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Original scientific paper

„Die Schattenseite der Autobahn Zagreb–Rijeka“: Soziogeografische Implikationen im rural-peripheren Bergland Kroatiens

Aleksandar LUKIĆ orcid id orcid.org/0000-0002-7884-5818 ; Faculty of Science, Zagreb
Vuk Tvrtko OPAČIĆ orcid id orcid.org/0000-0001-9483-3609 ; Faculty of Science, Zagreb
Ivan ZUPANC orcid id orcid.org/0000-0003-2926-4803 ; Faculty of Science, Zagreb


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page 153-173

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Abstract

Seit Mitte der 90er-Jahre werden in Kroatien
Autobahnbauprojekte durchgeführt, die zu den größten in
Europa gehören. Neben vielen positiven Auswirkungen, die
der Bau neuer Verkehrswege dem Land zweifelsohne
gebracht hat, gibt es auch negative Seiten, die auf den
ersten Blick jedoch nicht so sehr ins Auge fallen. Dazu gehört
natürlich auch die Verkehrsumleitung, in deren Folge die
bislang genutzten Hauptverkehrsstraßen umgangen werden.
Mit dieser Untersuchung sollten die soziogeografischen
Implikationen ermittelt werden, die nach Inbetriebnahme
der Autobahn Zagreb–Rijeka im Zentralteil des Berglands
Gorski kotar spürbar sind. Die Untersuchung umfasste die
an der alten Fahrstraße Zagreb–Rijeka liegenden
Ortschaften, von denen die Autoren einen wirtschaftlichen
Abschwung annahmen, sowie Fužine als repräsentatives
Beispiel für eine Ortschaft, die im Umland des
Autobahnkreuzes Rijeka liegt und seit Inbetriebnahme der
Autobahn einen wirtschaftlichen Aufschwung verbuchen
kann. Die Untersuchung basiert auf Feldstudien und schließt
die Erhebung kartografischer Daten ein, ferner Umfragen
unter Ortsansässigen und Unternehmern sowie Interviews mit
Vertretern der Lokalbehörden. Die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchungen besagen Folgendes: Das spürbar
geschwächte Verkehrsaufkommen auf der alten Fahrstraße
Zagreb–Rijeka hat ausgesprochen negative Folgen für den
Dienstleistungsbereich (Gastronomie), der vormals die
wichtigste Einnahmequelle der längs der „Lujzijana“
(Luisenstraße) wohnenden Lokalbevölkerung darstellte. Der
Bau der Autobahn hat neue regionale Disparitäten im Raum
Gorski kotar hervorgebracht, welcher Umstand von
befragten Einwohnern der Ortschaften Severin na Kupi und
Fužine bestätigt wird. Einerseits ist so die einstige das
Bergland Gorski kotar durchquerende Hauptverkehrsstraße
völlig marginalisiert worden, während andererseits die in der
Umgebung der Autobahnanschlussstellen liegenden
Ortschaften auf einmal ganz neue Zukunftsaussichten haben.
Nachhaltige Überlebensstrategien in Gegenden mit
begrenzten natürlichen und gesellschaftlichen
Entwicklungsperspektiven müssen ein breiteres Spektrum an
Haupttätigkeitsbereichen aufweisen und dabei alle
verfügbaren Ressourcen prüfen, statt sich auf Projekte zu
beschränken, die lediglich kurzfristige Gewinne abwerfen.

Keywords

Autobahn; gebirgig-ländliche Peripherie; Wirtschaftsentwicklung; ländliche Entwicklung; Gorski kotar; Kroatien

Hrčak ID:

37184

URI

https://hrcak.srce.hr/37184

Publication date:

30.4.2009.

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