 2002 wurde die Lage der Stätte
dokumentiert und vermerkt, daß die zentrale Erhebung
eine unregelmäßige Form mit betonten halbkreisförmigen
Ecken hat. In der Umgebung von Lipovljani liegt die
Stätte Kraljeva Velika–Stari Grad (Kućište) (Karte 1, 4).
Auf der Luftaufnahme ist ein breiter Wassergraben, der
die quadratische zentrale Erhebung umgibt und ihren
Konturen folgt, sichtbar. Die Befestigungsmauer läßt sich
an der westlichen, südwestlichen und südlichen Seite erkennen
(Abb. 4). Auf der topographischen Karte ist nur
der breite Wassergraben markiert (Abb. 4a), der das ganze
Jahr über mit Wasser gefüllt ist, wie auch das Foto zeigt
(Abb. 4b). Bei der Besichtigung 2002 wurde festgestellt,
daß die Befestigungsmauer an der nördlichen Seite bis zur
Höhe von ca. 1-1,5 m erhalten ist. An der südlichen und
südwestlichen Seite ist sie mit dem umgebenden Terrain
eingeebnet. Die Luftaufnahme des Gebiets ermöglichte
uns Angaben sowie eine Vorstellung von denjenigen Details
der Stätte, die nicht vor Ort erkennbar sind, weshalb
es an dieser Stelle wichtig erscheint, auf den Wert der
Anwendung von verschiedenen interdisziplinären Methoden
bei der Erforschung von archäologischen Stätten hinzuweisen.
Nordwestlich von Banova Jaruga befindet sich
die Niederburg Međurić-Gradina oder Turski grad am linken
Ufer des alten Flußlaufs der Ilova (Karte 1, 5), bestehend
aus zwei Erhebungen. Aus der Luftaufnahme ist die
ovale, von einem Wassergraben und einer Befestigungsmauer
umgebene nördliche Erhebung klar erkennbar.
Die südliche Erhebung ist nicht sichtbar. An der nordöstlichen,
nördlichen und westlichen Seite ist auch der breite
äußere Wassergraben sichtbar, der die beiden Erhebungen
umgibt (Abb. 5). Die topographische Darstellung entspricht
nicht völlig dem Zustand vor Ort (Abb. 5a). Es fehlt der
seichtere innere Wassergraben und der die beiden Gräben
verbindende Kanal (Abb. 5b). Östlich von Garešnica liegt
am linken Ilova-Ufer die Niederburg Sokolovac–Turski
grad (Karte 2, 1). Bei der Besichtigung im Frühling 2002
wurden neue Eingriffe an der Stätte festgestellt (Abb. 6b).
Aus der topographischen Karte geht hervor, daß die Wallburg
im Gebiet Berek liegt. Dieses Toponym benutzte die
Bevölkerung zur Bezeichnung von sumpfigen Gebieten,
worin oft Wallburgen gebaut wurden(Abb. 6a). An der
östlichen Seite ist neben der zentralen Erhebung, zwei Befestigungsmauern
und zwei Wassergräben auch ein kleinerer
Wassergraben sichtbar, der mit einem nördlich der
Walllburg verlaufenden Bächlein verbunden ist. Die Luftaufnahme
entspricht der topographischen Darstellung
(Abb. 6). In der Nähe der Wallburg in Sokolovac befindet
sich im Wald Međuvađa die Stätte Gradina–Tomašica
(Karte 1). Die Wallburg wurde 1996 und 2002 besichtigt.
Da sie weder auf der topographischen Karte, noch auf der
Luftaufnahme erkennbar ist, wurde 2002 eine Skizze (ohne
Maßstab) erstellt, die wir dieser Arbeit beilegen (Abb. 7).
Heute ist die zentrale Erhebung sichtbar, und gut erhalten
sind der mit Wasser gefüllte Graben I und die Befestigungsmauer
I (Abb. 7a und 7b). In der Befestigungsmauer
I befinden sich vier Einschnitte zur Bewässerung der beiden
Wassergräben (Abb. 7).
Nach dem Sichten der von den erwähnten Wallburgen
stammenden Keramikfunde wurde für unsere Analyse die
Töpferware ausgewählt, und zwar Keramikbecher, -krüge
und -flaschen, mit dem Ziel einer möglichst präzisen Datierung,
um festzustellen, zu welcher Zeit die Wallburgen
besiedelt waren.
Die bauchigen Becher lassen sich in zwei Gruppen einteilen:
mit niedrigem und mit hohem Fuß. Die Becher mit
niedrigem Fuß kommen in zwei Varianten vor: 1.) Becher
niedrigem, schmalem Fuß (T. 1; T. 2) und 2.) Becher mit
niedrigem, breitem Fuß (T. 3; T. 8, 1). Bei den ersteren ist, der Übergang vom Fuß zum Bauch weniger deutlich,
während bei den letzteren dieser Teil des Bechers wegen
des äußerst breiten Fußes und Bauchs viel deutlicher eingezogen
ist. Der Boden der Becher mit niedrigem, schmalem
Fuß ist meistens flach oder leicht erhaben, und häufig
befindet sich darauf ein Zeichen oder nachträgliche Stempelung
– z.B. bei den Bechern aus Tomašica (T. 2, 1) und
Turski stol (T. 5, 3). Die Füße sind am Boden ringförmig,
mit abgerundeten oder nach oben abgeschrägten Rändern.
Die erhaltenen Fragmente dieser Becher sind meistens
undekoriert, mit Ausnahme der Becher aus Tomašica (T.
2, 1) und Sokolovac (T. 2, 6), deren Bauch mit auf einer
schnell rotierenden Töpferscheibe eingeritzten Riefen
verziert ist, sowie des Bechers aus Sokolovac (T. 1, 1), der
mit einer breiten, waagerechten, rot bemalten Linie am
Übergang vom Fuß zum Bauch verziert ist. Bechern mit
niedrigem, breitem Fuß begegnet man häufig an der
Stätte Sokolovac–Turski grad. Die Becher mit hohem Fuß
(T. 4) haben ebenfalls einen gewölbten Bauch, aber ihr
hoher konkaver Fuß (oder konischer – z.B. Becher aus
Kraljeva Velika – T. 4, 5) verleiht ihnen den Eindruck einer
länglichen, senkrechten Achsenlinie, die für den gotischen
Stil charakteristisch ist. Auch die Exemplare aus dieser
Bechergruppe sind häufig mit rot bemalten Verzierungen
versehen (T. 4, 1, 3, 6, 7), die in Kombination mit einem
Zierrädchen (T. 4, 6, 7) oder mit gestochenen oder gestempelten
regelmäßigen Kreisen, wie etwa der Becher
aus Sokolovac zeigt (T. 4, 1), vorkommen. Bei einem Becher
aus Kraljeva Velika tritt die Rädchenverzierung in
Kombination mit gestempelten Kreislinien vor (T. 4, 2).
Dieser Bechergruppe gehört auch der Becher aus Sokolovac
an, gearbeitet in Majolika-Technik und verziert mit
blauen waagerechten Linien auf weißem Grund (T. 4, 3).
Charakteristisch für die schmalen Becher aus Sokolovac
(T. 5, 1) und Turski stol (T. 5, 2) ist die Verzierung des
Körpers durch waagerechte Rippen und Rillen auf einer
schnell rotierenden Töpferscheibe. Ihrer Form nach sind
sie den bauchigen Bechern ähnlich. Das Fragment des
Bechers aus Turski stol (T. 5, 3) läßt nur einen bedingten
Schluß auf seine Form zu, wir vermuten aber, daß es zu
dieser Bechergruppe gehört. Am Übergang vom Fuß zum
Körper verläuft eine erhabene Rippe. Am Boden befindet
sich ein tief eingeritztes Zeichen, ähnlich dem Zeichen
vom Boden des Bechers aus Sokolovac (T. 4, 4). Für
die konkaven Becher sind der leicht erweiterte Boden und
der an der Öffnung sich erweiternde Körper charakteristisch.
Der Becher aus Plovdin grad (T. 5, 5) ist mit tiefen
Riefen, oder mit betonten Rippen und roten Bemalungen
(in zwei Riefen) sowie mit Reihen von in die Rippen gestempelten
Rädchenbändern verziert. Dieser Form gehört
wahrscheinlich auch das Fragment des mit Rippen
und gestempelten Rädchen verzierten Bechers aus Kraljeva
Velika an (T. 5, 4).
Das Fragment des Gefäßes aus Kraljeva Velika mit feiner
Faktur, in Majolika-Technik in blauen Tönen auf
weißem Grund (T. 6, 3), ist ein Teil eines bauchigen
Schnabelkruges mit einem Schmuckmedaillon am Bauch
mit geometrischen Mustern. Der Boden des Gefäßes aus
Turski stol (T. 6, 4) gehört zu einem unglasierten
dünnwandigen Krug (oder Flasche?), während das Fragment
des Kruges aus Turski stol mit einem mit tiefen Ritzverzierungen
geschmückten Henkel (T. 6, 5) dickere
Wände und größere Ausmaße aufweist. Der massive Henkel
verbindet die Schulter unmittelbar mit der flachen
Lippe des Kruges.
Unter der Tonware aus Sokolovac und Tomašica wurden
einige Funde von Flaschen mit Schnabelausguß identifiziert
(T. 7). Die Flaschen aus Sokolovac haben einen leicht
erweiterten trichterförmigen Rand, einen langen, dünnen
Hals und einen gewölbten Bauch sowie dünnere Wände, und
manchmal sind sie mit dichten Riefen verziert (T. 7, 1-3),
während die Flaschen aus Tomašica grober sind, mit einem
kurzen und breiten Hals (T. 7, 4, 5). Möglicherweise hatten
die Flaschen aus Tomašica auch einen Henkel, sie sind
jedoch nur äußerst fragmentarisch erhalten.
In dieser Arbeit wurden Beispiele anhand der Vergleiche
von Fotoaufnahmen, topographischen Karten, alten
Schilderungen der Wallburgen und dem heutigen
Zustand vor Ort angeführt. Für manche Stätten konnte
man neue Angaben erhalten. Aufgrund einer Analyse der
Luftaufnahme konnte das Bestehen eines äußeren Wassergrabens
an der Wallburg Kraljeva Velika–Stari grad (Kućište)
sowie des südlichen und südwestlichen Segments
der Befestigungsmauer festgestellt werden, was weder vor
Ort sichtbar war, noch auf der topographischen Karte
dargestellt ist. Bei der Wallburg Sokolovac–Turski grad
konnte aufgrund des Studiums der topographischen Karte
und der Luftaufnahme das Bestehen eines dritten,
äußeren Wassergrabens an der östlichen Seite der Wallburg
festgestellt werden. Bei der Wallburg Plovdin grad
konnten einige Hypothesen bestätigt werden, und anhand
der Luftaufnahme wurde seine (vergessene) genaue Lage
geortet. Aufgrund der Analyse der Luftaufnahme von
Plovdin wurde eine größere Zahl von Befestigungsmauern
und verbundenen Wassergräben konstatiert. Für ihre genaue
Beschreibung und Deutung bedarf es einer systematischen
Besichtigung vor Ort und detaillierter Vermessungen.
Leider bringen sogar alle diese Methoden manchmal
nicht die erwarteten Ergebnisse. Die Wallburg Tomašica-
Gradina ist nicht in der topographischen Karte eingezeichnet,
sie ist auch auf der Luftaufnahme nicht erkennbar,
und es war nicht möglich, sie genau auf der Landkarte zu
orten. Alle diese Beobachtungen bieten uns eine klare
Vorstellung von der Verteidigungsfunktion dieser Anlagen
und ermöglicht ihre Kategorisierung in den Typus der
– Wallburgen, allerdings nicht ihre genaue Datierung.
Diese wird durch eine Analyse der Keramikbestände –
Becher, Flaschen und Krüge – möglich, die als spätmittelalterliche
Töpferware klassifiziert und in das 15. sowie in
die erste Hälfte des 16. Jahrhunderts datiert wurden. Zu
jener Zeit herrschte in diesen Gebieten große Türkengefahr,
und es wurde notwendig, sichere, befestigte Anlagen
zu errichten. Deshalb sind die erwähnten Wallburgen
Bestandteile eines gemeinsamen Abwehrsystems vor den
Türken.

Ključne riječi

Wallburg; Töpferware; Becher; Krug; Flasche; Luftaufnahme; topographische Landkarte; Spätmittelalter; Kutina–Turski stol; Kutina–Zentrum (Kutinica); Kutina–Plovdin grad; Kraljeva Velika–Stari grad; Međurić–Gradina; Sokolovac–Turski grad; Tomašica– Gradina

Hrčak ID:

812

URI

https://hrcak.srce.hr/812

Datum izdavanja:

20.7.2002.

Podaci na drugim jezicima: hrvatski

Posjeta: 5.183 *