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Ostalo

PAULUS RIEDL, EIN BILDHAUER DES PAULINERORDENS IN ISTRIEN UND DEM KROATISCHEN KOSTENLAND

Doris Baričević


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str. 133-147

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Sažetak

Die Kirche des ehemaligen Paulinerklosters St. Petrus im Walde (Sv. Petar u Šumi, Monasterium S. Petri in Silvis) bei Pazin im Zentrum der Halbinsel Istrien schliesst sich in architektonischer Hinsicht und durch den Charakter ihrer Inneneinrichtung eng an di e mi tteleuropaische Barockkunst an. Alle Teile der Kircheneinrichtung — Altare, Kanzel, Orgel und Banke — sind ous Holz und reich mit Figuren und dekorativen Schnitzwerk geschmuckt. Die gesamte Kircheneinrichtung stammt aus der Zeit nach der Erneuerung um die Mitte des 18 Jhs. Zur Zeit der Einsegnung der Kirche im Jahr 1755 stand warscheinlich schon der Hochaltar, wahrend die funf datierten Seitenaltare im Zeitraum von 1759 — 1772 enstanden. Von den ausfuhrenden Kunstlern erwahnen die sparlichen Quellen zwei Pauliner Monche, den Bildhauer Paulus Riedl und den Maler Leopold Kekeisen (oder Keheissen). Der Bildhauer Riedl schuf fur die ehemalige Klosterkirche ein umfassendes Werk und zwar holzgeschnitzte Figuren fur alle Altare, die Kanzel und die Orgel und funf
monumentale Heiligenfiguren aus Stein fur di e Nischen der Kirchenfassade. Nur an zwei der Seitenaltare zeigen einige Figuren einen etwas unterschiedlichen Stil und sind wahrscheinlich einem anderen Bildhauer oder Gesellen des Meisters zuzuschreiben. Die ausgepragten stilistischen und typologischen Merkmale der Statuen aus Holz und Stein ermoglichen es, diesem Pauliner Bildhauer noch andere Werke zuzuschreiben, welche bezeichnenderweise ebenfalls fgr Kirchen von Paulinerklostern angefertigt wurden.
Der Altar des Hl. Johannes des Taufers (1746 — 1749) stand vor der Aufhebung des Klosters in der Kirche des HI. Nikolaus in Senj. Heute befindet er sich in der Pfarrkirche in Punat auf der Insei Krk. Sein monumentaler Aufbau mit den halbkreisformigen Saulenstellungen und den grossen Figuren gehort zu den schćnsten Werken des Bildhauers. Fur dieselbe Kirche schuf er noch zwei grosse Leuchterengel (1754) und wahrscheinlich auch die Schmerzvolle Muttergottes fur denselben Altar.
Ein weiteres Werk des Bildhauers befindet sich in der Kirche der Hl. Maria des ehemaligen Paulinerklosters in Crikvenica. Es handelt sich um den Hauptaltar, dessen im oberen Teil atektonisch komponierter Aufsatz einer grossen, von einem Vorhang umgebenen Monstranz ahnelt. Die beiden heiligen Konige und die Engel zeigen schon deutliche Merkmale von Spatwerken und den Einfluss des nahenden Klassizismus. Der Altar entstand 1776 und cine Inschrift an der R(lckseite des Tabernakels nennt alle an seiner Ausfuhrung beteiligten Kunstler und Handwerker. Der Name des Bildhauers wird mit Paulus Riedl, statuarius et sculptor angegeben.
Der Bildhauer Paulus Riedl trot im Jahre 1753 in den Paulinerorden ein, im Alter von 28 Jahren. Er wurde demnach 1725 geboren, leider werden Geburtsort- oder Land nirgends erwahnt. Es ist anzunehmen, dass er aus den alpenlandischen Gebieten (Tirol?) stammte und auf der Wanderschaft in das Kroatische Kustengebiet gelangte. Seine ersten fur die Pauliner in Senj ausgefuhrten Werke entstanden teilweise noch vor seinem Eintritt in den Orden. Die Arbeit an der Kircheneinrichtung und den Steinfiguren fur die Kirche des Klosters St. Petrus im Walde setzt einen langeren Aufenthalt von etwa 20 Jahren voraus, sowie auch das Bestehen einer grćsseren Werkstatt mit Gehilfen und Gesellen. Sein letztes uns bekanntes Werk its der Hauptaltar in Crikvenica aus dem Jahr 1776, Sein Todesjahr ist nicht bekannt. Paulus Riedl hat demnach fast dreissig Jahre seines Lebens in den Klostern des Paulinerordens im Kroatischen Kustenland und in Istrien verbracht.
In dem langen Zeitraum von fast dreissig Jahren haben sich die Hauptmerkmale seines Stil kaurn verandert. Paulus Riedl erscheint als ein ausgesprochener Vertreter alpenlandischer Holzplastik des Barock in einem Raum, welcher im 18 Jahrhundert Stein und Marmor fur die Anfertigung von Altaren, Kanzeln und Heiligenfiguren bevorzugte. Die formal-kunstlerischen Errungenschaften seiner alpenlandischen Schulung verbinden sich mit einer volkstumlichen Unterstromung und sinem gewissen beharrenden Moment, welches sich im Festhalten an gberkommenen Formen und ornamentalen Motiven aussert.

Ključne riječi

Hrčak ID:

158290

URI

https://hrcak.srce.hr/158290

Datum izdavanja:

15.12.1974.

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