Historical Journal, Vol. 48 , 1995.
Review article
KROATISCHE MITTELALTERLICHE WALLFAHRTEN
Branka Purgarić Kužić
Abstract
Die Wallfahrt war im Mittelalter ein verbreitete Erschinung. E. Peričić, N. Budak, F. Šanjek, T. Raukar uns andere bringen wichtige Angaben über die ältesten Wallfahrtsorte. Man machte Wallfahrten wegen Gelübden, aber auch aus Strafe, bzw. Buße. Diese Wallfahrten waren wegen Räubern, Hunger, Krankheit und Unwetter am Weg gefährlich.
Die ältesten belegten Angaben über kroatische Wallfahrten datieren aus dem IX. Jh. Die wichtigsten Bestimmungsorte der Wallfahrer aus den Küstengebieten waren: Rom, Jerusalem, verschiedene Marienwallfahrtsorte, Gräber von Heiligen. Von Binnenkroatien zog man nach Aachen, Köln und Prag. Im Mittelalter war Rom der bekannteste Wallfahrsort, insbesondere während eines Heiligen Jahres. Ziele einheimischer und fremder Wallfahrer waren auch die Städte an der östlichen Adriaküste. Auf Trsat wurde die Marienkirche besucht, in Zadar die Kirche des Hl. Simun, in Dubrovnik die Kathedrale. Die Wallfahrtsorte für das kontinentale Kroatien waren Ludbreg und Remete.
Auf Grund der untersuchten Hinterlassenschaften können wir schließen, daß es persönliche und stellvertretende Wallfahrten gab. Es gab auch solche, die ein Legat hinterließen, damit nach ihrem Tode jemand ihre Wallfahrten übernehme, so daß ihr Gelübde erfüllt werde.
Die Wallfahrtswege waren Teil des üblichen mittelalterlichen Verkehrsnetzes. Die europäischen Wallfahrer, die ins Heilige Land zogen, brachen von Venedig aus auf, und die Schiffe nach Venedig hielten in Poreč, Rovinj, Zadar, Split, Hvar, Korčula und Dubrovnik. In Köln war für Wallfahrer das Ungarische Haus errichtet worden, wo diese ein Stück Brot bekamen, einen Teller Bohnen, ein Stück Speck, zwei Krug Bier, etwas Wein, und während der Fastenzeit Brot, auf Öl gebratenen Fisch mit Butter und holländische Käse.
Keywords
Hrčak ID:
324520
URI
Publication date:
1.3.1996.
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