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Original scientific paper

FASCHINGS-MUMMENSPIELE IN KONAVLE BEI DUBROVNIK

Nikola Bonifačić Rožin


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page 153-173

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Abstract

Der Verfasser bringt zunächst geschichtliche Angaben über Faschingsmum-men in der Umgebung von Dubrovnik. In diesem Gebiete werden Mummenspiele schon im XVI. Jh. erwähnt und haben sich dert bis heute erhalten. Im weiteren werden die allgemeinen Charakteristiken der Masken angeführt, als wichtigste die Maskierung, die in der Verkleidung und der Bedeckung des Gesichtes mit einer Maske besteht, oder dem Übertünchen des Gesichtes mit Farben und Russ. Neben lebenden Menschen erscheinen bei den Maskeraden von Konavle auch Puppen und Tiere. An der Maskerade nehmen meistens Männer teil und sie spielen auch die Frauenrollen. Bei den Maskeraden in Konavle haben sich auch besondere Schauspiele entwickelt. Ausser dem Material aus dem Konavle, bringt der Verfasser auch Varianten aus anderen Gegenden Kroatiens.
Je nach der Gesichtsmaske, der Bekleidung, den Bewegungen und der Stimme, teilt der Verfasser die Faschingsmummen in drei Kategorien ein: 1. jene die einen Gegenstand vorstellen; 2. jene die ein Tier vorstellen (zoomorphe M.); 3. jene die einen Menschne vorstellen (anthropomorphe M.). In der ersten Kategorie erscheint die Mumme die eine Waage vorstellt. Varianten davon sind auch im Dubrovniker Küstenlande und in der Herzegowina bekannt. In der zweiten Kategorie gibt es mehrere Typen, vor allem die Pferde- und die Kamelmaske. Charakteristisch für diese ist der Kopf mit beweglicher Kinnlade, so dass das Maul vermittels eines Bindfadens geöffnet und geschlossen worden kann. Dieser Kopf ähnelt dem Kopfe des »turica«, einer alten Mumme aus Dubrovnik, die im J. 1802 geschildert wurde. Varianten sind auch anderswo bekannt. Die Vogelmaske hat auch bewegliche Schnabelteile, die Vogel-Strauss-Maske, jedoch, öffnet nicht den Schnabel.
In der dritten Kategorie erscheinen die meisten Typen: Altweiber (deren Kleidung zerlumpt ist und die charakteristische Detaile aufweisen: Hörner am Kopfe, Glocke am Gürtel, sie tragen einen Stock, eine Spindel, und streuen Asche aus. Varianten davon tragen verschiedene Namen: didi, didici zvonöari, bucani, busari, etwa: Grossvater, Grossväterchen, Glockenträger, Klotzköpfe, und sind über ganz Kroatien verbreitet, aber auch bei den Slowenen, Bulgaren, Griechen usw.); Grossvater und Grossmutter (ebenfalls ein weltbreitetes Paar); Das alte Weib trägt ihren Mann im Korb (auch anderswo in Kroatien bekannt, aber ebenso auch in Tschechien u. a.); Das alte Weib mit dem Bauch (weithin bekannt); Die Entbindung (im Konavle gebiert das Weib eine Fetzenpuppe, manchmal auch eine Katze oder einen Frosch. Die Entbindung ist auch anderswo in Kroatien bekannt. In Horvati, einer Vorstadt von Zagreb, gebiert die Braut eine Katze oder einen Hahn); Das alte Weib mit dem Kind (auch anderswo bekannt; an manchen Orten trägt man anstatt der Kindspuppe in der Wickel eine Katze); Die Mumme sucht das gestohlene Ei (wurde im Dorfe Plocice in Konavle aufgeführt); Die pissende Mumme (phallischen Charakters); Der Kuhdiebstahl (man hält Gericht über den Dieb der eine Kuh oder ein Pferd gestohlen hat; in Konavle bekannt auch als Gesellschaftsspiel an Spinnabenden; bei beiden Varianten kommt das Detail vor, dass der Richter mit Wasser, welches der Dieb unter dem Hut am Kopfe verborgen hält, bespritzt wird. (Eine Variante mit dem gleichen Detail ist auch in Nordkroatien bekannt); Der Bischof und der Telal (Ausschreier) (erscheint im Umzug mit der Karnevalspuppe); Die Zigeuner (eine Maskengruppe in der ein Beteiligter eine Holzmaske mit beweglichen Kiefern aufhat, so dass er wie das »Pferd« und die »turica« den Mund öffnen kann); Der Barbier (rasiert mit einem hölzernen Rasiermesser; bekannt auch in der weiteren Umgebung und anderswo in Kroatien. Das Detail des Rasierens mit dem Holz war auch schon Marin Drzic, dem Dubrovniker Komödien-Dichter des XVI. Jh. bekannt, der es in seinem Fastnachtspiele »Novela od Stanca« brachte); Die Hochzeiter mit der Braut (die immer von einem Manne dargestellt wird. Dieses Spiel wird in einigen Gegenden auch während der wirklichen Hochzeit aufgeführt); Die Türken (eine Maskengruppe welche Türken mit einer Braut (»bula«) darstellt; die Gruppe ist traditionell im Oberen Konavle); Das öffentl'che Richten dem Karneval (sehr beliebt in mehreren Ortschaften des Konavle: Cilipi, Gruda, Pridvorje, Plocice, Vitaljina, aber auch anderswo in Kroatien, besonders an der Küste und auf den Inseln. Einst hatte bei einem Umzug ein lebender Mann die Karnevalspuppe dargestellt, doch am Ende wurde die Puppe verbrannt. Charakteristisch für die Gerichtsverhandlungen sind die geschriebenen Texte »Die Anklageschriften wider den Karneval« und »Ratschläge und Empfehlungen des Karnevals«. Sie werden während der Aufführung öffentlich vorgelesen. Jedes Jahr wird eine neuer Text verfasst, meist satirischen Inhaltes). Im Dorfe Gruda wurde eines Jahres »Der Kampf zwischen der oberen und unteren Seite« aufgeführt.
Nach der Beschreibung der Faschingsmasken-Typen in Konavle, und der Mitteilung ihrer dramatischen Dialoge, führt der Verfasser auch andere Charakteristiken dieser Maskenspiele an. Die Maskenspieler führen pantomimische und dialogische Spiele auf, in Form von Umzügen und Vorstellungen an einem Ort. Die Rollen werden auswendig gespielt und während der Vorstellung wird viel improvisiert.

Keywords

Hrčak ID:

35785

URI

https://hrcak.srce.hr/35785

Publication date:

14.9.1966.

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