Review article
"NEUE UNGLEICHHEIT" - QUELLEN UND SCHäDLICHE FOLGEN DER WACHSENDEN EIGENTUMS- UND EINKOMMENSUNGLEICHHEIT
Rajko Odobaša
; Faculty of Law in Osijek
Abstract
In der Arbeit werden ideologisch-politische und wirtschaftliche quellen der dreißig Jahre langen Tendenz der Intensivierung von Ungleichheit in der Distirbution von Kapital und Einkommen in den Gesellschaften der entwickeltsten Staaten des westlichen Kreises untersucht. Obwohl die ökonomische Ungleichheit in den Fundamenten aller entwickelten Gesellschaften verankert ist, haben die Gesellschaften westlicher Provenienz bis zu späten 1970er Jahren fast ein ganzes Jahrhundert die Eigentums- und Einkommensungleichheiten bewusst bekämpft und erfolgreich vermindert. Durch die Überwindung und Verbreitung des neoliberalen Entwicklungsparadigmas, haben die Anteile der reichsten Staaten am Einkommen und Eigentum seit 1980er Jahren zu wachsen begonnen, während die Einnahmen der mittleren und ärmeren Sozialschichten stagnieren oder sinken. In einer großen Anzahl der Länder eignen sich die wohlhabendere Menschen ökonomische und andere Vorteile des wirtschaftlichen Fortschritts an, während der ökonomische Fortschritt keinen positiven Einfluss auf den Lebensstandard von Mehrheit der Angehörigen der jeweiligen Gesellschaft ausübt und wenn schon – dann einen minimalen. Die wachsende und unenthaltsame ökonomische Ungleichheit führt zu immer größeren und gefährlichen Unterschieden in der Ausbildung, im Gesundheitswesen, in sozialer Einbeschlossenheit und den Zukunftsaussichten. Die aktuelle Tendenz eines beschleunigten Aufstiegs im gesellschaftlichen Status der reichen Minderheit zu Ungunsten der immer ärmerer Mehrheit wird mit dem Syntagma «die neue Ungleichheit» ausgedrückt, obwohl es sich im Grunde genommen um eine Rückkehr auf die für das 19. Jh. charakteristische starke Schichteneinteilung der Gesellschaft handelt. Wie damals, werden auch heute die Gesellschaften sozial polarisiert und in sich selbst antagonisiert. Auf der siegenden Seite steht ein kleines Prozent der reichen Bevölkerung, die zum Zweck der Perpetuierung eigener Position ihre Macht benutzt, um alle Domänen der Gesellschaft, die Meinungsbildung und die Entwicklungsrichtungen den eigenen Interesseen zu unterordnen. Die Schlussfolgerung dieser Arbeit ist, dass die weltanschaulich und politisch hervorgerufene Vergrößerung der Einnahme-, Eigentums- und Sozialkluft die gesellschaftliche Kohäsion und Demokratie vernichtet, soziale Unsicherheit vergrößert und die Devianzen in der Gesellschaft verursacht, gleichzeitig zu finanziell-ökonomischen Krisen und zur wirtschaftlichen Leistungsunfähigkeit führend. Wegen der Zerstörung der wirtschaftlichen Grundlage des nichtgeregelten Kapitalismus der freien Marktwirtschaft und wegen der ökonomischen Ungleichheit werden auch andere mit der Verteilung verbundene Fragen zu wichtigsten politischen Fragen in den kommenden Jahrzehnten.
Keywords
die wachsende Ungleichheit; Neoliberalismus; polarisierte Gesellschaft; soziale Devianzen; ökonomische Krisen
Hrčak ID:
121040
URI
Publication date:
30.8.2012.
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