Synthesis philosophica, Vol. 39 No. 1, 2024.
Original scientific paper
https://doi.org/10.21464/sp39101
Normgebende Technologie? Metaphorisierung der Autonomie und was sie uns lehrt
Bruno Gransche
; Karlsruhe Institute for Technology, Douglasstraße 24, DE–76133 Karlsruhe
Abstract
Menschliche Autonomie ist nicht technische „Autonomie“. Dass wir beide Phänomene zweideutig bezeichnen, offenbart eine Übertragung von Bezeichnungen vom Menschen auf technische Kontexte, d. h. eine Metaphorisierung. Autonome Menschen unterwerfen sich selbst gegebenen Gesetzen (1). Maschinen können ihre Heteronomie, unabhängig von der Metapher, nicht ablegen (2). Was wörtlich mit „technischer Autonomie“ im Gegensatz zu „Automatisierung“ gemeint ist oder mit dieser austauschbar ist, muss im Detail untersucht werden (3). Zur Unterscheidung wurden mehrschichtige Ansätze zur technischen Autonomie vorgeschlagen (4), die jedoch die unvermeidliche Metaphorisierung bei der Beschreibung und Analyse autonomer Systeme offenbaren. Diese Metaphorisierung muss im Hinblick auf die Ähnlichkeitsbeziehung analysiert werden, die bei der konzeptuellen Übertragung am Werk ist, die uns lehrt, dass eine Entität (z. B. eine autonome Person) gleichzeitig eine andere ist, nicht ist und einer anderen ähnelt (z. B. einem autonomen Roboter).
Keywords
künstliche Intelligenz; Automatisierung; autonome Systeme; Autonomie; Heteronomie; Metapher; Selbstgesetzgebung
Hrčak ID:
321369
URI
Publication date:
11.10.2024.
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