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DREI GOTISCHE "WANDERNDE" MADONNEN DES FRANZISKANERORDENS

Anđela Horvat


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str. 13-22

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Sažetak

Es ist hier von drei gotischen Holzstatuen der Madonna die
Rede, welche auf den ersten Blick keine stilistische Verwandtschaft
aufweisen, die aber durch ein gemeinsames Schicksal
verbunden sind. Alle drei sind namlich wegen Kriegswirren und
anderen unglucklichen Umstšnden aus den Franziskanerklostern,
in denen sie sich ursprunglich befanden in andere Niederlassungen
des Ordens gebracht worden.
weicht sie nach Westkroatien aus, nach Marija Gorica an der
Sutla, nehe der Grenze zu Slowenien. Hier hatten die Franziskaner
im Jahr 1517 ein Klosster, genannt »Conventus Berdovicensis
seu Goricensis Beatae Virginis Mariae Visitantisi gegriindet.
Die Statue aus Lindenholz steht auf dem Hauptaltar
der Kirche, welche heute Pfarrkirche ist, ist 80 cm hoch (ohne
Krone), die RQckseite ist ausgehohlt, die originala Fassung ist
nicht erhalten. Der Kopf der Maria ist i n spšterer Zeit ausgetauscht
worden. Mutter und Kind tragan PerQcken und hohe,
barocke Kronen. Die Statue wurde von einigen Autoren verschieden
datiert, vom Anfang des 15 bis zum Anfang des 16 Jhs.
Die stilistischen Merkmale dieser Madonna weisen jedoch
darauf hin, daS sie der spštten Phase des weichen Stils angehort,
als die elegantan und verfeinerten Vorbilder einen herberen
Charakter annahmen, Die Madonna zeigt schon cine gewisse
Versteifung. Eine graphisch verwandte Draperiebehandlung finden
wir z. B. bei der steinernen Statue des HI. Petrus aus Slivice,
jetzt in Prag, welcher dem Meister der Madonna aus Krumlau
(um 1395), jetzt in Wien, zugeschrieben wird. Die Statue des
Hl. Petrus weist ein schon vereinfachtes Faltensystem auf. In
Hinsicht darauf, daS die Merkmale des weichen Stils bei der
Madonna aus Marija Gorica gewisse Hšrten aufweisen, sowie
such darauf, daS das nackte und gerade aufgerichtete Kind
seitwarts gegen die HQfte der Mutter hin gerQckt ist, kann man
die Statue mit Wahrscheinlichkeit in die Zeit um 1430 setzen.
Die andere Holzstatue der Madonna tršgt die Bezeichnung
Maria Jud und befindet sich auf dem Hauptaltar der Franziskanerkirche
in Osijek. Die breit konzipierte, vorgoldete Statue mit
blauen Akzenten am Umhang steht in leichter S-Biegung auf
einem Kopf, jedoch ohne Mondsichel. Maria, cine ernste, gereif.
te Frau halt das Jesuskind in halbliegender Stellung, wie das
z. B. (mit Ausnahme der Kopfstellung) bei der hšlzernen Schonen
Madonna aus Krumlau in der Prager Galerie aus der Zeit
um 1400 der Fall ist. Das Saltensystem der Maria Jud ist noch
auf die Art der Plastiken des weichen Stils organisiert. Jedoch
die Statue verschmšlert sich nicht in ihrem unteren Teil, was
zu ihrem massiven Eindruck beitršgt. In Hinsicht auf diesen
Umstand, sowie auf den ernsten Gesichtstypus der Maria und
den Typus des Mondgesichts,k onnte die Statue in Osijek noch
im Gefolge des weichen Stils um 1440 — 1450 entstanden sein.
Die crste Statue stammt aus Bosnien. Vor den Turken
Der Oberlieferung nach wurde er von P. E. Pavić in Koprivnica
bei den Franziskaner gefunden und nach Ungarn in die Kirche
Maria Gyiid gebracht. Hier waren die Franziskaner im Begriff
nach dem Abgang der Turken (1686) diesen alten Wallfahrtsort
zu erneuern. Zur Zeit der Rebellion des SiebenbQrger Fiirsten
und Enkels von Petar Zrinski, Franz Rakoczy, wurde die Statue
nach Siklćs gebracht, von wo sie jedoch der Gefahr wegen nach
Kroatien in Sicherheit gebracht wurde, und zwar nach Osijek.
Hier stellten sie die Franziskaner zur allgemeinen Verehrung
aus. Maria GyQd forderte zwar die Madonna zuruck, jedoch ein
Beschluss aus Wien und Rom bestimmte, daS sie in Osijek verbleiben
solite.
pelle der Votivgaben bei den Franziskanern in Trsat oberhalb
von Rijeka befindet, stammt der Tradition nach aus Slunj in der
ehemaligen Militargrenze, Die hohe und statisch aufgefasste
Madonnenstatue mit dem starken Jesuskind (wahrscheinlich
aus Espenholz (Pappelholz) geschnitzt) ist 162 cm hoch. Die
Organisation der Draperie dieser Statue wirkt wie ein schwacher
(entfernter) Nachhall des weichen Stila. Die Falten hšngen
leblos und betonen dadurch die vertikale Linie. Die Monumentaštat
dreser Madonna steht z. B. derjenigen nahe, welche die
Statue des Hl. Johannes aus der Prager Teingruppe (um 1410—
1420) aufweist. Auch das Faltensystem weist einigermaSen
verwandte Ziige auf, jedoch ist die Statue des Hl. Johannes lebensvoller,
da sie ihren Vorbildern aus der Zeit des weichen
Stils naher steht. Das statische Moment, die Schlankheit ohne
Schwung, der starke Korper des Kindes, welches hoch erhoben,
majestštisch auf dem Arm der Mutter sitzt, alles das sind
sudliche Komponenten, welche wir hier auf demselben Werk
mit nordischen Motiven vereinigt vorfinden. So cine eklektische
Auffassung ist fur die Mitte des 15 Jhs. charakteristisch. Der
Oberlieferung nach wurde die Statue wegen der Turkengefahr
durch P. Bernardin Lopušinić aus der Franziskanerkirche
in Slunj im Jahre 1583 nach Trsat gebracht. Der Marienkult entfaltete
sich jedoch in Trsat nicht um diese Madonna, weil hier
ein altes, von Alters her verehrtes Bild der Madonna von Trsat
existierte.
weichen Stils aus der Zeit der Schonen Madonnen um das Jahr
1400 auf, welche von jeder von ihnen auf besondere Weise stark
transformiert werden. An der Spitze dieses Madonnentypus in
Nordkroatien steht die Madonna aus Brinja (um 1410 — 1420),
welche ihrer reichen Behandlung nach den Vorbildern aus der
Zeit um 1400 am nšchsten steht. Die Madonna aus Brinja sowie
auch die drei hier behandelten Madonnenstatuen beweisen, daS
diese Plastiken mit der Kunst des zeitgenossischen Mitteleuropas
aus der ersten Halfte des 15 Jhs verbunden waren.

Ključne riječi

Hrčak ID:

148747

URI

https://hrcak.srce.hr/148747

Datum izdavanja:

15.12.1977.

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