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Die serbische diplomatische Minuskel

Gregor Čremošnik


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str. 119-136

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Die serbische diplomatische Minuskel
Dieser Aufsatz, der aus dem Nachlass prof. Čremošniks stammt, vervollständigt mit seinen Ausführungen den Artikel, den der verstorbene Gelehrte im Wiener Archiv für Geschichte des Slaventums und Osteuropas (Graz-Köln 1959) veröffentlichte.
Auf Grund der Entwicklung der cyrillischen Schriftin südslavischen (auch albanischen, ungarischen und rumänischen) mittelalterlichen Urkunden trachtet der Verfaser den von ihm gebrauchten Terminus "serbische diplomatische Minuskel" (Behandlung der bosnischen und herzegowinischen Urkunden, Glasnik Zemaljskog muzeja u Sarajevu, 1948-1952) rechtfertigen. Die bisherigen Termini: "ustav" (Majuskel), "poluustav" (Halbmajuskel) und "skoropis" (Schnellschrift) entsprechen nicht, seiner Meinung nach, der Entwicklung der cyrillischen Schrift.
Der Verfasser verfolgt die Änderung und die Entwicklung der "Ustav"-Schrift von Ende des 12. Jahrhunderts bis zur Blüte der serbischen diplomatischen Minuskel. Die Entwicklung fängt mit der Verlängerund des Schaftes der Buchstabens an, sowie auch mit allmählichen Abänderung der Buchstaben в, г, д, з, к, т. In den Ausführungen wird die Entwicklung jedes charakteristischen Buchstabens verfolgt und beschrieben.
Während sich die Minuskel am Hofe entwickelt hat, gebrauchten die kirchlichen Kreise auch weiterhin die Majuskelschrift. Die Vrhlaber Urkunde König Milutins as dem Jahre 1302 zeigt die definitiven Formen der cyrillischen Minuskel, die in den folgenden Jahrhunderten auch in weltlichen Kreisen die Oberhand gewann. Die genannte Urkunde steht am Anfangsdatum der serbischen diplomatischen Minuskel, für welche das unproportionelle Verhältnis der oberen und unteren Verlängerungen der Schäfte zu den kurzen Buchstaben im Mittelraume charakteristisch ist.
Die serbische diplomatische Minuskel, die sich als Vorbild höchstwahrscheinlich die zeitgenössische westeuropäische Schrift nahm, enstand anfangs des 14. Jahrhunderts und vebreitete sich über die ganze Balkan-Halbinsel. Anfangs des 15. Jhdts. wurde sie in den Hofkanzleien der Despoten Stefan Lazarević und Đorđe Branković von der "Poluustav"-Schrift zurückgedrängt.
Der Verfasser vertritt die Meinung, dass die serbische diplomatische Minuskel am serbischen Hofe enstand und danach in die Kanzlei von Dubrovnik gelangte. In Bosnien herrschte bis zum König Tvrtko die Majuskelschrift vor, während der Regierung des genannten Königs wird die serbische diplomatische Minuskelschrift unter dem Einfluss des Logothetos Vladoje, der aus Serbien kam, eingeführt, aber nach zwanzig Jahren gewinnt wieder die Majuskelschrift die Oberhand. Mitte des 15. Jhdts. herrscht in Bosnien eine Abart der serbischen diplomatischen Minuskelschrift vor, die sich selbständig entwickelt hat.
Die serbische diplomatische Minuskelschrift wurde auch in Ungarn, in Albanien und am Hofe der türkischen Herrscher gebraucht. Die bulgarische und die rümanische (moldawische) Minuskelschriften, nahmen ihr Vorbild in der serbischen Minuskel, stellen aber doch besondere Typen dar. Die Entwicklung der bulgarischen Minuskelschrift dauert ungefähr bis zum Jahre 1370, als der Patriarch Euthymios wieder die Majuskelschrift einführte.

Ključne riječi

Hrčak ID:

13826

URI

https://hrcak.srce.hr/13826

Datum izdavanja:

30.9.1963.

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