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DIE PSALMENKOMPOSITIONEN DES JANEZ KRSTNIK (JOHANNES BAPTIST) DOLAR

Tomaž Faganel


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Nach den Verdiensten der neueren Forschungsbemiihungen und Verlagsunternehmungen können wir den zwar nicht gerade zahlreich erhaltenen Kompositionen Janez Krstnik Dolars schon aus zeitgenössischen Partituren folgen. Die Psalmen sind neben den Messen, den instrumentalen Ballettsuiten und Sonaten der
dritte abgeschlossene Betätigungsbereich dieses Komponisten. In Kremsier in Mähren haben sich fiinf seiner Psalmen in Abschriften erhalten: der kurze Nisi Dominus und vier Miserere mei Deus. Alle sind typisch fur die Zeit des mittleren Barocks, als die wiener Musiker, und auch Dolar, den italienischen schöpferischen Anregungen folgten.
Die Psalmen sind in vorwiegend konzertantem, aber auch in kolossalem Stil entworfen und können die halbvergangene Tradition des sogenannten obligaten Stils, der noch das gesamte 17. Jahrhundert, besonders auf dem Gebiet der Kirchenmusik, durchwehte, nicht verbergen. Den bildenden Rahmen fur Dolars Psal­
men gibt der biblische Vers, verteilt auf solistische und chorale Nummern, die konzertante Instrumente oder eine gesamte Besetzung in der Colla-parte-Praxis begleiten. Die Kompositionen vermittein den Eindruck der zahlenmäßigen Fiille.
Den Psalm Nisi Dominus fur vier Gesangsolisten, Chor und obligates Continuo ohne zusatzliche Instrumente können wir als erweitertes Kirchenkonzert oder konzertante Motette verstehen. Den Bußpsalmen Miserere mei Deus, die vermutlich im Jahre 1666 in der nicht erhaltenen Sammlung Drammata seu Miserere mei Deus in Wien erschienen sind, gab der Komponist in zwei Psalmen eine unterschi-
edliche Streicherbesetzung, in den beiden iibrigen fiigte er den Steichinstrumenten noch ein Posaunenquartet oder ein Paar Clarinos und Kornette und ein Posaunenterzett hinzu.
Die Melodik in den Psalmen weicht nicht von den anderen Kompositionen Do­lars ab, sie entwickelt sich in kurzen Absätzen, die im Sinne einer periodischen Gliederung kurzatmig wirken. In den gegenseitigen Beziehungen der Gesangstimmen mit den Instrumenten bieten die Psalmen bunte konzertante Effekte, die sich in der Ausdrucksweise des Textes in der Musik und zahlreichen virtuos kolorierten Abschnitten zeigen. In den solistischen Nummern treten oft neben dem virtuosen Concertato und dem zeitweilig expressiven Arioso Verse hervor, entwickelt unter dem Einfluß des italienischen friihbarocken Belcanto. Diese Abschnitte bieten auch am meisten bildende, periodisch gegliederte Thematik und klare harmonische Struktur. Die Verse mit voller Chorbesetzung mit Unterstützung der In­strumente wirken monumental und sind vorwiegend in obligater, nicht immer völlig reiner Imitation ins Werk gesetzt. Die lineare Stimmenführung bedingt auch einige nicht völlig ausgearbeitete harmonische Lösungen.
Dolars vokalinstrumentales Opus mit alien Besonderheiten, typisch fur das Schaffen am Beginn der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, weist den Kompo­nisten als umsichtigen und aktuell orientierten Schöpfer aus. Seine Psalmen, unter denen besonders das Miserere in e hervortritt, sind wiirdige Begleiter des mittelbarocken Musikschaffens im österreichischen Raum.

Ključne riječi

Hrčak ID:

134187

URI

https://hrcak.srce.hr/134187

Datum izdavanja:

5.12.1991.

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