Original scientific paper
Die Faktorenstruktur der Freundschaften zugrunde liegenden Regeln und ihr Bezug zu Persönlichkeitsmerkmalen
Goran BUBAŠ
Denis BRATKO
Abstract
Freundschaften sind eine wichtige Form der sozialen
Vernetzung von Adoleszenten und jüngeren Erwachsenen,
und der diesbezügliche Erfolg geht einher mit dem Gefühl seelischen Wohlbefindens und der sozialen Anpassung
des Individuums. Die Qualität des freundschaftlichen Verhältnisses
wird bestimmt von Regeln, die die Interaktionspartner
bei ihrem gegenseitigen Umgang anwenden. Die
vorliegende Arbeit präsentiert die Ergebnisse einer
Untersuchung, mit der die Faktorenstruktur der Freundschaften
zugrunde liegenden Regeln ermittelt werden sollte.
Aufgrund fachliterarischer Angaben und zusammengetragener
Regeln, die den Freundschaften jüngerer
Erwachsener zugrunde liegen, wurde ein Fragebogen zur
Selbsteinschätzung (IR-1) entworfen; er enthält 141
Behauptungen/Regeln, zu denen 501 Probanden im
jüngeren Erwachsenenalter Stellung nehmen sollten. Eine
Faktorenanalyse ergab fünf Dimensionen der in
Freundschaften befolgten Regeln. Diese sind: Gutwilligkeit,
Geselligkeit, Angemessenheit, Selbstkontrolle und
Selbstorientiertheit. Die angeführten Dimensionen wurden
verglichen mit den Untersuchungsergebnissen anderer
Autoren, die im Bereich freundschaftlicher Beziehungen und
sozialer Kompetenz forschen. In einer Probanden-
Untergruppe geringeren Umfangs (N = 114) wurde der
Fragebogen NEO PI-R eingesetzt, um Persönlichkeitsdimensionen
nach dem Fünf-Faktoren-Modell zu ermitteln.
Man entdeckte zahlreiche statistisch relevante Korrelationen
zwischen den Dimensionen von Interaktionsregeln einerseits
und Persönlichkeitsdimensionen, einschließlich ihren
Facetten, andererseits. Die meisten standen in Bezug zu
Extravertierheit und angenehmem Auftreten.
Keywords
Freundschaftsbeziehungen; Interaktionsregeln; Faktorenanalyse; Fünf-Faktoren-Modell der Persönlichkeit
Hrčak ID:
19255
URI
Publication date:
31.12.2007.
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