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BAUERNREBELLIONEN UND UNRUHEN IN NORDWESTKROATIEN IN DEN 60-er JAHREN DES 19. JAHRHUNDERTS

Dragutin Pavličević


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str. 13-50

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Sažetak

Das feudale System wurde in Kroatien 1848 abgeschafft; die ehemaligen Leibeigenen gelangten zwar in den Besitz des Urbarlandes, auf den übrigen Grundstücken änderte sich jedoch nichts, weil die bisherigen Abgaben für Weinberge, Wälder und Weideflächen beibehalten wurden. Da die Bauern jedoch nicht willens waren, auch weiterhin Abgaben zu entrichten, von denen sie annehmen konnten, sie wären abgeschafft, kam es häufig zu Prozessen, Pfändungen, Zusammenstößen, Unruhen und Rebellionen. Zur gleichen Zeit wurde die Steuerlast erhöht, aber parallel dazu wuchs auch der Widerstand, der sich in steigender Zahl von Diebstählen, Plünderungen, Raubüberfällen, Brandstiftungen und verstärktem Bandeswesen (sog. Hajdúkén) äußerte.
Die Aufrühren wegen der Benutzung der Wälder, des Weidelandes und der Entrichtung von Abgaben für Weinberge (das Bergrecht oder »gornica«) begannen um das J. 1862 und fanden ihren Höhepunkt 1866/67, am Vorabend des ungarisch-kroatischen Ausgleichs. Zur gleichen Zeit brachen auch drei der größten Bauernrevolten aus, und zwar in Podgrađe in der Nähe des Ortes Marija Bistrica, in der Umgebung des Ortes Vrbovec und auf dem Gut Sišljavić unweit von Karlovac, also in Nordwestkroatien.
Die ehemaligen Leibeigenen aus den Dörfern Podgrađe, Tugonica, Hum und Selnica (Bezirk Marija Bistrica) lehnten es ab, ihre Knechte Fronarbeit leisten zu lassen als Entgelt für das Benutzungsrecht von Wäldern und Weideflächendes Grafen Schlippenbach. Obwohl sie alle diesbezüglichen Gerichtsprozesse verloren hatten, widersetzten sich die Bauern auch der vom Gericht eingesetzten Kommission, die durch Gendarmerie und Militär verstärkt war. In diesem Zusammenstoß kamen fünf Bauern ums Leben und mehrere wurden verwundet. Erst danach haben d.e rebellierenden Bauern aide Abgabenrückstände sowie die Kosten der Militärassistenz bezahlt und mußten auch Gefängnisstrafen verbüßen.
Auf den Gütern Vrbovec und Rakovec rebellierten die Bauern wegen der ungerecht durchgeführten Wälderteilung (Segregation) zugunsten des ebenfalls aus dem Ausland kommenden Besitzers, des Franzosen Pellien. Es erhoben sich die Einwohner der Dörfer Poljana, Lonjica und Kusanovec und drangen widerrechtlich in die Wälder des Großgrundbesitzers ein. Sie wurden erst nach einem Scharmützel in Vrbovec bezwungen, bei welcher Gelegenheit ein Bauer getötet und zwei verwundet wurden. Auch ditese Bauern mußten für alle Kosten aufkommen und eine Freiheitsstrafe verbüßen, obwohl es offensichtlich war, daß die Segregation gesetzwidrig durchgeführt war.
Die größte Rebellion brach in Šišljavié an der Kupa aus. Im Juli 1867 rebellierten die Bauern gegen ihre ehemaligen Feudalherren, die Brüder Rauch, von denen einer, Levin, damals Statthalter und bald danach Banus von Kroatien geworden war. Die Streitigkeiten begannen ebenfalls wegen der regelwidrig durchgeführtien Segregation der Wälder, erweiterte sich dann auf Fragen des Landbesitzes und endete mit einem Gerichtsprozeß wegen Besitzstörung. Die Bauern verjagten zuerst die Eintreibungskommission, um dann am 31. Juli auch mit dem Militär zusammenzuprallen. In heftiger Gegenwehr, die zu einem Gemetzel ausartete, kamen 9 Rebellen um (unter ihnen auch drei Frauen) und mehrere von wurden verwundet. Auch diese Bauern mußten alle Steuerrückstände sowie hohe Gerichtskosten und die Kosten der Militärassistenz bezahlen, und 23 von ihnen wurden zu schwerem Kerker verurteilt.
Die zahlreichen Bauernrebellionen und Unruhen in den 60-er Jahren des 19. Jahrhunderts in Kroatien sind eine Folge der allgemeinen Verarmung der Bauern, der mittleren Gutsbesitzer, ja sogar einiger Grundherren, sowie der ungerecht und gesetzwidrig durchgeführten Segregation der Wälder und Landkomassation. Als weitere Gründe können die erhöhten Abgaben, in erster Linie der Steuern und alte Steuerschulden wie auch Lösungen der agrarischen Verhältnisse, die Unausgewogenheit der damaligen Gesetzgebung neben der bereits sprichwörtlichen Korruption der Verwaltung und Gerichtsbarkeit genannt werden, die in der Regel eher den ehemaligen Feudalherren geneigt waren. All das könnte als Schwäche einer Übergangszeit und strukturelle Krise der kroatischen Gesellschaft an der Wende von dem Feudalsystem zur bürgerlichen Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung bezeichnet werden.

Ključne riječi

Hrčak ID:

326215

URI

https://hrcak.srce.hr/326215

Datum izdavanja:

1.9.1982.

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