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Izvorni znanstveni članak

Die Uberreste vorchristlichen des Vidskultes auf dem kroatischen Gebiet

Ivan Mužić ; HR, Split, Čiovska 2


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str. 477-490

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Auf dem Balkan und insbesondere in dem Teil, der heute Kroatien umfasst, haben sich Jahrhunderte lang Reste des Vidskultes und seiner Kultstatten erhallen. Ober die Existenz dieses Kultes bei den Kroaten gibt es mehrere Zeugnisse aus der zweiten Halfie des XVII. Jahrhunderts (K. Grubišić, Alberto Fortis, Gianantonio Bomman). Der VidsJrult hat sich hier bis in die zweite Half te des XIX. Jhdls fortgesetzt, wie Lujo Marun und Natko Nodilo festeIIten. Auf der Insel Pag fanden sich Reste des Kultes sogar noch in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts. Die Erinnerung an Vid ist besonders in den kroatischen Volksliedern und Briiuchen bewalut, und das ist ein Zeichen dafur, dass ibn die Kroaten vor der Christianisierung als hohen Gott verehrten. Vom Namen Vid existieren besonders auf den heutigen kroatischen und bosnisehen Gebiten eine groBe Zahl abgeleiteter Benennungen, die nur mit der Verbindung zu einem hochgesteUten Gott zu erklii.ren sind. Solche Ableitungen finden sich unter anderem: l. als Ortsnamen (Stadtde, Darfer, Sied1ungen, Flurbezeichungen), 2. Walder, 3. Quellen (auch Heilguellen), 4. Bache, 5. PRanzen und (HeiI-)Krauter, 6. Tiere (RinderSchafe, pferde, Ziegen), 7. Ante (Naturheiler), 8. Vidsmenschen, 9. Geister, 10. mfumliche und weib1iche Personen und Personennamen. Es soll auch nicht der Hinweis auf den Vogel vidak fehleo, der auch der "gottliche Vogel" genannt wird. Der Name Vid verbindet sich haufig mit Berggipfein. Die Auffasung von der urspriinglichen Bedeutung des Wortes Vid ist nicht liberalJ gleich. Das Verb vidali bedeutet "heilen" und ist in dieser Bedeutung nur im Kroatischen und Serbischen bekannt. Urspriinglich bedeuteten die Worter vidati wie auch liječiti (heilen), ("heilen durch das Anschauen, durch den Blick, durch Magie"). Ein Hinweis auf diese urspriiogliche Bedeutung findet sich in der Auffassung, dass die PIIanze vid (vidac, vidavka, vidova trava, vidovčina) als Pflanze zum Weissagen und zur Heilung von Augenkrankheiten gUt. Alle "Vidsquellen" haben am Vidstag Heilkriifte. Aus den liberkonunenen Resten des Kultes kann man schlieBen, das Vid ein Gott der Sehkraft und ein Heiler verschiedener Krankeiheiten war (nicht nur von Augenkrankbeiteo). Am Vidstag konnte man auch in die Zukunft schauen. Der Vidskult ging der Verehrung des christlicher. Mii.rtyrers Sankt Vit voraus; durch ihn integrierte die Kirche den heidnischen Vidskult in das Christen tum. Von besonders Bedeutung ist es, dass di Erinnerung an den Vidskult auch bei den Serbe n e"istiert. Da der christliche St. Vit in der orthodoxen Kirche unbekant ist, verweist die Existenz des Kultes bei den Serbe n mit Sicherheit auf die vorchristliche Zeit. Auf den dalmatinischen Inseln (wie . auch in Slowemen) finden man fast ausschlieBlich die Namensgebung "Sveti Vid" und nur in zwei-drei Fallem die Form "Sveti Vit". Wen der Gott Svetovit, und nicht Svetovid geheillen hatte, dann harte auch der christliche Heilige im Volksmund den Namen SI. ViI oder St. Vito erhalten. Der Kult des hei/igen Vit ist in Dalmatien erst im Mittelalter von den Benediktiners eingefiihrt worden. Helmold erwiihnt einen Schwarzen Gott bei dem slawischen Stamm der Polaben, woraus manche Forscher geschIossen haben, dass es auch einen weiBen Gott gegeben haben muss, von dem bei Helmold liberhaupt nicht die Rede ist. Aus den Untersuchungen von Helmold kann man nicht schlieBen, dass es bei den Slawen die Vorstellung von zwei Gottheiten gegeben hat, wobei die eine das Gute und die andere das Bose verkorperte. Die Theorien von Jan Peisker und anderen, die auf der Grundlage von Helmold den Schluss gezogen haben, dass es bei den Slawen eine Dualismus mit einem guten und einem bosen Gott gegeben habe, muss in das Reich der "mytologischen Phantasien" verwiesen werden. Ein schwarzer Gott konnte bei den Slawen existieren, ohne dass er nur das Bose verkoperte. Der Gedank.e einer Polarisierung der Oottheiten nach einem ethischen Prinzip war den Slawen fremd. Thre Gotter und Dii.rnonen verk0'l'erten -iinlich wie die antiken Gotter-das Gute und das Bose gleichzeitig. Die SchlussfoIgerung von Ivo Pilar und anderen Autoren bezUglich eines Dualismus bei den Kroaten (und Serben) werden durch die Uberreste des Vidskultes auf dem Balkan nicht gestiitzt. FalJs es Belege ftir zwei paraUele Kulte auf kroatischen Gebiet geben soll te, ware mit Sicherheit nicht der eine Kult dem Guten und der andere dem Bosem gewidmet, denn nur gute oder bbse Gottheiten hat es nicht gegeben. Das Wesen der vorchristlichen metaphysischen Vorstellungen der Kroaten. die auf unserem Territorium erkennbar sind. ist identisch mit der Auffasung des Heiligen bei den V olkem unserer benachbarten Kulturen. Das bedeulet, dass der Begriff des Gottlichen als antagonistische Einheit gesehen wird -als Symbiose des metaphysischen Guten und Basen. ObersetzI von Rupprecht Slavko Baur

Ključne riječi

Silvan(us); Vidasus; St. Vit/Virus; Suantauit(h)us; Szuentevit; Zuantevith) Sventovid; Vid; Svevid; Sevid; Suvid; Sutvid; Vidova vrela; Vidovdan; Ivanjdan; Dualismus

Hrčak ID:

81510

URI

https://hrcak.srce.hr/81510

Datum izdavanja:

10.12.2007.

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