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DREI KELCHE AUS DEM 14. JAHRHUNDERT

Ivan Bach


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In Jugoslawien sind Kelche aus dem 14. jh. äusserst selten.
Einer (Abb. 1) der aus Dalmatien stammt, befindet sich seit 1885. im Museum für angewandte Kunst in Wien (Inv. No. Go. 621). Seine Kuppa und der Nodus sind aus Silber, und der untere Teil ist aus Kupfer, alles vergoldet. Sechspassförminger Fuss mit engem Horizontalrand hat gravierte Felder mit grossen Laubornamenten. Auf der vertikalen Fläche der Stufe sind zwei horizontale Rillen ausgeführt. Ein sechsseitiges Zwischenglied ist mit Email bemalt. Auf wechselnden roten und schwarzen Feldern sind je fünf weisse Halbkügelchen mit roten bzw. schwarzen Mittelpunkten angebrecht. Trotz seiner Aehnlichkeit mit dem italienischen Typus der Kelche des 14 und 15. Jh. unterscheidet sich der dalmatinische Kelch von den italienischen zuerst durch seinen melonenartig gerippten Nodus, der eigentlich eine verspätete Form des 13. Jh. ist, weiter durch seinen, mit schwarzen, roten und goldenen schrägen Emailbängern belebten, runden Schaft. Die goldbemalten Bänder des Schaftes tragen keine Kügelchen, während die roten Bänder je zwei weisse und win mittleres schwarzes Kügelchen und die schwarzen Bänder zwischen zwei weissen ein rotes Kügelchen haben. Der sechszackige Korb unter der Kuppa ist auch emailliert. Auf weshselnden roten und schwarzen runden Zacken sind rosettenförmige, aus weissen (schwarz bzw. rot punktierten) Halbkügelchen gebildete Ornamenten ausgeführt (Karl Haas von dem der Kelch gekauft wurde, befasste sich auch mit der Anfertigung ähnlicher Gegenstände. Er fertigte im Auftrage desselben Museum für dessen Sammlungen eine Anzahl Gefässe nach Entwürfen von Holbein Höfler und Flindt. Vgl. Jahresbericht 1874 in. den Mitteil. d. Oesterr. Museum f. Kunst u. Industrie, Band 5, 1874–75, nach S. 328, S. 7. Etwas grob ausgeführten, gut erhaltenen Emailverzierungen auf unserm Kelche könnten von seiner Hand – vielleicht nach älteren Spuren – gemalt werden.)
Beim Studium der Eigentümlichkeiten der hier veröffntlichten drei Kelche wurden die Resultate der Forschungen Joseph Brauns (Das christliche Altargerät, München, 1932), die sich auf europäische Kelche beziehen benützt. Nach Braun ist der Schaft bei italienischen Kelchen des 14. Jh. merseitig und nicht mehr rund wie dei den älteren romanischen Stücken. Der sechspassförmige Fuss des dalmatinischen Kelches hat zwischen den Pässen keine trennenden Zacken, die regelmassig in Italien sind und in Deutschland, Frankreich und Spanien dagegen fehlen. Das Varhältniss des Kuppadurchmesser (98) zur Höhe des Kelches (163) ist bei dem dalmatinischen Kelche 1:1 2/3. Bei den italienischen Kelchen beträgt dieses Verhältnis seit der zweiten Hälfte des 14. Jh. regelmässig 1:2, manchmal sogar 1:2 1/4 und auch mehr.
Retardierte Formen finden sich in der dalmatinischen Kunst sehr oft. Darum könnte man jene Elemente, die sonst für die erste Hälfte des 14. Jh. bezeichnend sind, in Dalmatien auch etwas später datieren. Wahrscheinlich stammt der dalmatinische Kelch aus der Mitte des 14. Jh.
Zwei andere Kelche in Jugoslavien zeigen einige Aehnilichkeiten in ihren Formen und ornamentalen Motiven mit dem dalmatinischen Kelche, dagegen aber auch einige Verschiedenheiten. Der Vergleich des dalmatinischen Stückes mit diesen Kelchen könnte eine bessere Einisicht in die Besonderheiten dieser drei Arbeiten gewähren.
Der aus vergoldetem Silber ausgeführte Kelch aus Vodjenice (Kreis Bosanski Petrovac) befindet sich im Museum für Kunst und Gewerbe in Zagreb (Inv No. 9145). Sein Fuss ist achtseitig mit leicht nach innen gekrümmten Seiten Dieser Fuss erhöht sich viel steiler als beim dalmatinischen Kelche. Ohne Horizontalrand, aber mit zwei horizontalen Rillen an der vertikalen Fläche der Stufe, während die obere Randfläche mit einer Reihe schräg gestellter.
Kreuzchen verziert ist. Vier umgekehrte Lilienmotive, getrieben auf der mit Kreischen punzierten Fläche, sind ganz andersartig komponiert als beim Kelche des 14. Jh. aus Felsölövö (Nat. Mus. Budapest) wo fünf aufrechte.
Lilien mit Halbkugeln dazwischen in Einklang gebracht sind. Beim bosnischen Kelche sind die Lilienartigen Motive auf der hügelartigen Anhöhe des Fusses so organisch miteinander verbunden wie menshcliche Figuren die auf den mittelalterlichen bosnichen Grabmälern mit an einandergehagehaltenen Händen im Kolotanz dargestellt sind. Auf den Füssen romanischer Kelche findet man auch sehr oft umgekehrte, hängende Laubmotive. Der breite, runde Ring auf dem oberen Teile des bosnischen Kelches ist in sieben viereckige Felder geteilt. In diesen sind eckige vierblättrige Rosetten eingraviert (Zeichnung 1), die mit rosettenartigen Emailkügelchengruppen auf dem dalmatischen Kelche vergleichber sind. Der obere und der untere Teil des Schaftes sind mit Filigran geschmückt. Auf schrägen in Zickzackreihen angelöteten Drahtteilen sind je 3 Körner angebracht, ebenso wie auf dem dalmatinischen Kelche die verschiedenfarbig emaillierten Kügelchen auf den schrägen Bändern angereiht sind. In dreieckigen Feldern, welche auf dem Schafte des bosnichen Kelches durch schräggestellte Linien gebildet werden befindet sich je ein angelötetes Kreis. Diese Verteilung der leeren Kreise und der plastichen Körner hat gewisse Aehnilickeiten in der koloristischer Wirkung (Zeichnung 2) mit dem Auswechseln der weissen und schwarzen bzw. roten Kügelchen auf dem dalmatinischen Kelche. Der melonenartig gerippte Nodus des bosnichen Kelches ist runder und gedrungener als jener auf dem dalm. Kelche. Jede Rippe des bosnischen Kelches ist won einem gravierten aufrechten Band schräg gestellter Kreuzchen begleitet und auch zwischen den Rippen sind auf dem Nodus ebensolche aufrechte Kreuzchenbänder angebracht. Das Profil der korbolsen Kuppa des bosnischen Kelches ist der umgekehrt splitzbogig gekrümmten Form näher als der eines auf dem Kopf gestellten Konus (Braun, S. 98). Diese Art der spitzbögigen, korblosen Kuppaä ist in Italien, wie Braun es feststellen konnte, nicht angenommen worden. Dagegen wurden Kuppä diester Art im 14. Jh. sehr oft in den nördlichen Teilen Europas gebraucht. Diese Form und der mehrseitig nach innen gekrümmte Fuss des bosnischen Kelches sind für die zweite Hälfte des 14. Jh. bezeichnend. Andere Elemente des bosn. Kolches sind mehr den Kelchen des 13. Jh. verwandt. (Anm. 28-30) Es ist möglich dass bei seiner Gestaltung ein Vorbild aus dem 13. Jh. gewisse Einflüsse ausübte. Das Verhältnis des Kuppadurchmessers (105) zur Höhe des bosn. Kelches (185) beträgt 1 : 1 3/4, erreicht aber nicht die Schalankheit der italienischen Exemplare der 2. H. des 14. Jh. In Mitteleuropa ging die Entwicklung der Höhenverhältnisse der Kelche etwas langsamer als in Italien, und man könnte wohl diesem Einfluss Mitteleuropas die Verhältnisse des bosnischen Kelches zuschreiben.
Der dritte Kelch ist im Diözesanmusem zu Đakovo aufbewahrt, könnte aber mit dem »romanischen Kelche« den J. J. Strossmayer, der Bischof v. Djakovo, auf seiner Reise durch Zagorje (im Nordwesten Kroatiens) erworben hatte, identich sein. Der untere Teil ist aus vergoldetem Kupfer. Der sechsseitige Fuss hat leicht nach innen gekrümmte Seiten und ist oben mit gravierten Laubornamenten bedeckt. Randlose, ein wenig schräg gestellte Stufe trägt in der horizontalen Rille eine Reihe viereckiger Zacken, die oben von einer Leiste begleitet werden. Der obere und der untere Teil des Schaftes sind sechsseitig und mit schrägen Kreuzchen und strichweise ausgeführten blattartigen Motiven geschmückt. Sechs breite Rippen des melonenartigen Nodus tragen je ein graviertes, spiralenförmig gebogenes Blatt mit spitzen oberen und unteren Enden. Die vertikalen Zwischenfelder am Nodus sind glatt. Der sechsblättrige Korb der Kuppa ist auch glatt. Der Kuppadurchmesserr beträgt 79 mm, die Höhe des Kelches 167 mm. Die Breite des Fusses sind charakteristisch für die 2. H. des 14. Jh. Dieses Element dann der melonenförmige Nodus und der Mangel des Zwischengliedes unter dem Schaft sind näher den Traditionen Nord – und Westeuropas zur Zeit der frühen Gotik. Die Nähe Italiens wirkte aber vohl auf die Schlankheit des Djakovokelches (1:2,113), der wahrscheinlich in den letzen Jahrzehnten des 14. Jh. entstranden sein könnte. Zu der Zeit sind mehrere Goldschmiede iz Zagreb archivalisch bezeugt, so dass man mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit bei dem Kelche in Djakovo ebenso wie bei den zwei anderen Stücken, Arbeiten einheimischer Meister vermuten könnte. In den ersten drei Jahren des 15. Jh. sind in Zadar archivalisch bezeugte, mit Email geschmückte Kelche ausgeführt worden, so dass man auch im 14. Jh. wo sehr viele einhemische Meister in dieser Stadt bekannt sind, eine einheimische Werkstatt welche den aufbewahrten dalmatinischen Kelch ausführen wüsste, voraussetzen könnte. Bei den Goldschmiedemeistern der Stätde an der adriatischen Küste Kroatiens lernten mehrere Jungen aus Bosnien. Auch dadurch könnten die gemischten Einflüsse auf Kelche von Vodjenice gedeutet werden.

Ključne riječi

Hrčak ID:

151082

URI

https://hrcak.srce.hr/151082

Datum izdavanja:

5.7.1971.

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