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Mildtätiges Kreuz des himmlischen Gottes (Gedanken zu zwei frühmittelalterlichen Inschriften aus Split)

Vedrana Delonga ; Muzej hrvatskih arheoloških spomenika


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str. 125-161

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Sažetak

den inhaltlichen Rahmen dieser Arbeit bilden zwei lateinische epigraphische Denkmäler, die aus der frühmittelalterlichen Stadt Split stammen und während des Episkopats des Spliter Erzbischofs Pavao (Paulus), d.h. zwischen 1015 und 1030, gemeißelt wurden. Es handelt sich dabei um die so genannte Paulus – Säule (Bild 1) und einen Pilaster aus der frühromanischen Kirche zur Hl. Maria de Taurello (Bild 2). Die Phrasierung, die die Bedeutung und den Wert des Kreuzes zelebriert (Crux alma Dei tueatur ab oste, in der Übersetzung: Mildtätiges Kreuz des himmlischen Gottes schütze uns vor den Feinden), ist die Verbindung beider Inschriften, auf dessen Grundlage die Autorin ihre Ansichten baut. Ferner weist sie dabei auf die mehrdeutigen Inhalte und Themen hin, die diese Inschriften aber auch die Formulierung selbst bei der Aufklärung der betreffenden Zeitepoche, aus der diese Denkmäler stammen, bieten. Die Paulus – Säule wird als Sockel für das erste öffentliche Banner betrachtet und als erste wahre Standarte gedeutet, die auf dem damaligen Stadtplatz (dem römischen Peristil) aufgestellt war, bzw. vor der zur Kathedrale von Split hinaufführenden Treppe und in der Nähe des Palastes des Erzbischofs. Die Säule wurde nach dem großen Brand, der das Spliter Episkopat Anfang des 16. Jahrhunderts erfasste, an einer anderen Stelle wiederaufgestellt. Danach gelangte sie als Spolie auf die Insel Brač, bzw. in den Ort Sutivan gegenüber von Split, höchstwahrscheinlich während des Barocks (17. – 18. Jahrhundert), wo die Spliter Adelsfamilie Natalis – Kavanjin ein Schloss besaß. Später wurde sie unter unbekannten Umständen erneut nach Split zurückgebracht. Heute ist sie im Museum der kroatischen archäologischen Denkmäler in Split ausgestellt. Die Inschrift auf der Paulus – Säule wird Diakon Majon zugeschrieben, der auch der Autor der Paulus – Psalterien ist, die sich in der metropolitanischen Sammlung von Zagreb befinden. Die Inschrift auf der marmornen Paulus – Säule ist die Folge des Aufstiegs der lateinischen Schriftkunde in Split zur Zeit dieses Erzbischofs und spiegelt die kulturellen Ströme wider, die im Rahmen der Reformen, welche auf den Wirkungsbereich der Benediktinermönche aus dem burgundischen Cluny zurückzuführen sind, im 10. Jahrhundert begannen. Das Paulus – Episkopat wird als Vorabend der großen Kirchenreformen innerhalb der römischen Kirche bewertet und ist in den Schlussfolgerungen der späteren Kirchenversammlungen in Split (1060 – 1061) am besten dargestellt. Auf Grundlage der Paulus – Inschrift und des Textes, der auf dem Mauerpilaster der Hl. Maria de Taurello eingemeißelt ist, diskutiert man über die geänderten Modalitäten der Inschriftstelle in öffentlichen und offenen Räumen während des 11. Jahrhunderts. Dem zugrunde liegend widmet man der Gruppe von Inschriften mit apothropäischen Kennzeichen im lateinisch – epigraphischen Repertoire der späten Frühromanik besondere Aufmerksamkeit. Beide Inschriften sind wertvolle schriftliche Quellen aus den frühen Jahrzehnten des 11. Jahrhunderts: bildlich zeichnen sie das konkrete städtische Milieu des frühmittelalterlichen Split und aktuelle kirchliche Bewegungen wider. Ein besonderer Teil dieser Arbeit ist der Suche nach möglichen Antworten bezüglich der Bedeutung von Apostasie (Abfall vom Glauben, Häresie) in der Inschrift auf der Paulus – Säule gewidmet. Die Autoren befürwortend, die Baradin’s These vom Bischof Sedeh verwarfen, bzw. seine Identifikation mit dem glagolitischen Bischof Ceded aus der salonitanischen Geschichte des Thomas archidiaconus, werden einige mögliche Lösungen angeführt, die die Frage beantworten könnten, wer hinter dem Ausdruck vir apostata auf der Inschrift des Spliter Prälats steht. Im Einklang mit der damaligen (11. Jahrhundert) Auffassung von Ketzerei der offiziellen lateinischen Kirche wird auf eine Reihe von möglichen Formen der Häresie hingewiesen, d.h. auf Beispiele Vereinzelter und Gruppen, die auf irgendeine Weise von dem christlichen Glauben und den offiziellen Standpunkten der lateinischen Kirche abschweifen. Dies bezieht sich besonders auf die Nikolaiter – Priester, ferner auf die befleckten Simonisten und die Verbreiter der wachsenden heterodoxen Glaubensformen mit dualistischer Orientierung, zu denen höchstwahrscheinlich auch die frühe Bogumilen – Häresie gehört. Aller Wahrscheinlichkeit nach datieren ihre Anfänge im mittelalterlichen Split bereits in die erste Hälfte des 11. Jahrhunderts als Folge einer stark ansteigenden materiellen Stärkung der Stadt, des Handels und intensiver Migrationsbewegungen. Falls die Inschrift auf der Paulus – Säule, die den Sieg des Kreuzes feiert, als Denkmal gegen die ersten Häretiker in der Stadt errichtet war, würde dies bedeuten, dass sie anderthalb Jahrhunderte früher datiert werden kann als die erste Erwähnung der Ecclesia Dalmatiae der katharsischen, häretischen Kirchenversammlung in Saint – Félix – de – Caraman bei Toulouse im Jahre 1186. Die Entwicklungsstufe der Stadt ist einer der Schlüsselmomente bei der Entstehung und Betrachtung der ausgewählten Texte und demzufolge konkretisieren dieselbigen eine Vorstellung über das räumliche Aussehen der frühmittelalterlichen Stadt Split in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts.

Ključne riječi

Paulus-Säule; Hl. Maria de Taurello; Erzbischof Pavao; öffentliche Inschriften; Reform von Cluny; Häresie

Hrčak ID:

81255

URI

https://hrcak.srce.hr/81255

Datum izdavanja:

7.12.2009.

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