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DIE PRATORIANER DES FURSTEN BORNA

Radoslav Katičić


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str. 65-83

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Sažetak

Die Annales Regni Francorum verzeichnen zum Jahr 819 eine Schlacht, die zwischen Liudewit, dem Fiirsten Unterpannoniens, und Borna, dem Fiirsten Dalmatiens, am KulpafluB geschalgen wurde. Dabei kam Borna in auBerste Bedrangnis, weil ihn die Guduskaner, deren Fiirst er war, wahrend der Schlacht verlieBen, wurde aber von seinen »Pratorianern« beschiitzt und auBer Gefahr gebracht. So knapp die Beschreibung dieser Ereignisse auch ist, sie enthalt viele interessante Angaben, die jedoch in ihrer genaueren Bedeutung unverstandlich geblieben sind, weil der Annalist nichts erklart sondern davon ausgeht, daB seine Leser aUe Voraussetzungen und Begleitumstande des zeitgen6ssichen Ereignisses kennen. Besonders ratselhaft bleibt die Erwahnung der fiirstlichen »Pratorianer«.
In dieser Studie wird der Versuch unternommen, zu einem prazieseren Verstandnis dieser wichtigen Nachricht zu gelangen. Sie wild zu nach st in den Kontext auer anderen fiir ihre Interpretation relevanten Nachrichten der Frankischen Annalen geste lit und ihr Wortlaut an seinen we niger klaren Ste lien auf diese Weise beleuchtet. Es wird dabei auch die Beschreibung der Schlacht an der Kulpa in der Vita Kaiser Ludwigs herangezogen. Fiir die Vorgange und Beziehungen, die der frankische Annalist beschreibt, wird and Hand der altkirchenslawischen Literatur und der a1trussischen Nestorchronik die urspriingliche slawische Verfassungsterminologie festgestelIt und fur die Erklarung des lateinischen Textes verwendet. Dadurch wird die in ihm enthaltene Schilderung viel deutIicher und lebendiger.
Durch den Vergleich einer anderen Stelle, an der der Annalist in einem byzantinischen Zusammenhang ebenfaUs von »Pratorianern« spricht, mit den griechischen Quellen konnte nachgewiesen werden, daB er bei der Verwendung dieser Benennung keine terminologische Genauigkeit anstrebt, sondern eher altertumskundliche Gelehrsamkeit zum Ausdruck bringt. Aus juristichen Quellen des lateinischen Mittelalters, der volkstiimlichen siidslawichen Phraseologie und der Beschreibung einer Schlacht in der aItrussischen Chronik geht dann eindeutig hervor, daB unter den »Pratorianern« die furstliche Gefolgschaft (družina) zu verstehen ist, wogegen die Guduskaner als das dem Fiirsten unterstehende Stammesheer anzusehen sind.
Erst in die urspriingliche slawische Verfassungsterminologie umgesetzt bekommt die Schilderung der Vorgange um die Schlacht an der Kulpa eine Schiirfe, die es erm6glicht diese historische Nachricht viel besser zu verwerten, als dies bis her geschehen ist. Sie wirft dann ein unerwartet klares Licht auf die Anfiinge des kroatischen Fiirstentums, als dieses sich von einer Sklavinie zu einem regnum, zu einem fri.ihrnittelalterlichen Staat wandeIte. Es 6ffnen sich dabei auch zusatzliche Einblicke in die zeitliche Tiefe sprachlichen Ausdrucksreichtums.

Ključne riječi

Hrčak ID:

95217

URI

https://hrcak.srce.hr/95217

Datum izdavanja:

16.10.1992.

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