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ZAGREBER GOLDSCHMIEDEARBEITEN AUS DEM ENDE DES XVIII. UND AUS DER ERSTEN HAELFTE DES XIX. JAHRHUNDERTS IN DER SAMMLUNG SHAUFF IN ZAGREB

Ivan Bach


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str. 189-198

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Sažetak

In der Zagreber Sammlung Shauff, welche verschiedene Kunstgegenstande,
die teilweise ais ErbstUcke, meistens aber vom
jetzigen Besitzer Herrn Dir. Vojko Shauff durch mehrere Jahrzehnte
in Kroatien erworben sind, enthalt, befinden sich auch
mehrere silberne Sachen, die mit Sicherheit oder mit begrundeter
Wahnsoheinniichkeit a l ten Zagreber Goldschmieden zuzuschreiben
sind.
Ein friihklassizistisches Zuckergefass (Abb. 1) tragt das Meisterzeichenn
F E und das Beschauzeichen des Zagreber Kapitels
(Abb. 2 — 3). Es wird dem Goldschmiede Ferdinand Eberhard,
der 1787 — 1810 in Zagreb erwhhnt ist, zugeschrieben.
Eine imit getriebenen Rokokomotiven gexierte Hangelampe
(Abb. 4) konnte dem Meisterzeichen M E na«h, dem Zagreber
Goldschmied Martin Ebner zugewiesen werden (Abb. 5). Das
Silbergehaltzeichen enthalt nur di e Nummer 13 im l iegenden
Rechteck mit abgeschnittenen Ecken. — Da auf einem Bischofsstab,
welchen 1780 der Zagreber Goldschmied Johann Michael
Lanner fur die Zagreber Domkirche ausgefuhrt hatte, neben
den Initialen I M L a uch nur das Feingehaltszeichen 13 eingeschlagen
ist, ikann man die erwahnte Hangelampe dem Meister
Martin Ebner, welcher archivalisch 1795 — 1814 bezeugt ist,
zuschreiben.
Ein Beschauzeichen mit zwei Sternen neben dem Turm (Abb.
8), sehr anlich dem alten Beschauzeichen des Zagreber Kapitels,
befindet sich auf einem grossen Loffel (Abb. 18, a) und einem
Zukerstreuer (Abb. 6) welche mit dem Namenszeichen A. L.
(Abb. 7) bezeichnet sind. Es sind Werke eines archivalisch
noch nicht erforschten Zagreber Meisters A. L., welcher im
fruhen XIX. Jh. auf dem Gebiete des Zagreber Kapitels arbeitete.
Ein kleines Gefass fiir gekochte Eier (Abb. 9) t r agt das
Meisterzeichen I M. Oberhelb der Ini t ialen ist ein Sternche((Abb. 10). Das Beschauzeichen mit drei Turmen und unterhalb
im gesonderten liegenden Viereok das Feingehaltszeichen 13
(Abb. 11), konnten wegen der Aehnlickeit des Beschauzeichens
mit dem Wappen der f reien Stadt Zagreb ais Punzen dieser
Stadt gedeutet werden. Der Goldschmied Johannes Majer war
1792 — 1803 in Zagreb tatig. Im J. 1808 wird schon saine Witwe
erwahnt. Diesem Meister konnte dieses Gefasschen zugeschrieben
werden. Saine Form ist ganz ahnlich dem Eierbecher eines
Reiseservice mit dem Beschauzeichen Augsburgs und mit dem
Namenszeichen LS vm 1720. Auf dem klassizistischen Zagreber
StUok sind die Barockornamente weggelassen.
In den Jahren 1786 — 1787 lebte in Zagreb der Goldschmied
Karl Majer. Zwei Salzfasschen auf 4 Beinen (Abb. 12) welche
neben dem Meisterzeichen M das Feingehaltszeichen 13 in einem
eigenartig geformten Rahmen, der sehr ihnlich dem erwahnten
Feingehaltszeichen auf dem Lannerschen Bischofsstab ist, konten
wegen ihrer klassizistischen Forman mit Vorbehalt ais Werke
des genannten Meisters betrachtet werden (Abb. 13).
Mit Sicherheit konnen wir dem Goldschmied Joseph Haasz
sind. (Siehe in der Zeitschrift »l z starog i novog Zagreba,
meldung des genannten Meisters aus d. J. 1829 eingedrUckt
ein Loffelchen (Abb. 17, b) in der Sammlung Schauff zuschreiben.
Dieses tr~t das Zagreber Beschauzeichen und das Namenszeichen
J H genau derselben Form, wie diese in der AnBd.
4 1968)a.
Der Lehrer des Meisters Haasz war der Goldschmied Franjo
Lesnik, welcher 1810 — 1830 in Zagreb erwahnt wird. Das Namenszeichen
F L mi t e inem Vierblatt oberhalb der Ini t ialen
findet man mi t demselben Beschauzeichen, ewlches auf den
Arbeiten seines Schulers eingeschlagen ist, auf zwei Salzfassern(Abb. 14 — 16) und auf zwei Loffelchen (Abb. 17, a) i n der
Sammlung Shauff.
Auf einem Messer und auf drei Gabeln (Abb. 19. b-c) sieht
man dasselbe Beschauzeichen wie auf den erwahnten Arbeiten
von Haasz und von Lesnik, aber hier mit dem Namenszeichen
V L mit einem Sternchen, das wohl Vincentius Lehmann bedeutet,
da ein Goldschmied dieses Namens als Zeitgenosse Lesniks
in Zagreb lebte.
Ltwas spater archivalisch bezeugt (1820 — 1867), vielleicht
aber schon einige Jahre fruher arbeitete in Zagreb der Goldschmied
Henrich Wohlgemuth. S hr wahrscheinlich stammen aus
seiner Werkstatt mehrere in Zagreb erhaltene, fein ausgefuhrte
silberne Gegenstande mit dem Namenszeichen H W und mit dam
ovalen Beschauzeichen,w elches oberhalb eines Turmes den Buchstaben
A (wohl fur Agram) und an den Seiten die beiden Ziffern
der Nummer 13 enthalt (Abb. 22), — Werke der Spatzeit dieses
Meisters sind mi t e inem etwas geandertem Beschauzeichen,
das in einem liegenden Rechteck den Turm mit den seitwarts
gestellten Ziffern 'I und 3 ( 13) und oberhalb des Turmes in
einem engeren, oben abgerundetem Teil des Punzenumrisses
den Buchstaben A enthalt (Abb. 25) .
Mit dem ersten Beschauzeichen sind folgende Sachen in der
Sammlung Shauff bezeichnet: cine Zuckerbuchse (Abb. 21),
5 LoHelehen (Abb. 17, c) und 2 Gabeln (Abb. 19, a ), wahrend
cine kleinere Buchse, wohl GewUrzbehalter (Abb. 23) und ein
SchopfloHel (Abb. 18, c) das Beschauzeichen der zweiten Variante
tragen. — Zwei schone Klassizistisch geformte Salzfasschen
(Abb. 20) haben dasselbe Namenszeichen H W (mit
charakteristisch etwas niedriger liegendem Buchstaben W) aber
das Feingehaltszeichen 13 ohne irgendwelche Wappenembleme,
Buchstabe oder sonstige Bezeichnungen. Diese Art des Punzierens
gehort wohl, dem Stil der Salzfasschen nach, in die Periode
der bisher al testen bekannten punzierten Arbeiten Zagreber
Goldschmiede aus den letzten Jahrzehnten des XVIII JH. Da
das Namenszeichen bestimmt mit jenem, welches sonst mit demBeschauzeichen des Zagreber Kapitels erscheint, identisch ist,
kann man auch diese zwei Salzfassohen vorlaufig fur fruhe
Arbeiten Wohlgemuths halten.
Sehr ahnliches Beschauzeichen wie di e sphteren Arbeiten
Wohlgemuths tragen auch einige Sachen des — arohivelisch
noch nicht erforschten — Meisters G. W., vielleicht eines Verwandten
und Nachfolgers Wohlgemuths. Zehn so bezeichnete,
einfache, gut geformte Bestecksunterlagen (Restl) in der Sammlung
Shauff (Abb. 26) sind ganz anlich einem mi t H. W.
bezeichnetem Stuck im Museum fur Ku nst und Gewerbe in
Zagreb. Vom Meister G. W. s tammt auch ei n herzfBrmiges
Votiv in der Ki rche von Mar ija Bistrica. Saine Variante des
Beschauzeichens unterscheidet sich von jener, die mit dem Namenszeichen
H W erscheint, dadurch, dass der obere Stockwerk
des Turmes enger und mi t einnem Fenster versehen ist, und
die schragen W8nde des Erdgeschosses ruhen auf dem Rande
des Punzenumrisses, nicht auf einer hoher gestellten Linie wie
bei Wohlgemuth.
Aehnliches Beschauzeichen tragen noch vier Loffelchen der
Sammlung Shauff welche mi t dem Namenszelchen J. K, bezeichnet
sind (Abb. 28, b) , und ein LoHelchen mit dem Namenszeichen
O. G. (Abb. 28, a) Diese funf StUck unterscheiden
sich von den fruheren Loffelchen der Meister Lesnik, Haasz
und Wohlgemuth auch dadurch dass ihre Griffenden zungenformig
plattgeschmiedet sind. Di e Var iante des Beschauzeichens,
welches mit dem Namenszeichen 0 G erscheint,
z eigt abgeschnittene untere Ecken, hochgestellte Mi t t e d es
unteren Randes und den geraden Turm ohne Fenster (Abb, 29).
Die Initia len gehoren wohl dem Goldschmied Otto Geissler,
welcher 1862 — 1878 in Zagreb tatig war.
Eine Abart desselben Beschauzeichens findet man auf einem,
auch formverwandten Loffel (Abb. 18, b) und auf einem Rastl
der Sarnrnlung Shauff, welche mit dem Namenszeichen S. K.
bezeichnet sind. Das Beschauzeichen (Abb. 30) enthalt nur den
Buchstaben A zwischen beiden Ziffern der Nummer 13. Da der
Turm nicht vorhanden ist, hat di e Punze einfache liegende
Rechteckform.
Drei Loffelchen tragen das Namenszeichen LAIJBE und das
Beschauzeichen, welches sehr ahnlich dem alten Wiener Beschauzeichen
ist, aber anstatt eines Kreises ist hier i n der Mi t te
cine hochgestellte Raute, auch horizontal geteilt, wie die Wiener
Punze, mit der Nummer 13 im oberen Teile der Raute, und mit
dem Buchstaben A daruber, wahrend in den Ecken die Ziffern
des Jahres 1838 stehen (Abb. 31). In Zagreb arbeitete 1835—
1841 der Goldschmied Friedrich Laube, der auch aus Haar
gaf lochtene, damals sehr beliebte Modeschmucksachen: Hals-,
Ohr- und Armringe, Knopfe u a., welche Ana Hadjak in Zagreb
ausfuhrte, mit silbernen oder goldenen Beschlagen versah. Laubes
Loffelchen aus dem J. 1838 sind sehr verwandt jenen
der Meister J. K. und O. G. so dass diese wohl in ungefahr
derselben Zeit entstanden sein konnten.
Diese ziemlich zahlreiche Gruppe der Arbeiten Zagreber Goldschmiede
in der Sammlung Shauff erweitert unsere Kenntnisse
uber die Namens- und Beschauzeichen, welche diese gebrauchten,
und konnnte wohl dazu beitragen, dassandere Arbeiten und
teilweise auch die Meisternamen erforscht werden.

Ključne riječi

Hrčak ID:

148372

URI

https://hrcak.srce.hr/148372

Datum izdavanja:

15.12.1968.

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