Skoči na glavni sadržaj

Izvorni znanstveni članak

Die Holzkirche in Lobor – die älteste fränkische Missionarskirche in Nordkroatien

Krešimir Filipec ; Odsjek za arheologiju Filozofskog fakulteta Sveučilišta u Zagrebu


Puni tekst: hrvatski pdf 226 Kb

str. 51-59

preuzimanja: 1.201

citiraj


Sažetak

Die spätantike Festung und Siedlung in Lobor, zur Mutter Gottes von Gora, befindet sich etwa 60 km nördlich von Zagreb. Anhand einer Aschenanalyse vom Boden des frühchristlichen Baptisteriums und der C–14 Methode erhielt man das kalibrierte Datum 410–580, welches in etwa der Zeit entspricht in der die Slawen–Awaren die Festung eroberten. Die Slawen setzten die spätantike Festung bis spätestens Mitte des 8. Jahrhunderts erneut in Funktion. Bei Ausgrabungen im Jahre 2003 entdeckte man ein Bauwerk, welches im Grundriss die Merkmale einer einschiffigen Kirche mit einer schmalen rechtwinkligen Apsis aufweist. Die Kirche befand sich südlich der Ruine einer altkroatischen Kirche an der Stelle eines slawischen heidnischen Gräberfeldes und hatte eine genaue Orientierung. Die Holzkirche war einschiffig und hatte eine rechtwinklige Apsis und eine Vorhalle an der Frontfassade. Die Länge des Kirchenschiffes betrug mit der Apsis circa 11 m, die Breite etwa 6 m. Die Länge ist schwer zu berechnen, da der Kanal der Apsis ziemlich breit ist. Vor dem Gebäude fand man in etwa ein Meter Entfernung eine weitere Säulengrube, welche auf die Existenz einer Vorhalle vor dem Eingang hindeutet. Lediglich Säulenlöcher oder Gräben in denen Holzpfeiler senkrecht gesetzt waren blieben von der Holzkirche erhalten. In den Gräben entdeckte man kleinere Holzreste, Überreste von Pfeilern und Planken. Im regelmäßigen Abstand von etwa 40 bis 50 cm befand sich ein viereckiger Pfeiler. Dies deutet auf die Tatsache, dass die Kirche eine Holzkonstruktion hatte, die aus senkrecht gesetzten viereckigen Pfeilern zusammengesetzt war. Die Größe der Säulenlöcher reicht von 20 x 15 cm bis hin zu 30 x 30 cm, mit Tiefen von 70 bis 100 cm. Die Seiten waren wahrscheinlich aus Reisig geflochten und mit Mörtel ausgeputzt. Da bei den Ausgrabungen keine Überreste von Mörtel gefunden wurden, bleibt dies vorläufig nur eine Annahme. Im Kircheninneren wurden Teile des Fußbodens entdeckt, der teilweise aus Lehm mit Schutt bestand, aber auch teilweise einen Felsuntergund hatte. Unterhalb des festgetretenen Fußbodens, an der tiefer liegenden Südseite, befanden sich angelegte Felsplatten aus Mergelstein. Mehrere Säulenlöcher wurden im Inneren entdeckt. Zwei Pfeilergruben, eine vollkommen erhaltene und die Reste einer weiteren, entdeckte man etwa einen Meter von der Apsis in Richtung Kirchenschiff entfernt. Diese Gruben, die man vielleicht mit den Überresten der Altarschranke in Verbindung setzen kann, wurden an der nördlichen höher gelegenen Seite, jedoch nicht auf der tiefer gelegenen Südseite, festgestellt. Die zur Analyse eingereichte Ascheprobe ergab, dass die Kirche zwischen 780 und 890 erbaut wurde. In der Kirchenapsis wurde ein Grab ausgehoben, welches ein Paar gegossene traubenförmige Silberohrringe und ein Paar ovale Ringlein mit knieförmigen Verdickungen und einer Kugel im unteren Teil beinhaltete. Die Funde werden ins 9. Jahrhundert datiert und zeugen von einem höheren gesellschaftlichen Status des Verstorbenen. Bei der Freiräumung einer Pfeilergrube im Inneren der Holzkirche wurden, zwischen Kirchenschiff und Apsis, die Überreste von einem Keramikgefäß entdeckt, das umgekehrt im Boden lag und mit Resten von Asche, Ruß und Knochen gefüllt war. Dieses Gefäß musste, chronologisch gesehen, bereits vor Aushebung der Gruben für die Holzpfeiler an diese Stelle gebracht worden sein. Die menschlichen Überreste eines Erwachsenen, die in einem hochwertig verarbeiteten Keramikgefäß entdeckt wurden, deuten auf dessen Verwendungszweck als Urne hin. Die Urne wiederum lag nicht am Boden der Pfeilergrube, sondern etwa in deren halber Tiefe. Den fränkischen Berichten aus den zwanziger Jahren des 9. Jahrhunderts nach unterstützte der Patriarch von Aquileia den aufständischen und diese Gegend regierenden Fürst Ljudevit mit Meistern und Maurern. Offensichtlich hatten der slawische Fürst und der Patriarch von Aquileia bereits zuvor eine gute Beziehung zueinander entwickelt, welche sich in der Ausbreitung des Christentums auch unter den Slawen aus Pannonien widerspiegeln musste. Die Holzkirche stammt aus dieser Zeit und ist somit eines der frühesten Zeugnisse dieser guten Beziehungen. Missionare kamen an diesen Ort, weil es das Zentrum der dortigen slawischen Gemeinschaft war. Die Holzkirche muss demzufolge an den unmittelbaren Anfang des 9. Jahrhunderts datiert werden. Sie wurde nicht um59 Drvena crkva u Loboru – najstarija fr Krešimir Filipec anačka misionarska crkva u sjevernoj Hrvatskoj gehend nach der Errichtung der dreischiffigen Basilika niedergerissen, sondern stand mit Sicherheit bis Mitte des 10. Jahrhunderts neben ihr. Zwei Silberdenare des ungarischen Königs Stephan I, die erstmalig in einer nordkroatischen Lokalität gefunden wurden, sprechen möglicherweise von der Zeit ihres Abrisses

Ključne riječi

Slawen; Christianisierung; Nordkroatien; Holzkirche

Hrčak ID:

81200

URI

https://hrcak.srce.hr/81200

Datum izdavanja:

16.12.2010.

Podaci na drugim jezicima: hrvatski

Posjeta: 2.812 *