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ETHNOMUSIKOLOGIE IN DER »SV. CECILIJA«

Milovan Gavazzi


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page 98-101

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Abstract

Der Verf. zeigt den Anteil der Musikethnologie in der Zeitschrift von ihren Anfängen bis zu den letzen Heften. Nach dem Wesen des Inhalts versucht er die Beiträge, zusammengefasst in Gruppen, zu besprechen.
Beiträge allgemein ethnomusikologischen Charakters gibt es nur wenige, und zwar verschiedene nach Inhalt und Richtung: einer davon handelt über das Verhältnis »Volksmusik« »Nationalmusik«, die übrigen über verschiedene Aspekte oder Probleme der südslawischen Volksmusik (über die Pentatonik der bosnich-herzegowinischen Volksweisen, über die Schwierigkeiten der Rhytmisierung der Volksmelodien sowie über die Harmonisierung derselben. Sie sind alle weitgehend aufschlussreich für die Ethnomusikologie Südosteuropas.
Eine besonders aufschlussreiche Gruppe von Beiträgen bilden vier von ihnen, die eine Diskussion über die sog. »istrische« Tonleiter mit verschiedenartigen Auffassungen derselben darstellen (von der jenigen im geltenden klassischen Sinne der Musiktheorie bis zu einer von jedem Tonleitersystem absehenden und nur den engen Tonumfang berücksichtigenden Auffassung); dazu gesellt sich ein Artikel über die Tonleiter der Melodien aus Medimurje. Weitaus am zahlreichsten sind die Abhandlungen und Beiträge über verschiedene ethnomusikologische Themen: zwei solche über die Bedeutung des Volksliedes für das Volksleben, weiter über kroatische und übrige südslawische Volksmusik: zwei davon über die Merkmale der Volksmusik Mazedoniens, zwei weitere über Volksweisen der burgenländischer Kroaten, der Kroaten in Medimurje (Murinsel), weiter über Volksmusik der kärntner Slovenen und jener in der Bela Krajina (Weisskrain) sowie auf der Insel Rab. Im Rahmen dieser Gruppe sind auch die Beiträge über bestimmte Merkmale der Volksmusik der Südslawen im allgemeinen zu nennen — über die Ansichten eines Musikethnologen über Takteinteilung und Rhytmisierung slovenischer Volksmelodien, über vermutliche Spuren des kroatischen Chorals in der Volksmelodik. Ein ausführlicher Beitrag und eine Beilage sind dem Erschliessen der ursprünglichen (weltlichen) Volksmelodien im kroatischen Kantual Cithara octochorda des 18. Jhdts gewidmet.
Eine Sondergruppe bilden die Beiträge über Volksmusikinstrumente. Abgesehen von zwei Artikeln über hebräische Musikinstrumente und bei Parentino besprochenen Instrumente befassen sich alle übrigen mit den Instrumenten Südosteuropas mit serbischen Kinderinstrumenten, mit Instrumenten des innerdalmatinischen Flussgebietes der Cetina, mit der 3-seitigen Geigenart lir(ic)a an der Adria sowie, in einer ausführlichen Besprechung, mit den Instrumenten mit aufschlagener Zunge. Es gibt einen Bericht über oboenartige Instrumente sowie über elementare aus Rinde hergestellte Pfeifen, alles von dem selben Ver fasser.
Der Schriftleiter der Zeitschrift hat stets dafür gesorgt, dass neue ethnomusikologische Literatur rechtzeitig von Fachleuten besprochen wird — vor allem freilich, die kroatischen, südslawischen, südosteuropäischen sowie fremde Neuerscheinungen. Da sind die Besprechungen der Ausgaben finisch-ugrischer, altdeutscher, allgemein slavischer (auch Kinderspiellieder) Volksmusik zu nennen, weiter Artikel über bulgarische, bosnisch-herzegowinische, slovenische, kroatische Volksmusik (darunter auch über die Musik der kroatischen Kolonien in der Slovakei, Musik aus Medimurje, sowie über »istrisch-dalmatinische« Musik; zuletzt die Besprechungen von Werken über vergleichende Musikologie (einschliesslich Ethnomusikologie) sowie über musikethnologischen Probleme der Südslawen.
Somit stellt der Anteil der Ethnomusikologie in der Zeitschrift eine beträchtliche Quantität von Abhandlungen, Beiträgen, Notizen und Besprechungen dar. Dieser Anteil war zwar bis zur Zeit des ersten Weltkrieges gering, wuchs aber dann immer mehr und bedeutungsvoller an.

Keywords

Hrčak ID:

240410

URI

https://hrcak.srce.hr/240410

Publication date:

5.10.1978.

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