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Phänomenologie des Erinnerns und geschichtliches Denken

Ante Pažanin


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str. 49-60

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Anhand einer Analyse der Husserl'schen Studie »Geschichte und Erinnerung« aus dem Jahre 1937 möchte der Autor zeigen, dass der späte Husserl von der Lebenswelt ausgeht, dass sich fernerhin auch seine Phänomenologie des Erinnerns weder auf den Erkenntnis-Individualismus der kartesianischen Tradition beschränkt noch auf transzendentale Subjektivität und logische Apriorität, wie oft gedacht wird, sondern dass Husserl neben einer statischen Phänomenologie auch eine genetische Phänomenologie der Intersubjektivität und historischen Apriorität entwickelt. Hierbei unterscheidet Husserl zwei Arten von Geschichtlichkeit: Die eine vollziehe sich in Form von Wahrnehmen und Erinnern und bestehe, so Husserl, in der einzelnen Person; die andere vollziehe sich in der »Vergemeinschaftlichung« des sozialen Lebens. Im Hinblick auf die Geschichtlichkeit des gesellschaftlichen Lebens wird der Leser auf die Ähnlichkeit der genetischen Phänomenologie des späten Husserl und der sozialen Phänomenologie von Helmuth Plessner über Alfred Schütz bis Peter Berger und Thomas Luckmann aufmerksam gemacht, wenn auch Letztere von der »Vergesellschaftung des Menschen« und der »Alltagswelt« sprechen, Husserl hingegen von der »Vergemeinschaftlichung des sozialen Lebens« und der »Lebenswelt«. Es ist jedoch das Anliegen beider Seiten, die gesellschaftliche Wirklichkeit als »objektive Faktizitt« und als »subjektiv gedachten Sinn« zu begreifen.
Das gemeinsame Merkmal der sozialen wie der genetischen Phänomenologie ist nämlich sie beide von der alltäglichen Lebenswelt ausgehen und nicht vom theoretischen Bewusstsein und reflexiven Modernisieren logischer Formen. Natrürlich verwirft die genetische Phänomenologie weder die statische Phänomenologie noch aber das logische Apriori, sondern entwickelt in Angemessenheit zur geschichtlichen Wirklichkeit ein geschichtliches Denken, und zwar anhand einer Untersuchung der »gesellschaftlichen Konstruktion der Wirldichkeit«, wie Plessner es formuliert, sowie mit Hilfe »historischer Bewusstmachung«, wie Husserl sagt. In diesem Sinne schlieβt Husserl seine Studie »Geschichte und Erinnerung« mit der Unterscheidung zweier Arten von Objekten ab: Das erste ist ein Objekt »im lebensweltlichen Sinne«, das zweite ein Objekt »philosophischer Erfindung«. Die wahre philosophische Frage zielt auf die »ursprüngliche Sinnbildung des ersten und zweiten Objektes ab«, um diese Objekte so in ihren jeweils unterschiedlichen apriorischen Grundlagen zu verstehen — das erste im historischen Apriori und in generativer Geschichtlichkeit, das zweite im logischen Apriori und in der unbedingten Wahrheit »der Welt über sich selbst«. Hier zeigt sich, dass die Husserl'sche Unterscheidung des ersten und des zweiten Objektes Ähnlichkeiten aufweist sowohl mit Hegels Philosophie des objektiven und absoluten Geistes als auch mit der aristotelischen Trennung des höchsten Guten des bios praktiks als menschlichen Guten vom höchsten Guten des bios theoretiks als götlichen Guten.

Ključne riječi

Hrčak ID:

68064

URI

https://hrcak.srce.hr/68064

Datum izdavanja:

5.12.2005.

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