Original scientific paper
GOVERT FLINCK: DAS PORTRÄT VON SASKIA IN MIMARA - MUSEUM
Helena Zoričić
; Muzej Mimara
Abstract
Die Verfasserin schreibt auf Grund komparativer Analyse das Bild, eintragen im Zagreber Mimara-Museum als ein Werk von Rembrandt Harmensz. Van Rijn: "Saskia", 61 auf Leinwand, Inv. Nr. 1559, signiert und datiert: Rembrandt f 1635, Herkunft: unbekannt, an Govert Flinck zu. Es wurde, vermutlich, nach dem Flora-Bild Rembrandts von 1634 in der Petersburger Eremitage abgebildet, solange federgeschmucktes Barett, Körperstellung und Schmuck hatten nach Dresdener Rembrandts Saskia von 1633 und vielen Mannerbildnissen Rembrandts entworfen werden konnen. Eine gewisse Ahnlichkeit in Haltung der Gestalt, Geschmeide und weissem Hemd besteht such auf dem Amsterdamer Brustbild Rembrandts: Saskia van Uylenburgh von 1633. Es handelt sich um ein Vanitas-Bildnis. Wenn man es mit den obenerwahnten Rembrandt-Darstellungen von Saskia in Dresden und Petersburg kompariert, wird, ohne Zweifel, ein grosses Malerqualitatsgefalle bemerkt: ihm fehlen Leichtigkeit flimmemder Lichtfuhrung, Feinheit des Farbenabstufen, Zartheit von Haut und Stoff, Verschmelzen der Gestalt mit der Umgebung, weiche geistvoll gestellte Schatten und neckisch schief aufgesetzte Feder sowie Aufblitzen der, mit der Pinselspitze, aufgetragenen Farben, die Rembrandt seinen Schopfungen zu verleihen wusste. Im Vergleich zu ihnen ist unsere Gestalt holzig, sie hat fettige dunkelgraue Umrisslinien, die Feder hebt sich steif empor und auf der linken Seite des Gesichtes sind die Schatten besonders schwach ausgefuhrt, die in dunkelbrauen tiefen Flecken Qbergehen, wahrend das Kolorit gleichformig olivgrun ist. Saskia im Mimara-Museum hat weder Innenstrahlung von Rembrandt-Saskias noch Aufbau des Bildes mit funkelnder Farbennuancierung, sondem kann es eine solide Ausfuhrung der deutlich beschrankten Volumen festgestellt werden, sowie der hellen und dunkelen breit aufgetragenen Farben. Die Zusammensetzung ist einfach, in Form eines Dreiecks auf dem neutralen Hintergrund. Der Augenblick der Dame ist auf den Beobachter gerichtet, wie auf dem Dresdener Bild - aber was fur einen Unterschied; die Augen von Dresdener Saskia blinzeln neckisch aus dem Schatten und kokettieren mit dem Zuschauer auf allmšhlich ironische Weise, solang uns unsere Gestalt teilnahmslos ansieht. Gleichfalls, bleibt es die Rembrandts Wendung von Kopf in einer und Korper in der anderen Richtung aus, womit er eine besondere Gespanntheit der Kontur erreicht, bis sie auf dem Zagreber Bild still fliesst. Das Portrat im Mimara-Museum weist - in Palette, Weise der Lichuhrung, Gestalten von Volumen und Schatten, Korperstellung, Umrisslinien sowie in Malart von Gesichtszugen - tipische Eigenschaften der Erschaffung von Govert Flinck (Kleef, 1615 - Amsterdam, 1660) in seiner rembrandtesker Phase (bis 1640). Wenn man Saskia im Mimara-Museum mit der Flincks 'Frau mit Turban und Schleier" in Chatsworth kompariert, werden gleiche Slmerkzeichen erkannt: Gestaltstellung im Dreiviertelprofil nach rechts aufgenommen auf dem neutralen Hintergrund, Weise der Lichtfuhrung, deutliche Abgrenzung von Schatten und Licht auf dem Gesicht, Hals und auf der Bluse, sehr ahnliches Gestalten von Nase, Mund, Kinn, Unterkinn, Rembrandtgarderobe, merkwurdigerweise geschnittenes linkes Auge, starrer Augenblick, breite dicke Pinselauftrage, Schulterkontur, die schnell absinkt, ununterbrochene Umrisslinie, die still fliesst und plastische Formen, die voneinander abgehoben sind. Die Stilparallelen zu Zagreber Saskia sind auch zwei Flincks Rembrandt-Bildnisse: an Govert Flinck zugeschriebenes Brustbild Rembrandts" in Berliner Gameldegalerie, das E. van de Wetering um 1633 datiert, und ihr naher Govert Flincks Junger Mann mit Federbarett und Halsberge' in der Prlvatsammlung in Lausanne von 1636. Ausser Stilahnlichkeiten, Federbarett, Korperstellung und olivgrune Tone, tragt Rembrandt in Berlin, wie unsere Saskia, reich gegliederte Goldkette. Das Portrat in Lausanne, ohne Goldkette, aber mit ahnlichem Haarfall, der rechtes Ohr mit Ohrring abdeckt, mit gleicher weisser Feder auf dem Barett und mit naher Schattengebung auf dem Gesicht, konnte als Pendant von Zagreber Saskia begriffen werden. Mit Rucksicht darauf, datiert die Verfasserin das Bildnis von Saskia im Mimara-Museum in Zagreb um 1636 und zahlt es zu den Standardwerken und schliesst dass dieser "Standard", in der hollandischen Malerei des 17. Jahrhunderts, sehr hoch war.
Keywords
Hrčak ID:
153835
URI
Publication date:
15.12.1994.
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