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DAS ABKOMMEN VON TATA AUS DEM JAHR 1426 UND DIE VERTEIDIGUNGSSYSTEME DES KÖNIGS SIGISMUND

Ivica Prlender


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str. 23-41

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Sažetak

Das im Jahre 1426 in Tata (dt. Tote) geschlossene Abkommen darf als Versuch der Regelung der ungarisch-serbischen Beziehungen in der Zeit, die nach dem Tode des Despoten Stefan Lazarević folgen sollte, nicht ausschließlich aufgrund späterer Abschriften der Dokumente bewertet werden. Indem aber das Problem in den Kontext der ungarisch-serbischen Beziehungen nach 1411 gestellt wurde und auch die militärisch-politischen Änderungen in Mittel- und Südeuropa sowie im Nahen Osten in Betracht gezogen wurden, haben wir versucht festzustellen, ob dieses Abkommen in der Tat existiert hat, weshalb beide Seiten ein Interesse daran hatten, daß dieses Abkommen zustande kommt und ob die Quellen aus dem 16. Jh. seinen Inhalt treu Wiedergaben.
Dank vieler Bemühungen und trotz zeitweiliger Mißerfolge gelang es dem ungarischen König ein Verteidigungssystem der tributpflichtigen Länder zu schaffen, das sich im breiten Bogen von der Adria bis zum Schwarzen Meer erstreckte. Diese Tamponzone sollte die höchst gefährdeten südöstlichen Teile seines Staates schützen. Und in Zukunft sollten die Vasallenstaaten als Ausgangspunkt für eine entscheidende antitürkische Kampagne dienen aber auch kampferprobte Truppen stellen, deren Wert, besonders nach der Katastrophe bei Nikopol Sig(is)mund zu schätzen wußte. In der Zwischenzeit begab sich der ungarische König jedoch erst einmal in den Westen, um seinen Lebenswunsch — die Erlangung der Kaiserwürde — zu verwirklichen.
Während der Abwesenheit des Königs begann das Verteidigungssystem auseinanderzubröckeln. Durch die Konsolidierung der Zentralmacht unter Murat I. wurde die Angriffsmacht des türkischen Staats erneuert, der Sigmunds Verteidigungssystem nicht gewachsen war.
Nach seiner Rückkehr aus dem Westen im Jahre 1419 war der ungarische Herrscher gezwungen, an die Organisation eines neuen Verteidigungssystems, allerdings jetzt unter völlig veränderten Verhältnissen, zu gehen. Im Einklang mit dem oben Gesagten mußte er auch die Beziehungen mit dem Despoten neu regeln. Andererseits war auch Stefan Lazarević aus mehreren Gründen vor allem aber in Anbetracht der stark geschwächten militärisch-politischen Lage seines Landes gezwungen, das Abkommen zu akzeptieren. Die Versuche, die Authentizität der erhaltenen Abschriften der Dokumente in Frage zu stellen, lehnen wir ab, indem wir zum ersten Male die sehr begründete Frage stellen: warum nämlich Sigmund gerade die Rückgabe von Beograd und Golubovac forderte. Wir sind der Meinung, daß Sigmund gerade wegen der strategischen Bedeutung dieser Städte durch das Abkommen von Tata die unmittelbare Kontrolle über sie erreichen wollte, um sie in absehbarer Zeit in sein neues Verteidigungssystem einbeziehen zu können, das seinem Befehl zufolge Pipo von Ozora mit Hilfe umfangreicher Bauten an dem Unterlauf der Donau aufzubauen suchte. Trotz der Unfertigkeit und der teilweisen Vernachlässigung wird es diesem neuen Verteidigungssystem gelingen, das türkische Vordringen für eineinhalb Jahrhunderte aufzuhalten.
Unter Beachtung der neuen militärisch-politischen Lage seines Landes, dessen Flanken dank der türkischen Erfolge in Bosnien und der Walachei bloßgelegt waren, und in dem Wunsch, Durad Brankovič die Nachfolge zu sichern, war Stefan Lazarević in der Tat gezwungen, das ungarische Diktat zu akzeptieren. Zum Teil war ihm das durch die sichtbare Absicht von Sigmund erleichtert, die antitürkische Politik in der Despotenschaft zu unterstützen, auch trotz der Tatsache, daß wegen der veränderten strategischen Lage an der Konfrontationslinie der beiden Mächte der serbische Raum im Vergleich mit der vorangegangenen Epoche an Bedeutung verloren hatte.

Ključne riječi

Hrčak ID:

325310

URI

https://hrcak.srce.hr/325310

Datum izdavanja:

1.10.1992.

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