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Klassische metaphysik ind die frage nach dem sinn des lebens
Miljenko Belić
; Filozofski fakultet Družbe Isusove u Zagrebu, Zagreb, Hrvatska
Abstract
Im alten Griechenland war die Frage nach dem Sinn des Lebens sowohl in der Literatur als auch in der bildenden Kunst klar impliziert. Ihre Lösung zeigt aber keinen Frohsinn (Homer, Äschylus, Sophokles, . .. »Laokoon«). Die Philosophie von Heraklit und Parmenides weist schon darauf hin, in welcher Tiefe ' diese Problematik angegangen werden muß. Sokrates behandelt die Frage nach dem Sinn des Lebens schon ganz ausdrücklich. Plate sieht den Ursprung aller Dinge in Idee des Guten. Aristoteles handelt von dem, was notwendig ist, damit »das Leben selbst Freude« sei (aytö tö zen hedy). Seine Annäherung an die Antwort erinnert schon in der Ausdrucksweise an Parmenides.
Den Übergang zum Christentum zeichnet sich dann bei Augustinus an. Ausgehend von der Nebenintellektualität, die er mit dem Manichäismus annahm (ob als seinen psychologischen Abwehrmechanismus?), über die Hoffnungslosigkeit unterstützt durch den Skeptizismus, kommt Augustinus zunächst über den intellektuellen Weg, dann aber mit seinem ganzen Wesen und mit dem »unruhigen Herzen«, zur Begegnung mit der Gnade. In Christus findet er Frieden und Sicherheit, welche dann auch die Unsicherheit bei dem Wandaleneinbruch überwand.
Thomas von Aquin war nicht nur ein kalter Intellektualist, sondern er besaß neben den Eigenschaften eines »spröden« und sachlichen Wissenschaftlers gleichsam eine feinfühlige Seele, vor allem wenn er über das endgültige Ziel des Menschen nachdachte. Dieses Ziel sah er im Erreichen Gottes als des höchsten Guten, als Seinsfülle, Esse subsistens. Als er aber die Zweckursache behandelt, kommt er zur Einsicht, daß gerade durch die Liebe das Sein über das Nichts überwiegt — was bei Duns Scotus noch mehr zum Ausdruck kommt. All das gilt a fortiori vom absoluten nichtbedingten Seienden.
Das Problem des Bösen löst Thomas eher nur indirekt durch sein Vertrauen auf Gott, der so gut und mächtig ist, daß er aus dem Bösen das Gute hervorzubringen vermag.
Das kontingente Seiende ist erst durch Gott und seine Liebe zu ihm seins¬würdig, obwohl es schon in sich schön und begehrenswert ist.
Keywords
Hrčak ID:
54453
URI
Publication date:
20.8.1984.
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