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Izvorni znanstveni članak

Das glagolitische Brevier des Priesters Maver aus dem Jahr 1460.

Marija Pantelić


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str. 94-149

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Sažetak

Das glagolitische Brevier des Priesters Maver aus dem Jahr 1460.
Die Autorin stellt der gelehrten Öffentlichkeit ein bisher unbekanntes glagolitisches Brevier aus dem Jahr 1460. vor, welches sich in einer Privatbibilothek in Rom befindet. Dieser Kodex Wurde von Žakan (diaconus) Blaž für den Priester Mavar in Vrbnik geschrieben. Sein Format ist klein (16x11,7 cm); es ist ein vollständiges Brevier mit: Proprium de tempore, Proprium sanctorum, Commune sanctorum, Psalterium und Kalendar.
Die Analyse des Breviers führte zur Entdeckung einer neuen Variante des Offiziums: zu Ehren der heiligen Cyrillus und Methodius (SĆM) und eines seltener Offiziums zu Ehren des hl. Propheten Elias.
Bis jetzt waren den slavistischen Gelehrten zwei Varianten des Offiziums zu Ehren der Saloniki - Brüder bekannt (nach Berčić). Die Autorin bestimmte ihre Kategorien durch geschichtlich-liturgische Analyse ihrer Struktur.
Die erste und älteste Variante des Offiziums zu Ehren der hl. Cyrillus und Methodius im Brevier von Ljubljana hat die Homilie in der III. Nokturne zum Evangelium (Matth 10, 34-42) aus der Messe für Märtyrer; die Kapitel sind der Epistel entnommen (Sap 10, 17-20) und aus dem Commune für Märtyrer.
Die zweite Variante SĆM hat Homilie und Kapitel der einzelnen Horen aus dem Commune der Bekenner; Perikopen: Lk 12, 35-40 und Hebr 7, 23-27.
Die dritte Variante SĆM in Mavars Brevier hat 9 Lesungen, die von der Tätigkeit der hl. Brüder berichten. Sie sind originell kombiniert. 6 Lesungen sind dem Lob des hl. Cyrillus von Kliment aus Ohrid entnommen, die 3 letzten aus Žitje Konstantina (das Lieben des hl. Konstantin) 18. Kap. Dieser dritten Variante gibt die Versetzung der Geburtsstadt der hl. Brüder nach Solin in Dalmatien (anstatt nach Solun) eine lokale und nationale Färbung. Von der ersten Tätigkeit der Brüder bei den Slaven berichtet die 5. Lesung, dass sie kroatische Bücher übersetzten (i vse kn(i)gi hr'vat'ske tlmač'še).
Alle drei Varianten SĆM in den kroatisch-glagolitischen Brevieren sind in Kroatien redigiert, denn ihre Struktur zeigt Merkmale der franziskanischen Reform des römischen Breviers im 13. Jahrhunderts. Der Psalm 113 in der ersten Vesper ist mit dem Psalm 116 vertauscht; das 9. Responsorium nach der 3. Nokturne ist ausgelassen, um dem Te Deum Platz zu machen.
Das Offizium zu Ehren des hl. Elias in Ma ist das zweite (das erste ist in MR 161) Offizium ihm zu Ehren, das in den glagolitischen Brevieren erhalten blieb. In seiner Struktur sind Spuren von Perikopen (Lk 4, 24 und III Reg 17, 8, 14), die auch in den Zagreber lateinischen Kodexen enthalten sind. Das Offizium des hl. Elias verbindet Krk mit Zagreb und durch dessen Kodexe auch mit Böhmen; dorthin brachten die hl. Brüder den Kult des Heiligen aus Istanbul (cf. ŽM 1, 27). Dieses Offizium verbindet Krk auch mit Frankreich, wo der Kult des hl. Elias im 6. Jahrhundert in der benediktinischen Abtei zu Auxerre erwähnt wird.
Kliment aus Ohrid (916) verbreitete die Verehrung des hl. Elias in Mazedonien, was man aus seinem Werk Pohvala sv. Iliji proroku (Lob des hl. Propheten Elias) ersehen kann. Das mittelalteriche Bosnien erwählte den Propheten Elias zum Patron seines Königreichs und seins Erzbistums. Nach Vrbnik konnte die Verehrung dieses hl. Propheten sowohl von Osten als auch von Wasten kommen.
Aus den Notitzen im Brevier kann man seine Geschichte ersehen. Den grössten Teil schreib Žakan Blaž. Das ist wahrscheinlich der spätere Kanonikus und Drucker der Auflagen aus Senj Blaž Baromić. Der Kalender des Kodex wurde vom Priester Jure, der Notar in Baška war, ausgearbeitet. Das Brevier wurde für den Priester Mavar, Vikar und Pfarrer von Vrbnik geschrieben. Letzterer schrieb auch 3 Notitzen dazu. Die wichtigste enstand 1475. in Konavlje sowie auch die Tabelle der Datumsangaben zum Osterfest. Aus der erwähnten Notitz erfährt man, dass der Priester Mavar im Dienste der Republik Dubrovnik, zur Seelsorge der Einwohner die Dörfer besuchte, wo der Gottesdienst in slavischer Sprache abgehalten wurde. So beeinflussten die glagolitischen Priester, die auch schon vor dem Priester Mavar nach Süden kamen die čakavische Sprache in Dubrovnik. Diese Priester erlernten da die westliche Schreibweise der Ćirilica (die Bosančica) und brachten sie nach Norden. Diese Bosančica wurde auch manchmal für Anmerkungen in verschiedenen glagolitischen Kodexen verwendet (z. B. im Brevier von Vid aus Omišalj und im Missale von Roč).
Die Kürze der Lesungen und die starke Kroatisierung der Sprache im Brevier des Priesters Mavar vermindern seinen Wert für die Slavistik, aber es ist doch ein wertvoller Beitrag zur kroatischen Kulturgeschichte.

Ključne riječi

Hrčak ID:

13868

URI

https://hrcak.srce.hr/13868

Datum izdavanja:

30.9.1965.

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