Pregledni rad
https://doi.org/10.5559/di.20.2.12
Die Position von Kirchen und Glaubensgemeinschaften und die Gewährung von Glaubensfreiheit in den Verfassungen Serbiens
Dragan NOVAKOVIĆ
; Ministarstvo vjera Srbije, Beograd
Sažetak
Der Autor präsentiert verfassungsmäßige Richtlinien,
aufgrund deren in der modernen Staatsgeschichte Serbiens
die Position von Kirchen und Glaubensgemeinschaften
geregelt und Glaubensfreiheiten gewährt wurden; mit
eingeschlossen sind die Verfassungsakten aus den relativ
langen Zeiträumen, als Serbien Bestandteil verschiedener
jugoslawischer Staaten war. Da Rechtsgrundsätze stets in
einen Kontext eingebettet sind und ohne einen solchen nicht
funktionieren können, muss zunächst einmal der gesamte
Prozess der Verfassungsgründung in einem breiteren
gesellschaftlich-historischen Kontext verortet werden, um die
Anstrengungen der politischen und intellektuellen Eliten
Serbiens erkennen zu können, die sich im Verlauf von
nahezu zwei Jahrhunderten um die Bestimmung der besten
Staatsform bemühten, die auf demokratischen Grundsätzen
beruhen und stetiges Wirtschaftswachstum und
kontinuierliche kulturelle Entwicklung gewähren sollte. Eine
Analyse von Verfassungen in ihren Originalfassungen
erbrachte die unzweideutige Erkenntnis, dass die Glaubensfreiheit
in Serbien stetig gefördert wurde. Dies reichte von
den Grundvoraussetzungen für die Ausübung der eigenen
Religion, über die Bestimmung der Serbischen Orthodoxen
Kirche als Staatskirche sowie das Recht der freien Glaubensausübung für alle anderen Konfessionen, bis hin
zur Anpassung diesbezüglicher Verfassungsrichtlinien an die
wichtigsten Dokumente des internationalen Rechts und an
die in der Europäischen Union geübte entsprechende Praxis.
Eine Untersuchung der Verfassungen und der konkreten
Umstände, in denen der serbische Staat selbstständig oder in
Gemeinschaft mit anderen auftrat, zeigt die bewegte
Entwicklung eines der bedeutendsten Abschnitte der
serbischen Staatsgeschichte auf: Am Anfang stand eine auf
orientalischen Werten gegründete Despotie ohne
institutionelle Mechanismen zum Schutze des Lebens des
Einzelnen und am Ende ein unabhängiger Staat, der sich
entschlossen den besten demokratischen Traditionen
anschließt, um seine Zukunft innerhalb des Vereinten
Europa zu verwirklichen.
Ključne riječi
Serbien; Jugoslawien; Verfassungen; Glaubensfreiheit; Kirchen; Glaubensgemeinschaften
Hrčak ID:
69569
URI
Datum izdavanja:
15.6.2011.
Posjeta: 4.090 *