Prethodno priopćenje
Fallstudie zur „Kulturbegegnung“: Eine kroatische Brauerei im Besitz ausländischer Investoren
Davor TOPOLČIĆ
Sažetak
Diese Fallstudie beschreibt verschiedene Dimensionen der
Begegnung zwischen der kroatischen und der „westlichen“
Kultur im Bereich des Unternehmertums. Für ausländische
Unternehmer stellte die Bierbrauerei Karlovačka pivovara
(Karlovac) eine attraktive Investition dar, trotz der Mängel,
mit denen die meisten sozialistischen Firmen behaftet sind:
einer relativ veralteten Technologie und einer viel zu großen
Arbeitnehmerzahl. Üblicherweise gilt bei einer Übernahme
dieser Art die Aufmerksamkeit den Merkmalen der Firma vor
Ort und dem postsozialistischen institutionalen Kontext, doch
für den marktwirtschaftlichen Integrationsprozess sind
außerdem die Merkmale der Elternfirma, das mit der
Übernahme verfolgte strategische Ziel und die Autorität der
ausländischen Manager von Bedeutung. Der „lateinische“
Typus der westlichen Kultur und ein autoritärer Führungsstil
haben sich in wirtschaftlicher Hinsicht langfristig als nicht
erfolgreich erwiesen. Da die Karlovačka-Brauerei innerhalb
der SBE-Gruppe relativ schwach integriert war, initiierte der
neue Eigentümer Heineken einen umfangreichen Prozess zur
Einbindung der Brauerei in sein Korporationssystem. Die
klare Begründung von Geschäftszielen vor Arbeitnehmern
und Lokalvertretern, das Bestehen eines langfristigen
Entwicklungsplans mit relativ hohen Investitionen, die
Autorität Heinekens als internationaler Korporation sowie
durchlässige Kanäle zum Austausch von Wissen und
Informationen haben wesentlich dazu beigetragen, Konflikte
im Rahmen des radikalen Restrukturierungsprozesses des
Unternehmens zu beseitigen. Beobachtet man die
Veränderungen im Organisationsaufbau, im gegenseitigen
Umgang und in der autonomen Geschäftsführung, erweist
sich das, was aus der Begegnung zwischen der „Ost-“ und
der „Westkultur“ herausgekommen ist, als kulturelle
Hybridform, die dem theoretischen Extrem unter dem Motto
„Sieg des Westens und Niederlage des Ostens“ nahe kommt.
Diese Sichtweise ist jedoch zu vereinfachend, denn das
Paradigma „Herr / Untergebene“ hat sich als Misserfolg
herausgestellt, während das Erfolgsparadigma von Heineken
auf beiden Seiten Gewinner erkennen lässt.
Ključne riječi
Privatisierung und Unternehmensübernahme (Direktinvestitionen aus dem Ausland); organisationelle Umstrukturierung; Geschäftskultur im „Osten“ und „Westen“; Wissenstransfer
Hrčak ID:
19162
URI
Datum izdavanja:
31.10.2007.
Posjeta: 3.042 *