Original scientific paper
GOLDSCHMIEDZEICHEN AUF EINIGEN WERKEN IN ZADAR UND NIN
Ivan Bach
; Zagreb
Abstract
Das Zeichen ZP welches zusammen mit dem St. Markusstempel auf dem Paschlage des St. Goergsbildes, dem Werke der Goldschmiede Matthäus und Lukas Boričević aus der Zeit um 1564-1570 in Zadar erscheint, kann als Beschauzeichen von Zadar in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts gedeutet werden. Es befindet sich auch auf mehreren Goldschmiederbeiten in Istrien, zweimal begleitet vom Namenszeichen ASP welches dem Goldschmiede (Aurifaber) Stjepan Budinić, der archivalisch in den Jahren 1577-1587 in Zadar bezeugt ist, zugeschrieben sein könnte. Das Kreuzchen welches auch auf den erwähnten Arbeiten mit dem Namenszeichen ASP vorkommt, wird als Kontrollzeichen eines Aufsehers gedeutet.
Die Zeichen auf einer Ampel der hl. Anastasiakirche in Zadar aus d. J. 1644, befinden sich auch auf den Silberreliefs der knienden Engel unterhalb der Bilder der Gottesmutter mit dem hl. Matthäus und hl. Georg, welche die erwähnten Goldschmiede Boričević in den Jahren 1564-1570 beschlagen haben. Engelreliefs können also auch um 1644 datiert werden, während andere Silberreliefs, welche den Gottvater oberhalb der genannten Boričević beschlägen darstellen und mit dem Namenszeichen ZP bezeichnet sind, ungefähr ein Jahrhundert später entstehen konnten, da mehrere Arbeiten des Meisters ZP aus den Jahren 1720-1751 in Istrien bekannt sind.
Das Zeichen des sitzenden Tieres (Fär?) zusammen mit dem Namenszeichen S. T. auf dem Brustbildreliguiar der hl. Anastasia deuten darauf dass dieses Reliquiar der ersten Hälfte das 17. Jh. zugeschrieben sein kann.
Die Zeichen auf einem Kelche in Nin ebenso wie jene auf den Leuchtern aus 1694 und 1698 werden der Trevisanwerkstätte Al Cardinal in Venedig zugeschrieben.
Auf der Ampel aus dem J. 1770 befindet sich das Zeichen welches auf mahreren Goldschmiedarbeiten in Istrien aus den Jahren 1761-1794, einmal auch vom Namenszeichen ZAMBELLI begleitet auf dem Ostensorium in Rovinj, erscheint.
Auf dem Relief der Mutergottes der St. Simeonskirche in Zadar befindet sich das Zeichen der Stadt Genua im 18. Jh.
Die Zeichen auf einer Monstranz aus dem 18. Jh. befinden sich auch auf den Türen von San Antonio in Padua, welche Mark Rosenberg mit den Paduaner Werkstätten aus dem J. 1716 in Zusammenhang gebracht hatte.
Das Zeichen ST auf einer Navicula aus d. J. 1537 und auf dem Krug mit der Taufschüssel aus dem 16. Jh., erscheint auch auf mehreren Werken in Istrien aus derselben Zeit, einmal auf einem Reliquiar in Barban in der Variante SLT, und könnte vielleicht als Beschauzeichen von Split im 16. Jh. gedeutet werden. Diese Hypothese sollte aber durch arhivalische Angaben erst bestätigt werden. Das Namenszeichen ASR in Ligatur, welches manchmal das Zeichen ST begleitet, könnte auch zur Erklärung dieses problematischen Peschauzeichens beitragen.
Das Zeichen Trofeo auf einem Rahmen in Zadar erscheint auf Goldschmiedearbeiten, welche durch andere Zeichen sehr verschiedenen Zeitperioden zugeschrieben sein können, so dass TROFEO wohl ein nachträgliches Kontrollzeichen wäre, welches etwa die Bedeutung des österreichischen Befreiungsstempels aus den Jahren 1809-10 haben könnte.
Zuletzt werden auch Namenszeichen auf einigen Votivkronen in Nin erwähnt, welche wohl den Goldschmieden von Zadar oder Nin aus dem 18-19. Jh. angehören könnten. Die Evidenz dieser Zeichen könnte wohl zur Identifizirung anderer Werke derselben Meister beitragen.
Keywords
Hrčak ID:
159698
URI
Publication date:
23.12.1980.
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