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Original scientific paper

DER BRUCH DER MEHRERE JAHRHUNDERTE DAUERNDEN BEZIEHUNGEN ZWISCHEN KROATIEN UND UNGARN NACH DEM ERSTEN WELTKRIEG

Mira Kolar-Dimitrijević


Full text: croatian pdf 1.035 Kb

page 123-139

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Abstract

Seit dem Jahr 1102 hatten die Kroaten gemeinsam mit den Ungarn unter der Stephanskrone gelebt. Im Laufe dieses Zeitraums hatten sich zahlreiche Formen von Zusammenarbeit und manchmal herzlicheren und manchmal weniger freundschaftlichen Beziehungen entwickelt. Aber niemals war es zu einem derartiger Abbruch aller Arten von Verbindungen gekommen, wie sich dies nach dem Ersten Weltkrieg unter dem Druck des neuen jugoslawischen Staates ereignete. Vor 1918 an der Drau zu leben bedeutete einen Vorteil, und so entwickelten sich hier Städte, deren Reichtum auf Handel und Industrie beruhte, und das ungarische Kapital floß über jüdische Familien sehr intensiv in diese Städte, wo Mühlen, Lederverarbeitungswerke und verschiedene Fabriken gegründet wurden ("Danica" ein Stickstoffwerk in Koprivnica), die unter Nutzung der billigen Arbeitskraft vom rechten Drauufer Waren für beide Länder produzierten.
Nach 1918 besetzte das serbische Militär die Baranja und das Draugebiet bis Barcz, verhinderte so, daß die slawonischen Großgrundbesitzer ihre Güter der Miteinbeziehung in das Königreich der Serbe Kroaten und Slowenen entzogen. Westlich von Barcz war das Volk darum bemüht, insbesondere im Gebiet jenseits der Drau (Gola, Ždala, Repaš) die Handelsbeziehungen zu den Ungarn weiterhin aufrecht zu erhalten, aber dies wurde grob unterbunden, und zwar durch Prügeln und Ermordung der Menschen. Sehr rasch wurden die Städte diesseits der Drau unter
eine sehr strenge Kontrolle gestellt, und der einzige Grenz-Bahnübergang war der auf der Linie
Koprivnica-Gyekenjes, und auch der stand unter strengster staatlicher Kontrolle. Zahlreiche Bahnlinien in Kroatien die das nördliche Kroatien an Ungarn banden, wurden aus unterschiedlichen Gründen stillgelegt und bis zum heutigen Tag nicht wieder in Betrieb genommen. Bald darauf kamen die Städte an die Reihe, deren Industrie wegen des Abbruchs der Beziehungen zu Ungarn ohnehin schon in eine Krise geraten war. Dank der Politik des Ministeriums für Finanzen und des Ministeriums für Handel und Industrie (Inspektor Milivoje SaviĆ) konnten die Fabriken in jenen Städten keine Kredite bekommen, und außerdem war es aus Verteidigungsgründen verboten, hier neue Fabriken zu gründen. Aus dem Gebiet von Čakovec und Koprivnica wurden Ei sen verarbeitungsbetri ebe nach Novi Sad verlegt, die Rolle der "Danica" in Koprivnica übernahm Sabac. Dieser Prozeß des Abbruchs der Beziehungen zwischen Kroatien und Ungarn dauerte einige Jahre, und er war bis 1924 abgeschlossen, als es den Bauern aus dem Draugebiet untersagt wurde, am anderen Drauufer ihre Weingärten in Ungarn zu bearbeiten (Djelekovac). Schon früher waren die ungarischen Bediensteten bei der Bahn in Kroatien entfernt worden, und auf das Land der Großgrundbesitzer wurden dank der Agrarreform Freiwillige von der Saloniki-Front und Elemente angesiedelt, die diese nördliche Grenze gegen die Ungarn schützen sollten aber nicht nur gegen die Ungarn, sondern auch gegen jeden nordeuropäischen Einfluß.

Keywords

Hrčak ID:

324501

URI

https://hrcak.srce.hr/324501

Publication date:

1.3.1996.

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