Skip to the main content

Preliminary communication

https://doi.org/10.15291/gem.4363

Von einer „Grammatik der Zugehörigkeit”

Nicoletta Gagliardi ; University of Salerno


Full text: german pdf 300 Kb

page 87-110

downloads: 42

cite

Full text: english pdf 97 Kb

page 87-88

downloads: 35

cite


Abstract

Der Beitrag stützt sich auf ein neues interdisziplinares und mehrsprachiges
Projekt, das Interviews an junge Leute mit internationaler
Geschichte in Deutschland analysiert, in denen sie nach ihren
Erfahrungen gefragt werden (wie sie die Arbeits-/und Ausbildungssituation,
den Wohnungsmarkt, den Umgang der Behörden mit ihnen
und die Möglichkeit neue Leute kennen zu lernen empfinden). Das
Projekt beabsichtigt, in den Interviews mit den Jugendlichen sprachliche
Phänomene zu identifizieren und zu analysieren, die wir unter
der Überschrift „Sprache oder Grammatik der Zugehörigkeit“ (Meinhof/
Galasiński 2005) zusammenfassen wollen, wobei wir uns auf die
Art und Weise konzentrieren, in der die verwendete Sprache an der
Konstruktion und Bestätigung multipler Identitäten beteiligt ist, die
sich überschneiden, herausfordern oder ergänzen. Tatsächlich werden
Vielfalt und Bewegung, und außerdem die Überwindung der Grenze
zwischen Ländern, Sprachen und Kulturen in den Interviews mit
jungen Menschen, die die Erfahrung der Migration leben und sich in
einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache ausdrücken, besonders
berücksichtigt. Durch den Bezug auf interkulturelle Erfahrungen und
die Konzepte der interkulturellen Germanistik stellen diese Texte daher
interessantes Material für interdisziplinäre Studien dar, die vor allem
die Sprache untersuchen. Erste theoretische Bezüge finden sich bei
Wodak et al. (1999). In ihren Studien richten sie ihre Aufmerksamkeit
auf Lexik und Syntax, um die Konstruktion von „Einheit, Differenz,
Einzigartigkeit, Ursprung, Kontinuität, Veränderung, Autonomie, Heteronomie“
zu extrapolieren. Danach hat sich De Fina (2003) auf die
narrativen Aspekte konzentriert, die zur Identitätskonstruktion verwendet
werden. Allerdings mangelt es sowohl der Studie von Wodak et
al. als auch der von De Fina an Systematik und Vollständigkeit für die
Untersuchung des Identitätsdiskurses. Tatsächlich bedient sich die verwendete
Sprache des gesamten Spektrums sprachlicher Mittel, so dass
Zeit, Ort und Person die Positionierung des Sprechers als Zugehöriger
zu einer bestimmten Gruppe ermöglichen, mit der er sich diskursiv identifiziert. Daher sollten zeitliche, räumliche und persönliche Bezüge
nicht von dem Kontext getrennt werden, in dem sie auftreten. Die
Diskursanalyse orientiert sich am Text, der selbst multifunktional und
intertextuell ist. In Anlehnung an Faircloughs Modell (1989, 1992) erfolgt
die Annäherung an den Text über Wortschatz, Grammatik und
Textstruktur.

Keywords

Identitätskonstruktion, Migration, Interaktionale Soziolinguistik, Interviews, Gesprächsanalyse, Identitäten in der Interaktion

Hrčak ID:

312049

URI

https://hrcak.srce.hr/312049

Publication date:

22.12.2023.

Article data in other languages: english

Visits: 162 *