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Original scientific paper

Über die serbokroatistische Degradierung des Glottonyms Kroatisch

Leopold Auburger


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Abstract

Zur Verteidigung der serbokroatistischen Glottonymie vom Typ Serbokroatisch gegen den kroatistischen Einwand, dass diese Bezeichnungen gegenstandslos sind, da es eine derartige Einzelsprache tatsächlich nicht gibt, wird regelmäßig zu dem rhetorischen Mittel einer Degradierung dieser Kritik als “unwissenschaftlich” gegriffen. Dies geschieht auf dem Weg, dass die serbokroatistische Glottonymie als “wissenschaftlich”, die kroatistische
aber als “unwissenschaftlich”, “volkstümlich”, “laienhaft” bewertet wird. Die Geschichte dieser Art von Abwertung des Sprachnamens Kroatisch lässt sich bis in die Zeit der Vorherrschaft der Anhänger von Vuk Karadžić in der kroatischen Kroatistik und bis zu August Leskien (1914) in der deutschen Slavistik verfolgen. Auch die Untersuchung
von kroatischen und serbischen Schulbüchern aus der Zeit vor 1914 von Charles Jelavich (1992) gibt hierzu aufschlussreiche Informationen. In jüngerer Zeit ist dieses Verfahren unter Verwendung chemischer Formeln als angeblicher Analogie zur serbokroatistischen Terminologie (NaCl – Serbokroatisch) angewendet worden. Aber gerade die Entsprechung zur chemischen Verbindung der Elemente Na und Cl in NaCl (Kochsalz) gibt es im Fall der
beiden Einzelsprachen Kroatisch und Serbisch nicht. Dazu hat jüngst Radoslav Katičić mit seinem Hinweis, dass nur das Kroatische im kontrastiven Sinn štokavisch ist, ein wertvolles Argument vorgebracht. Dieses Argument wird im Zusammenhang mit der dreidialektalen Grundstruktur des Kroatischen weiter expliziert.

Keywords

Hrčak ID:

134287

URI

https://hrcak.srce.hr/134287

Publication date:

1.2.2011.

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