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Das Böse. Bleibende Herausforderung für Philosophie und Theologie

Joachim Valentin ; Center "Haus am Dom" in Frankfurt am Main


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str. 7-35

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Sažetak

In seinem Beitrag „Das Böse. Bleibende Herausforderung für Philosophie und Theologie“ bietet Joachim Valentin zunächst eine Analyse diverser öffentlich diskutierter und im Alltag gängiger Umgangsformen mit dem Bösen. Sie legen wie in kaum einem anderen theologischen Problemfeld offen, dass die Debatte um das Böse sowohl in seiner Beschreibung und der Analyse seiner Herkunft wie seiner Ursachen, aber auch in der Frage nach dem Umgang mit ihm heute unterbestimmt ist. Das war nicht immer so. Vielmehr liegen in der abendländischen Ideengeschichte des Bösen Antwortversuche vor, die auch heute noch den Vergleich und die Auseinandersetzung mit aktuellen Antworten auf das Phänomen nicht zu scheuen brauchen. Valentin stellt im Folgenden diese Ideengeschichte in Philosophie und Theologie dar und legt dabei einen besonderen Schwerpunkt auf die Antike, die monotheistischen Religionen und Immanuel Kant. Dieser kommt sehr nahe bei der christlichen Tradition zu dem Ergebnis, dass das vom Menschen selber in der Welt und in sich selbst angetroffene radikale Böse nur aus der Kraft einer himmlischen allumfassenden Liebe überwunden werden kann; in einem Handeln also, das sich dieser offenbarten Hingabe verpflichtet weiß. Im ausführlichen Schlussteil seines Beitrages stellt sich Valentin mit dem Phänomen Ausschwitz der Präsenz des radikalen Bösen oder „Negativen Absoluten“ schlechthin und kommt zu dem Ergebnis, dass es keineswegs eine angemessene Antwort auf das Böse in der Welt sei, nach einem allmächtigen Gott zu rufen, der dieses doch bitte beseitigen möge. Zugleich macht die Radikalität und Substantialität des Bösen in Auschwitz ein Ausweichen im Sinne der privatio boni – „hier hat einfach das Gute gefehlt und die Schöpfung bleibt an sich gut“ – nahezu unmöglich. Eine Theologie, die sich dem radikalen Bösen in Auschwitz stellt, bekommt vielmehr eine subversive und metaphysikkritische Note, welche bereits von Jesus Christus in seinem Leben, Sterben und Auferstehen vorgegeben ist. Von hier könnte eine theologische Macht- oder Ideologiekritik ausgehen, die an die Stelle der heute üblichen wohlfeilen Philosophiekritik tritt: Wer politisch an der Macht ist, läuft nicht nur Gefahr, sich einen mächtigen Gott zu erschaffen, sondern auch, selbst die Stelle dieses jenseitig gedachten Gottes auf Erden einzunehmen.

Ključne riječi

Das Böse; Ideengeschichte; Theologie; Philosophie; Kant; Nietzsche; Auschwitz; Christologie

Hrčak ID:

115395

URI

https://hrcak.srce.hr/115395

Datum izdavanja:

30.1.2014.

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