Review article
Hinter den Spiegeln: Absenzen in Signifikantenketten als Mittel der Autoreferenzialität
Lana Mesmar Žegarac
; Sveučilište Sjever, Koprivnica, Hrvatska
Abstract
Im Beitrag werden die Formen und Funktionen der Absenzen bzw. der Leerstellen in Signifikantenketten in einigen Prosatexten aus dem 19. Jahrhundert beschrieben und analysiert. Den theoretischen Hintergrund des Beitrags bildet die aus Ingardens und Isers Ideen entwickelte Rezeptionstheorie, vor allem aber die Typologie der Leerstellen in Bedeutungssystemen, wie sie Wolf (2005) erarbeitete. Die Abwesenheiten werden hier als absichtliche, wesentliche Leerstellen innerhalb der Kette von typischen (zu erwartenden) Signifikanten definiert, was zu bedeuten hat, dass ihr Ursprung diskursiver Natur ist, bzw. diese kein Teil der Fabel sind. Deshalb erscheinen sie als ein Teil des Schreibprozesses des impliziten Autors, wodurch sie den primären oder sekundären Sinn des Textes unterstützen. Im 19. Jahrhundert verwenden einige Autoren, indem sie an der experimentellen Natur ihrer Texte Genuss finden, die Leerstellen nicht nur als metafiktionale Hinweismittel auf zahlreiche unterschiedliche Themen, sondern auch als Mittel der Nachahmung von psychischen Zuständen. Die Romane von Lewis Carroll über das Mädchen Alice liefern wichtige Beispiele zur Verwendung von Leerstellen, in denen dem geschriebenen Text eine visuelle Dimension hinzugefügt wird, was zuletzt zur Vermehrung seines multimodalen Wertes beiträgt.
Keywords
Absenz; Leerstelle; Signifikant; Diskurs; Formen und Funktionen; Leser
Hrčak ID:
154129
URI
Publication date:
23.12.2015.
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