Original scientific paper
Gleiches Entgelt für gleiche oder gleichwertige Arbeit
Ivana Grgurev
Abstract
Die Angaben des Staatlichen Amtes für Statistik belegen, dass Frauenarbeit in der Republik Kroatien unterbezahlt ist. Deshalb erscheint es nahezu unvorstellbar, dass keine inländische Rechtsprechung zur Ungleichheit bei der Bezahlung von Frauen und Männern vorliegt. Liegt die Ursache hierfür in der mangelnden Transparenz des Entgelts, in der Tatsache, dass ungleiches Entgelt in erster Linie auf mittelbarer Diskriminierung beruht, die schwieriger aufzudecken ist, oder in der Tatsache, dass die Arbeitnehmerinnen die Beseitigung anderer arbeitsrechtlicher Verstöße als vorrangig ansehen? Im Beitrag wird versucht, die Komplexität dieser spezifischen Diskriminierungsform auf Grund des Geschlechts anhand folgender Fragen zu erklären: Was kann der Begriff des Entgelts alles umfassen, wie kann die Gleichwertigkeit der Arbeit festgestellt werden, welcher Vergleich ist geeignet, Entgeltdiskriminierung nachzuweisen, und wann ist diese berechtigt? In Ermangelung einschlägiger Urteile kroatischer Gerichte wird zur Beantwortung dieser Fragen auf die Rechtsprechung des Gerichtshofes der Europäischen Gemeinschaften zurückgegriffen, die auf diesem Gebiet äußerst umfangreich ist und in Sachen Diskriminierungsverbot in hohem Maße zur Fortbildung des EU-Rechts beigetragen hat. Des Weiteren werden Anregungen zu Änderungen einzelner Bestimmungen des kroatischen Arbeitsgesetzes gegeben, die eine Verbesserung des arbeitsrechtlichen Standards im Bereich des Diskriminierungsverbots zum Ziel haben. Nach Darstellung einleitender Kennzahlen werden die Ursachen der ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern erörtert.
Keywords
Entgelt; gleiche Arbeit; gleichwertige Arbeit; Diskriminierung auf Grund des Geschlechts; Gerichtshof der Europäischen Gemeinschaften
Hrčak ID:
5108
URI
Publication date:
20.6.2006.
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