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Weißkroaten in Banalkroatien undTeile Kroatiens, die aus Gespanschaften bestehen

Ivan Mužić ; HR, Split, Čiovska 2


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str. 265-298

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In der bisherigen Literatur überwiegt die Ansicht, dass das im Werk De administrando imperio erwähnte Weißkroatien in Nordeuropa liegt. Trotz zahlreicher Überlegungen in dieser Hinsicht, konnte bisher nicht bewiesen werden, dass ein Weißkroatien jemals im europäischen Norden existierte. Insbesondere fehlt jeglicher Beweis, der seine kontinuierliche Existenz von Mitte 7. bis Mitte 10. Jahrhunderts bekräftigen könnte, aber auch Belege dafür, dass sich die Kroaten im Raum der heutigen Tschechei, Polen und der Ukraine Weißkroaten nannten. Wenn demnach keine Weißkroaten in diesen Gegenden existierten, so konnten sie auch nicht Ende des 8. oder Anfang des 9. Jahrhunderts nach Dalmatien siedeln. Auch in fränkischen Quellen fehlen jegliche Nachweise über solch eine Zuwanderung der Kroaten. Diese Möglichkeit als glaubwürdig zu betrachten bedeutet zugleich andere bestehende schriftliche Quellen über die Zuwanderung der Kroaten auf den Balkan zu ignorieren. Die Nestorchronik erwähnt die Weißkroaten nur im Balkanraum. Die Kroaten siedelten, gemäß den Werken Libellus Gothorum und Historia Salonitana, ins liburnische Territorium der späteren Gegenden Lika, Krbava und Gacka, spätestens zur Zeit des Totila, d.h. Mitte des 6. Jahrhunderts, wo sie sich dauerhaft niederließen. Die Kroaten selbst nannten sich anfänglich Kroaten nur in Banalkroatien des Presbyters Diocleas. Den Namen Weißkroate gebrauchte König Budimir in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts. Thomas Archidiakon erwähnte in seinem Werk keine Weißkroaten, jedoch ordnete er die seiner Meinung nach Mitte des 6. Jahrhunderts zugewanderten Kroaten in das gleiche Territorium, welches die Kroatische Chronik Weißkroatien nennt. Einige Autoren versuchten die Kroaten in unmittelbare Beziehung mit awarischen ethnischen Elementen zu bringen. Die Kroaten werden aber in keiner der drei historischen Quellen über die Kroaten–Zuwanderung in eine engere Verbindung mit den Awaren gebracht. Sowohl Libellus Gothorum als auch Historia Salonitana setzen die Kroaten mit den Goten gleich (Goten–Sklavinier). In zwei Kapiteln der Schrift De Schlüsselwörter: Alt– oder Weißkroatien, Weißkroaten, Banalkroatien, Awaren, Dalmatien, Trpimir, Budimir administrando imperio wird der Krieg zwischen Kroaten und Awaren genannt. Aus dem dritten Kapitel der kroatischen Fassung des Libellus Gothorum geht hervor, dass während Bladin’s Herrschaft um Mitte des 7. Jahrhunderts eine geraume Anzahl von Awaro–Sklavinier in den benachbarten Provinzen lebte. Des Weiteren steht dort, dass Bladin mit ihnen Frieden schloss und die awarische Oberhoheit, in Vereinbarung mit der Abgabe von Tribut, anerkannte. Aus der Fortsetzung der Geschichte in den nachfolgenden Kapiteln von Libellus Gothorum lässt sich schließen, dass die bis dahin gotisch–sklavinische Dynastie durch neue awaro–slawische Herrscher ersetzt wurde, gegen die die Weißkroaten Aufstände aus ihrer Banschaft organisierten. Das mittelalterliche Territorium Norddalmatiens, umgrenzt durch die Flüsse Zrmanja und Krka, und jenes Mitteldalmatiens, umgrenzt durch die Flüsse Krka und Cetina, sowie die Gebiete von Knin und Drniš und Nachbarsregionen (Livno, Glamoč) werden in der Literatur als Dalmatinisches Kroatien bezeichnet. Dieses Gebiet ist im Grunde identisch mit den Gespanschaften von Porphyrogennetos. In diesem in Gespanschaften gegliederten Teil Kroatiens siedelten Kroaten als fränkische Verbündete im Krieg gegen die Awaren Ende des 8. und Anfang des 9. Jahrhunderts. Erst seit dieser Zeit gibt es in diesem Raum altkroatische Gräber. Banalkroatien umfasste die mittelalterlichen Gebiete Gacka, Krbava und Lika. Es bestehen weder schriftlichen Quellen noch archäologische Funde oder Toponyme, die belegen können, dass die Awaren jemals diese Region besiedelten. Unmittelbar nach dem kroatisch–fränkischen Krieg wurde der ehemalige große und im Libellus Gothorum genannte Staat unter kroatischer Führung des Königs Trpimir wiederhergestellt. Gottschalk lebte an dessen Königshof und wusste demnach auch, dass Trpimir nicht nur König der Kroaten war. Er nannte ihn richtigerweise “König der Sklavinier”. Damals wurden die Kroaten, aber auch alle früheren gotisch– sklavinischen und awaro–sklavinischen Zuwanderer im Territorium des römischen Dalmatiens als Skla- Weißkroaten in Banalkroatien undTeile Kroatiens, die aus Gespanschaften bestehen Zum Andenken an Nada Klaić Starohrvatska prosvjeta III. serija – svezak 37/2010. 298 vinier bezeichnet. Mit der Zeit verschmolzen sie mit den dort ansässigen Einheimischen und besiedelten das Regnum von Trpimir. Ab der fränkisch–kroatischen Besetzung der Gespanschaft Dalmatien zu Beginn des 9. Jahrhunderts bis in die Zeit der kroatischen Herrschaft von Trpimir dauerte die Christianisierung eines Teiles der zugewanderten Kroaten und einer Vielzahl der dort heimischen Bevölkerung, die außerhalb der Küstenstädte lebte und sich Dalma (tiner) nannte. Die Existenz eines starken Landheeres und einer großen Kriegsflotte war zur Zeit von Trpimir nur möglich in einem Staat, der weitaus größer war als Banalkroatien. Quellen bezüglich der kroatisch–bulgarischen Beziehungen und Kriege lassen schließen, dass ein großer Staat damals bestand, dem auch die Kroaten angehörten und der an Bulgarien grenzte. Die Tatsache, dass Trpimir über ein großes Herr verfügte, belegen seine siegreichen Kriegszüge gegen den byzantinischen Staat. Auch der bulgarische Herrscher Boris Michael (852–889) griff die Kroaten an. Er war aber schließlich gezwungen mit ihnen Frieden zu schließen. Seit der Herrschaft von Domagoj wurden die Kroaten lediglich von Banen regiert. Das Territorium einzelner Banschaften konnte, nach der Interpretation schriftlicher Quellen zu urteilen, nur ein Teil einer größeren Einheit sein, welches unter königlicher Oberhoheit stand. Aus dem neunten Kapitel der Kroatischen Chronik kann man schließen, dass der Staat durch große religiöse Konflikte vor Budimir’s Herrschaft erschüttert wurde. Dies belegt auch der Brief von Papst Stephan VI. an den Spliter Erzbischof Theodosius aus dem Jahre 887/888, in dem der Papst die Wiedererrichtung der Kirchen fordert, die durch die “barbarische Wut vernichtet wurden”. Dem Libellus Gothorum zufolge teilte König Budimir den großen Staat im Jahre 885 oder 886. Die königliche Macht in diesem möglichen großen Staat wurde immer nominaler im Sinne, dass auch die kroatischen Bane die eigentlichen Herrscher ihrer Gebiete wurden.

Ključne riječi

Alt– oder Weißkroatien; Weißkroaten; Banalkroatien; Awaren; Dalmatien; Trpimir; Budimir

Hrčak ID:

81177

URI

https://hrcak.srce.hr/81177

Datum izdavanja:

16.12.2010.

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