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Die Familie im demokratischen Athen – Institution und Polis im Kleinen

Zrinka Erent-Sunko


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str. 603-627

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Sažetak

Betrachtet man ihre Bedeutung für die gesellschaftliche Entwicklung und das Ansehen Athens, aber auch ihre Organisation, kann die athenische Familie vom 6. bis 4. Jh. v. Chr. als den Institutionen, durch die der Demos sich zu Wort meldete, ebenbürtig bezeichnet werden. Im Gegensatz zu diesen spielt die athenische Familie aber zusätzlich eine Rolle als Wirtschaftsfaktor in der Gesellschaft. Die Gesamtfamilie wie auch ihre einzelnen Mitglieder sind vor allem Teil eines Kollektivs und sollen in dessen Interesse handeln. Gute familiäre Beziehungen, Ehre und Moral der Familienmitglieder, d.h. ihr mit den gesellschaftlichen Erwartungen im Einklang stehendes Handeln, aber auch die im Familienverbund für die eigenen Bedürfnisse oder auch als Überschuss für den Handel hergestellten materiellen Güter bilden ein Geflecht, das die athenische Polis bis zu den makedonischen Eroberungen unbesiegbar machte. Als Gemeinschaft, in der jeder Einzelne seinen gewohnheitsmäßig bestimmten Platz hat, leistet die Familie einen Beitrag zum gesellschaftlichen Fortschritt. Obwohl (auch) im öffentlichen Leben entrechtet, verwalten die Frauen Haushalt und Sklawen, erziehen die Kinder und stellen so trotz ihrer (auch) politischen Ausgeschlossenheit einen wesentlichen Faktor des Glanzes der athenischen Demokratie dar. Natürlich beruht dieser Glanz zu einem gehörigen Teil auf der Arbeit der Sklawen, deren Lage im Vergleich zu der in Sparta wiederum als einigermaßen human bezeichnet werden kann und somit der athenischen Gesellschaft das Attribut einer sozialen Gesellschaft verleiht. Der Familienvater, der kyrios, tritt als natürlicher Vertreter der Familie und ihrer Angehörigen gegenüber einer Welt in Erscheinung, die traditionelle Werte hoch achtet. Als solcher vertritt er die Frau, Kinder und Sklawen, kann aber auch von jedermann wegen schlechter Beziehungen in der Familie vor Gericht gebracht werden. Trotz der Gewalt, die er über die Familienmitglieder hat, bestimmt es sein moralisches Ansehen, wie er sie behandelt, und auch seine Wahl in die Organe des Staates und die Beteiligung am öffentlichen Leben hängen davon ab. Die Beziehungen zwischen den Familienmitgliedern sind eng, und die Familie tritt nach außen als eine Person auf. Sie bildet in höherem Maße eine Einheit als die Polis, was auf der geringeren Anzahl der Mitglieder und der emotionalen Komponente beruht, die bei familiären Beziehungen vorausgesetzt werden kann. Das dürfte auch der Grund sein, warum sie die übrigen athenischen Institutionen überlebt hat.

Ključne riječi

Institution; Familie; oikos; Haushalt; kyrios; Gewohnheit

Hrčak ID:

13318

URI

https://hrcak.srce.hr/13318

Datum izdavanja:

20.6.2007.

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