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DIE GOTISCHE STATUE DER MARIA BISTRICA

Anđela Horvat


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str. 151-156

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Sažetak

Im nordlich von Zagreb gelegenen Gebiet von Hrvatsko Zagorje haben sich bis heute zehn gotische Marienstatuen aus Holz erhalten. Die Muttergottes der Wallfahrtskirche Maria Bistrica unterscheidet sich von den uberigen durch ihre stilistichen Merkmale. Die stehende Figur der Maria mit dem Kinde ist 117 cm hoch. Sie steht auf einer Mondsichel. Die Falten ihres Umhangs verlaufen im Mittelteil in wagrechten, elliptischen Bogen, wahrend sie von der Hiifte abwarts gerade senkrecht herabfallen. Dieses Faltensystem deriviert aus der Zeit der s.g. »schonen Madonnen« um 1400, ist aber im Verlauf der Zeit starr und leblos geworden. Es stellt sich nun die Frage, wann diese Statue mit ihren archaischen Stilemerkmalen entstanden sein konnte. Bis jetzt wurde sie ohne stichhaltige Argumente der Zeit vom 15. bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts zugeordnet.
Aus der Analyse der Statue ergibt sich, dass ihre Stilmerkmale heterogen sind. Neben archaischen Stilelementen stehen auch solche, die Anhaltspunkte fur ihre Entstehungszeit bieten. So steht z. B. die lebhafte Bewegung des Kindes im Gegensatz zur hieratischen Haltung der Madonna. Das erstarrte Faltensystem der »schonen Madonnen« wird durch die Langsfalten des Gewandes der Madonna potenziert, und verweist dadurch auf das letzte Jahrzehnt des 15. Jahrhunderts als Entstehungszeit der Maria Bistrica hin. Alle diese Elemente sprechen dafur, dass die Statue in einer einheimischen, peripheren Werkstatte entstanden sein konnte, der das Raffinement der fuhrenden Werkstatten fehlte, und durch rustifizierte Formen ersetzt wurde. Es scheint, als ob neben verschiedenen Vorlagen dem Meister auch eine steinerne Madunnenfigur als Vorbild gedient hatte , da die Figur auf der Ruckseite nicht ausgehohlt, sondern nur grob bearbeitet ist.
Die Madonna von Maria Bistrica hat eine ungewohnliche und sturmische Geschichte. Zweimal musste sie im 16. und 17. Jahrhundert in Verstecke gebracht werden, um sie wahrend der Turkeneinfalle vor Frevel zu bewahren. Seit dem Jahr 1684 wird sie ohne Unterbrechung sehr verehrt, und im 20. Jahrhundert gilt sie als die am meisten verehrte Gnadenstatue in Kroatien. Wegen der besonderen stilistischen Merkmale dieser spatgotischen Statue, d.h. ihrer archaischen Elemente
aus der Zeit um 1400, die bei ihr noch Ende des 15. Jahrhunderts zur Anwendung kamen, kommt der Statue der Maria Bistrica als wertvollem Beispiel naiver Formgebung im sudeuropaischen Raum eine besondere Stelle zu.

Ključne riječi

Hrčak ID:

165138

URI

https://hrcak.srce.hr/165138

Datum izdavanja:

15.12.1985.

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