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Zwei spätmittelalterliche Nekropolen in Bukovica– Beitrag zur Topographie von Grabsteinen in Kroatien

Marijan Lozo ; Konzervatorski odjel u Splitu


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str. 135-145

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Im März 2010 beging ein Expertenteam, bestehend aus Maja Petrinec und Ante Jurčević aus dem Museum der kroatischen archäologischen Denkmäler und Marijan Lozo aus der Abteilung für Denkmalschutz in Split, mehrere Lokalitäten mit Grabsteinen im Gebiet Bukovica (Ervenik, Biovičino selo, Đevrske, Radučić, Mokro polje) und Promina (Lukar, Mratovo). Einige dieser Fundorte waren bereits von früher bekannt (Radučić– Kirche zum Hl. Georg, Mokro polje–Crkvina, Biovičino selo). Andere hingegen waren bisher überhaupt nicht vermerkt, mit Ausnahme jener, die in den Tagebüchern von Pater Lujo Marun (Lukar, Mratovo, Đevrske– Kapelle) erwähnt wurden. Selbst im jüngsten Katalog über Grabsteine aus dem Jahre 2008 sind sie nicht vorzufinden. Die Grabsteine, die sich neben der Kirche zum Hl. Michael in Ervenik befinden, sind in keiner Fachliteratur erwähnt. Man kann behaupten, dass keiner der Grabsteine der hier angeführten Lokalitäten veröffentlicht wurde und sie somit einem weiten Kreis von interessierten Fachleuten vollständig unbekannt sind. Dieser Beitrag bietet mir die Gelegenheit sowohl die verzierten Grabsteine vom Friedhof neben der Hl. Michael–Kirche in Ervenik zu veröffentlichen, als auch jene aus Biovičino selo, die sich entlang der Strasse nach Ervenik befinden. Biovičino selo Angaben über die Lokalität finden sich in einem Vermerk aus dem Jahre 1924 in den Tagebüchern von Pater Lujo Marun. Marun beschreibt dort einen Fundort in der Nähe der Smrdeljuš–Einfriedung auf der rechten Seite der Strasse, die nach Ervenik führt. Als etwas genauere Ortsangabe nennt der Autor der Tagebücher die Stelle Biovičina lokva (das Wasserloch von Biovičino). Vier Tafeln bzw. Grabsteine waren um das Wasserloch erkennbar, von denen einer mit einem Kreuz verziert war, dessen Arme in Kreisen enden. Marun gab weiter an, dass sich entlang der gleichen Strasse auf der linken Seite die Überreste eines Gräberfeldes befanden, von dem die genannten Grabsteine zum Wasserloch gebracht waren. An dieser Stelle erwähnte er auch, dass einige einfache und unverzierte Tafeln zu sehen waren, aber auch eine Tafel, die mit einem großen Neumond verziert war. Biovičina lokva besteht auch heute noch. Neben ihm ist eine umgekehrt liegende Tafel sichtbar, die sich teilweise im Wasser befindet. Ein paar Dutzend Meter weiter auf der linken Straßenseite erkennt man auch heute noch vier Tafeln–Grabsteine, von denen drei verziert sind. Unter ihnen befindet sich auch die Tafel, die mit einem Kreuz und einem Halbmond verziert ist und bereits 1924 von Marun entdeckt wurde. Ervenik – Friedhof neben der Pfarrkirche zum Hl. Erzengel Michael Die Kirche zum Hl. Michael ist das älteste Sakralbauwerk in Ervenik und wird bereits 1402 erwähnt. Die heutige Kirche wurde an gleicher Stelle errichtet und stammt aus dem Jahre 1839. Insgesamt sind 23 Tafeln– Grabsteine neben der Kirche erkennbar, davon sind neun verziert. Die Stätten der Gräberfelder mit Grabsteinen in Biovičino selo und Ervenik sind gerade für diese Art von Denkmal kennzeichnend. Im Hinblick auf Biovičino selo ist bekannt, dass sich die Grabsteine sehr häufig neben Quellen, Brunnen und Wasserlöchern, aber auch entlang von Strassen und Wegen befinden. Der Brauch des Aufstellens von Grabsteinen entlang von Wegen ist in der europäischen Tradition bereits seit der Vorzeit und besonders seit der Antike verwurzelt. Bezüglich der Gräber aus Ervenik kann man annehmen, dass sie neben der Kirche entstanden, die erstmals 1402 genannt wird. Es handelt sich bei allen Zwei spätmittelalterliche Nekropolen in Bukovica– Beitrag zur Topographie von Grabsteinen in Kroatien 12 veröffentlichten Denkmälern um massive Grabtafeln ovaler (Biovičino selo Nr. 1) oder viereckiger Form (Biovičnio selo Nr. 3, Ervenik Nr. 15), wobei die viereckigen Tafeln mit abgerundetem oberen Teil (Biovičino selo Nr. 4, Ervenik Nr. 9, 10, 16, 21) am häufigsten vorkommen. Die Form der anderen kann aufgrund der Beschädigungen nicht mit Bestimmtheit festgestellt werden. Auch wenn einige Autoren die Ansicht vertreten, dass der Begriff Grabstein anstelle von Grabtafel nicht der angemessene Ausdruck ist, nutze ich gleichen in diesem Beitrag, weil er ein in der Literatur üblicher Begriff ist. Im Hinblick auf die Bedeutung der Darstellungen auf den Grabsteinen gibt es in der Literatur unterschiedliche Auffassungen. Vereinzelte Autoren glauben, dass sie in erster Linie als Ausdruck des menschlichen Bedürfnisses nach Verzierung zu deuten sind. Andere hingegen sehen in den Grabsteinverzierungen eine symbolische Bedeutung, die mit antiken Kulten in Verbindung gebracht werden kann. Eine dritte Gruppe von Autoren ist wiederum der Ansicht, dass sich die Verzierungen unter dem Einfluss des westeuropäischen Feudalismus entwickelt haben, wobei die antike Symbolik dabei zunehmender in die Heraldik überging, und nachfolgend in reine Dekoration. M. Wenzel ist der Meinung, dass die Mehrheit der Grabsteinmotive einen rituellen Charakter hat, die dem Verstorbenen im Leben nach dem Tode nutzen soll. Die entdeckten Verzierungen und Symbole auf den Grabtafeln in Biovičino selo und Ervenik sind relativ üblich und an zahlreichen ähnlichen Fundorten im weiten Verbreitungsgebiet der Grabsteine anzutreffen. Die häufigste Verzierung ist das Kreuz (Biovičino selo Nr. 4, Ervenik Nr. 1, 10, 16, 21). Auf einer Tafel sind drei unterschiedliche Kreuze eingekerbt (Ervenik Nr. 15) und in zwei Fällen tritt das Kreuz in Kombination mit einem anderen Motiv auf; mit einem Halbmond (Biovičino selo Nr. 3) und mit einem Reh (Ervenik Nr. 8). Eine nicht vollständig erhaltene Tafel weist eine Verzierung in Form eines Halbmondes auf (Ervenik Nr. 9), eine andere die Darstellung von Pfeil und Bogen (Ervenik Nr. 18) und zwei Tafeln haben Verzierungen aus steinernen Einwölbungen (Biovičino selo Nr. 1, Ervenik Nr. 13). Im Katalog der erst kürzlich abgehaltenen Ausstellung Grabsteine werden diese Grabsteine als schwindende Steinwelt benannt. Selbst während unserer kurzen Rekogniszierung und der Erkundung der oben angeführten und zufällig gewählten Lokalitäten in Bukovica und Promina, waren wir Zeugen wie sehr die Grabsteine dem Zerfall ausgesetzt sind, der nicht nur auf den Lauf der Zeit sondern auch auf absichtliches menschliches Verhalten zurückzuführen ist. Diesbezüglich ist dieser Artikel ein kleiner Beitrag zur Erfassung der Nekropolen mit Grabsteinen, aber auch zur Katalogisierung dieser ausgesprochen wertvollen Denkmäler, die im Rahmen des europäischen mittelalterlichen Erbes eine eigentümliche und originelle Erscheinung darstellen.

Ključne riječi

Bukovica; Ervenik; Biovičino selo; Grabstein; Tafel

Hrčak ID:

81197

URI

https://hrcak.srce.hr/81197

Datum izdavanja:

16.12.2010.

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