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Original scientific paper

https://doi.org/10.21464/sp40208

Das Dämonische und seine Modi bei Kierkegaard. Mit einer Erörterung über das unaussprechliche Leiden bei psychischen Störungen

Yu-hui Yan orcid id orcid.org/0009-0001-8843-377X ; Tongji University School of Humanities, No. 1239 Siping Road, Yangpu District, Shanghai, China


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page 323-349

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Abstract

Kierkegaards Theorie des Dämonischen bietet einen kritischen Bezugsrahmen zur Analyse des unaussprechlichen Leidens bei psychischen Störungen. Das Dämonische offenbart sich als Angst vor dem Guten, wobei die zeitliche Totalität durch eine Sünde-Erlösung-Spirale als Ursprung des Leidens erfahren wird. Dieser Prozess schließt die Leidenden unwillentlich vom universellen Diskurs aus, indem er die Aufmerksamkeit auf die Sünde fixiert und die Erlösung verweigert. Unsere Untersuchung legt zwei willensbezogene Paradoxien offen, aus denen vier Archetypen hervorgehen: Satans absolute Auflehnung, Abrahams Opfer-Suspension, Antigones schweigende Hingabe und die existenzielle Zweideutigkeit des Meermannes. Durch die Analyse ihrer Dialektik von Unmittelbarkeit/Mittelbarkeit sowie Möglichkeit/Notwendigkeit zeigen wir, wie die gescheiterten Transzendenzmuster von Abraham und Antigone die wesentliche Bewegung des Dämonischen bilden. Deren paradoxe Umgehung der Verzweiflung im Meermann-Modus treibt letztlich die satanische Aktualisierung voran – einen endlosen Widerstreit mit dem Universellen, vollzogen in unaussprechlicher psychoanalytischer Verkehrtheit. Diese unablässige Bewegung erhält das Leiden aufrecht, indem sie sich dessen scheinbarer Vollendung paradoxerweise entzieht.

Keywords

Søren Aabye Kierkegaard; Sünde-Erlösung; Dämonisches; Unaussprechlichkeit; psychische Störungen; Leiden

Hrčak ID:

338871

URI

https://hrcak.srce.hr/338871

Publication date:

20.11.2025.

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