Izvorni znanstveni članak
Die Funde von Iznik–Keramik in Dubrovnik
Branka Milošević
orcid.org/0000-0002-5637-0153
; Muzej grada Umaga
Nikolina Topić
orcid.org/0000-0002-9602-0449
; HR, Drniš Kralja Zvonimira 32
Sažetak
Während archäologischer Ausgrabungen an den Lokalitäten des Benediktinerklosters zur Heiligen Maria von Kaštel und des Turms Gornji ugao im historischen Stadtkern von Dubrovnik in den Jahren 2007 und 2008, wurden circa 30 Fragmente Iznik–Keramik gefunden. Es handelt sich dabei um luxuriöses Tafelgeschirr, bzw. um glasierte türkische Keramik aus Iznik (Nicea), die durch Handelsbeziehungen aus dem Osmanischen Reich in die Republik Dubrovnik im 16. Jahrhundert importiert wurde. An den beiden zuvor genannten Fundorten fand man, außer Iznik–Keramik, auch spanische Lustrum Keramik, italienische engobierte Keramik, smaltata und invetriata sowie zahlreiche Keramikbruchstücke ohne Dekoration und Glasur (grobes Küchengeschirr, depurata). Die große Anzahl der Funde deutet sowohl auf eine große Kaufkraft der Bürger von Dubrovnik, besonders im 15. und 16. Jahrhundert, als auch auf die ausgezeichneten Handelsbeziehungen mit Italien, Spanien und der Türkei. Da unvollendete Keramikbruchstücke und Distanziatoren (Brennvorlagen) gefunden wurden, existierte sicherlich auch eine einheimische Herstellung mit einigen Keramikstilen, die aber nicht besonders groß war. Die folgenden Stile sind bei den Bruchstücken der Iznik–Keramik aus Dubrovnik vertreten: weiß–blauer Stil (Bild 1. – 3.), türkis–blauer Stil (Bild 4.), Damaskus– (polychromer) Stil (Bild 5.), engobierter Stil (Bild 6., Bild 7.), reliefartiger roter / polychromer Stil (Bilder 8. – 31.) und später blau–weißer Stil (Bild 32.). Typologisch gesehen stellen sie Teile von Schüsseln, Tassen, Krügen, Krugdeckeln, Tellern sowie Geschirr dar, deren genauer Typ aufgrund der sehr kleinen erhaltenen Fragmente nicht zuverlässig bestimmt werden kann. Höchstwahrscheinlich handelt es sich dabei um Teller. Die Bruchstücke zeigen, dass Handel mit dieser Art von Keramikware das gesamte 16. Jahrhundert hindurch betrieben wurde. Auf dem Geschirr aus Iznik sind sehr häufige und beliebte Motive dargestellt, die nach Vorlagen chinesischen blau–weißen Porzellans aus dem frühen 15. Jahrhundert entstanden sind. Zudem ist auch ein starker osmanischer Einfluss auf dem Geschirr vorzufinden. Am Fundort Hl. Maria von Kaštel wurde der Großteil von Exemplaren aus früheren Stilen der Iznik Keramik entdeckt. Lediglich ein Fragment, welches früheren Perioden zugeordnet werden kann, stammt vom Fundort Turm Gornji ugao. Mit Hinblick auf die Tatsache, dass Fragmente des reliefartigen roten Stils an beiden Fundorten am zahlreichsten vertreten sind, weisen sie auf einen verstärkten Handel mit dieser Keramikware in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Produktionstechnologie der Iznik–Keramik hat eine lange islamische Tradition, die eine hoch entwickelte Technologie und bedeutende finanzielle Mittel erforderte. Der Keramikkörper wurde aus Siliciumdioxid und weißem Ton hergestellt. Der Engobe– Überzug bestand aus sehr ähnlichen Bestandteilen wie auch der Keramikkörper, mit dem Unterschied das eisenhaltige Unreinheiten aus ihm entfernt wurden um die weiße Farbe zu erzielen. Auf diese Weise erhielt man eine glatte weiße Oberfläche, die eine gute Unterlage für die Bemalung mit hochwertigen Farben aus Iznik war. Schließlich wurde der Keramikgegenstand mit Glasur bedeckt, woraufhin er für das Brennen bei einer Temperatur von 850–900 °C bereit war. Die Iznik–Keramik wurde auch als Majolika Keramik hergestellt, d.h. ohne Engobe–Überzug mit Bemalungen auf undurchsichtiger Emaille. Diese Keramik wurde ab 1480 bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts hergestellt. Es bleibt unklar, weshalb es zu einem Produktionsabfall der Iznik–Keramik kam. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts weist die Iznik–Keramik eine rapide Verschlechterung der Qualität auf, die weiße glatte Oberfläche wird durch eine schmutzig–weiße ersetzt, die Glasur–Qualität vermindert sich, die Pigmente verlieren an Glanz oder verlaufen während des Brennprozesses. Es wurde festgestellt, dass die Zahl der Keramikwerkstätten in Iznik ab Mitte des 17. Jahrhunderts stark abnahm. Die Herstellung endete vollständig zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Funde von Iznik–Keramik in DubroDie Funde von Iznik–Keramik in Dubrovnik Schlüsselwörter: Dubrovnik, Republik Dubrovnik, glasierte Keramik, Turm Gornji ugao, Iznik–Keramik, Neuzeit, osmanische Türkei, Hl. Maria von Kaštel Starohrvatska prosvjeta III. serija – svezak 37/2010. 170 vnik sind nicht überraschend, da ein reger Kontakt zwischen der Republik und den Türken bestand. Die Regierung von Dubrovnik sandte ihre Gesandten mit Geschenken an den osmanischen Hof. Sie dienten zum Kauf der Freiheit, der Erhaltung guter Kontakte und Handelsvereinbarungen. Auf diese Weise waren die Bürger von Dubrovnik durch ihre Händler sehr gut über die östliche Ware informiert und somit auch über die Qualität der Keramik aus den Werkstätten von Iznik.
Ključne riječi
Hrčak ID:
81180
URI
Datum izdavanja:
16.12.2010.
Posjeta: 2.857 *