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Materialien zur Bryogeographie Kroatiens

Ivo Horvat ; Hrvatska


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str. 73-128

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Sažetak

Das Untersuchungsgebiet, Kroatien im engeren Sinne, ist in bryologischer Hinsicht wenig erforscht, obwohl andere Teile Jugoslawiens (Slovenien, Bosnien, Serbien und Dalmatien) zum Teil recht gut bekannt sind.* Das Gebiet erstreckt sich von der Adria-Küste nordöstlich bis in die pannonische Ebene, grenzt im Westen an die Ausläufer der südlichen Kalkalpen und breitet sich im Südosten gegen bosnische Hochgebirge. In geognostischer Hinsicht kommen namentlich in südlichen Teilen die Kalke und Dolomite der mesozoischen Formationen zu vollster Entwicklung, nur lokal sind sie durch ältere, kalkarme Gesteine ersetzt. Diese kommen erst in nörlichen Gebieten (Samoborska gora, Medvednica, Moslavačka gora) reichlich vor. Grössere Flächen der Niederungen und Hochebenen (Lika-plateau) sind mit angeschwemmten und z. T. völlig ausgewaschenen Böden eingenommen.
Die geomorphologische Gliederung ist ausserordentlich reich. Von der Meeresküste erheben sich die gewaltigen Massive bis ca. 1800 m und viele tiefen Dolinen beherbergen durch den ganzen Sommer kleinere Schneemassen. Bei solchen Verhältnissen ist auch die Moosvegetation ziemlich reich und manigfaltig. Besonders üppig ist die Vegetation an kalkhaltigen Steinen und Blöcken entwickelt. In dieser Vegetation sind je nach der Höhenlage, Exposition und Feuchtigkeit mehrere Gesellschaften reichlich ausgebildet. An trockenen Felsen und Blöcken dominieren Neckera-Arten (N. crispa, N. turgida, N. Bessert), Anomodon-Arten, Tortelia tortuosa, Ctcnidium molluscum, Camptothecium lutescens, Grimmia und Orthotrichum-Arten u. a., an feuchteren Stellen in den höheren Lagen Plagiopns Oederi, Ditrichmn flexicaule, Distichium capilla- ceum, Campylium protensum, C. Hallen und Orthothecium rufescens. Die mit schwarzem Humus ausgefüllten Spalten und Terassen sind von Plagiobryum Zieri, Myurella julacea, Meesea trichodes var. alpina u. a. besiedelt. Ganz eigenartig ist die Vegetation der kalkarmen Steine und Blöcke. An trockenen Standorten treten Dicranum longifolium, Hedwigia albicans, Antitrichia curti- pendula und Grimmia Hartmanii reichlich vor, die feuchtschatigen Standorten sind mit Spbenobolus minutus, Cynodontium poly- carpum, Leptoscyphus Taylori und Diplophyllum albicans bewachsen. Andreaea, Racomitrium protensum und R. aciculare sind viel spärlicher verbreitet. Die epiphytische Vegetation an Bäumen ist gut ausgebildet. Es sind fast alle aus Mitteleuropa bekannten Assoziationen vorhanden, zu diesen treten aber noch weitere interessanten Gesellschaften hinzu, in Überschwemmungsgebieten durch Leskea polycarpa und Tortula latifolia, an säbelförmig gekrümmten Aesten des subalpinen Buchenwaldes durch Dicranum Sauteri, Pseudoleskea illyrica, Lescuraea striata u. a., aufgebaut. Die Vegetation an faulenden Strünken ist reichlich in den Urwäldern des nördlichen Velebit, Plješevica und Kapela. An ihrer Zusammensetzung nehmen mehrere Arten teil, z. B. Ancura palmata, Calypogeia suecica, Cephalozia leucantha, C. reclusa, Scapania umbrosa, Plaplozia lanceolata, Nowelia curvifolia, Orthodicranum strictum, Buxbaumia aphylla u. a.
In Karstflüssen und Wasserfällen ist auch die Vegetation der tuffbildenden Arten gut vertreten. Die schnellflüssenden kalkhaltigen Stellen besiedelt Cinclidotus aquaticus, die Wasserfälle sind von Cratoneuron glaucum nebst Eucladium, Hymenostylium, Fissi- dens crassipes und Hyophila Ehrenbergü aufgebaut.
Auch andere Vegetationseinheiten des Gebietes beherbergen viele interessante Typen. Sie werden aber nicht näher besprochen, da sie grosse Aehnlichkeit mit mitteleuropäischen Gesellschaften zeigen.
Es liegt wohl der grösste Teil des untersuchten Kroatiens im Bereiche der illyrischen Vegetationsprovinz und doch ist merkwürdigerweise der Grundstock der Bryophytenflora aus dem eurosibirischen silvestren Element im Sinne von Herzog aufgebaut. Gegen diesen tritt das endemische i 11 y- risch-balkanische Elorenelement in den Hintergrund. Es ist merkwürdig, dass die an vaskulären Endemen so reiche illyrischc Vegetationsprovinz in der Bryophytenflora so arm an Endemen ist, dass es sogar schwer fällt einige Vertreter höheren systematischen Wertes zu erwähnen. In der Vegetation spielt von diesen wohl nur Pseudoleskea illyrica eine wichtigere Rolle.
Neben der erwähnten silvestren Flora treten alle andere Florenelemente stark zurück. Grössere Verbreitung zeigen nur einige termophile Elemente, welche am besten als pseudopon- tische (pseudosarmatische), zu bezeichnen sind. Sie besiedeln die trockenen Hänge von der Bergregion bis in die subalpine Region und spielen in der Vegetationsdecke wichtige Rolle (Rhytidium rugosum, Abietinelia abietina, Camptotbecium lu- tescens). Ein starker Gegensatz zu diesen Arten bilden die atlantischen Elemente, welche gerade in unserem Gebiete ihre äusserste Grenze erreichen. Diese Elemente sind zwar nicht so spärlich vertreten, sie sind aber sehr lokalisiert. So kommen z. B. einige Arten mit dem atlantischen Farne Hymenophyllnm tund- bridgense nur in Nordkroatien vor (Hookeria lucens, Campylopus flexuosus). Die anderen atlantischen Arten zeigen eine weitere Verbreitung (Plagiothecium undulatum, Tortula papillosa, Zygodon viridissimus u. a.). Es ist ganz auffallend, dass im Küstengebiete noch mehrere Arten hinzutreten. An der Meeresküste ist das mediterrane Element stark dominierend, es überschreitet aber nur spärlich die grossen Küstengebirge. In trockenen inneren Gebieten kommen einige bezeichnete Arten der mediterranen Flora vor (Neckera turgida, Homalia lusitanica), die weiteren Vertreter kommen sogar noch in der Medvednica bei Zagreb vor (Pterogonium. ornithopoides, Cololejeunea Rossetiana und Sphaerocarpus terrestris).
Neben allen bisher erwähnten Florenelementen ist noch das alpine und boreale Element im weitesten Sinne ziemlich verbreitet; es kommen in Kroatien mehrere Hochgebirgsmoose an ziemlich niedrigen Standorten vor (Timmia-Arten, Tortula norvegica, Calypogeia suecica, Didymodon giganteus u. a.). Sie sind zwar grösstenteils in höheren südlichen Gebirgen von Gorski Kotar, Kapela, Velebit und Plješevica verbreitet, es kommen aber mehrere Arten (Andreaea petrophila, Bartramia norvegica, Timmia bavarica u. a.) auch an ziemlich niedrigen Standorten in Medvednica und Samoborska gora bei Zagreb vor.

Ključne riječi

Hrčak ID:

152361

URI

https://hrcak.srce.hr/152361

Datum izdavanja:

31.12.1932.

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