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https://doi.org/10.31141/zrpfs.2018.55.129.529

Rechtshistorische und -theoretische Osteuropa-Forschung im Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte

Zoran Pokrovac ; Pravni fakultet Sveučilišta u Splitu, Split, Hrvatska


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str. 529-539

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Im Text wird eine lange und erfolgreiche Tradition der rechtshistorischen und -theoretischen Osteuropa-Forschung im Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte in Frankfurt am Main dargestellt.
Bereits in einem der größten Vorhaben des Instituts wurde Osteuropa gebührend vertreten. Es handelt sich um ab 1973 herausgegebene Handbuch der Quellen und Literatur der neueren europäischen Privatrechtsgeschichte. Auf den Zusammenbruch des Sozialismus hat das Institut, im Jahr 1994, mit dem Großprojekt Normdurchsetzung in den osteuropäischen Nachkriegsgesellschaften (1944-1989) reagiert. In seinem Fokus waren die langfristigen geschichtlichen Prozesse von 1944 bis 1989, die jene neue Modernisierungswelle nach 1990 erschwert haben. Durch die Fokussierung auf die Normdurchsetzung hat man versucht, die bis dahin auf die Gesetzgebung und die Gesetzen-Geschichte fokussierte rechtshistorische Forschung in Osteuropa zu überwinden und die weiteren Rechtsakteure – insbesondere die Gerichte und Richter – stärker zu berücksichtigen.
Mit drei Bänden ist Osteuropa in den Forschungsergebnissen des Projektes Das Europa der Diktatur: Wirtschaftskontrolle und Recht vertreten. Osteuropa ist auch im Projekt Juristische Zeitschriften in Europa sowie im Buch Juristen: ein biographisches Lexikon; von der Antike bis zum 20. Jahrhundert vertreten. Auf die große Runde der Osterweiterung der Europäischen Union 2004 hat das Institut mit dem mehrjährigen, internationalen Grossprojekt Rechtskulturen des modernen Osteuropa. Traditionen und Transfers reagiert. Begründet schien die Vermutung, dass das Paradigma organischen Wachstums des Rechts im Falle Osteuropas durch die Beobachtung von Sprüngen und Transfers, Aufoktroyierungen und Vermischungen, schnellen Änderungen und Synthesen zu ersetzen war. Im Ergebnis ist eine solide Grundlage für eine Vergewisserung über rechtskulturelle Identitäten und Differenzen von West und Ost entstanden.
2006 wurde ein kleineres Folgeprojekt, Koexistenz und Konflikt: Die Rechtsordnungen Südosteuropas im 19. und 20. Jahrhundert, geplant. Es ist nicht so umfangreich realisiert worden, als ursprünglich gedacht wurde. Deswegen sind aber gewisse Themen noch immer für die Forschung herausfordernd. Seit 2014 arbeitet man an einem Handbuch mit dem Titel Außergerichtliche und gerichtliche Konfliktlösung. Handbuch zur Geschichte der Konfliktlösung. Es sollen auch Beiträge aus Osteuropa veröffentlicht werden. Für die ältesten Epochen der osteuropäischen Rechtsgeschichte wichtig ist die bereits Jahrzehnte laufende Erforschung des byzantinischen Rechts. Rückblickend kann man feststellen, dass Ost-Europa sehr davon profitiert hat, dass das Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte von Anfang an als ein Gegengewicht zur traditionellen europäischen Rechtsgeschichte begriffen wurde. Das heißt, die Rechtsgeschichte nicht als ausschließlich oder vorwiegend nationale bzw. staatliche Geschichte zu verstehen.

Ključne riječi

Max-Planck-Institut für europäische Rechtsgeschichte; rechtshistorische Forschung; Osteuropa-Forschung; Südosteuropa-Forschung

Hrčak ID:

206343

URI

https://hrcak.srce.hr/206343

Datum izdavanja:

3.10.2018.

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