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PROGRAMME UND MANIFESTE DER KROATISCHEN MODERNE

Miroslav Šicel


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page 21-38

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Abstract

Programmatische Texte der Generation der »Jungen« haben zwei Quellen: einerseits Prag, wo Ende des 19. Jahrhunderts Masaryks Konzept
der realistischen Politik vorherrschend war, und anderseits Wien, Mittelpunkt der modernistischen Sezession (Hermann Bahr). Der gemeinsame
Leitgedanke aller Autoren von Programmen war der Widerstand
gegen das traditionelle Schaffen und seine zu stark betonte aufklärerisch-erzieherische Rolle und Funktion. Modernisten verlangen, daß die Literatur anstelle der leerlaufenden Vaterlandsliebe ihre Aufmerksamkeit der individuellen Psychologie des Menschen widmet, wobei Vertreter aller Gesellschaftsschichten erfaßt werden sollten (Šarić, Marjanović), oder anders gesagt, daß man Literatur von Politik trennen müßte. Es wird absolute Schaffensfreiheit verlangt, Ästhetizismus, Respektieren der Individualität, Universalismus statt engstiringer Vaterlandsliebe, allgemeinmenschliche Thematik (Dež- man, Livadić). Nun aber: wegen atypischer Entwicklung der kroatischen
Literatur, der es noch nicht gelungen war, den realistischen Stilkomplex voll auszubauen, als sicher, unter dem Einfluß europäischer Literaturprozesse bereits auseinanderzufallen begann, sind auch die Modernisten nicht ins ästhetische Extrem gelangt. Taine, Bjelinski und Brandes als ihre Vorbilder unter den Kritikern wählend, bleiben sie auf halbem Weg: sie verlangen, daß die Autonomie der Literatur respektiert
wird, betonen jedoch zugleich, daß die Literatur das Wessen der kroatischen Nation auszudrücken hat.

Keywords

Hrčak ID:

213189

URI

https://hrcak.srce.hr/213189

Publication date:

1.5.1991.

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