Original scientific paper
Erziehungsstile, Freizeitgestaltung und Risikoverhalten bei Jugendlichen
Zora RABOTEG-ŠARIĆ
; Institut društvenih znanosti Ivo Pilar, Zagreb
Slavko SAKOMAN
; Klinička bolnica "Sestre milosrdnice", Zagreb
Andreja BRAJŠA-ŽGANEC
; Institut društvenih znanosti Ivo Pilar, Zagreb
Abstract
Das Ziel der vorliegenden Untersuchung war herauszufinden,
inwiefern elterliche Erziehungsmethoden mit der Art der
Freizeitgestaltung ihrer Kinder verbunden sind, ferner welche
Aspekte elterlichen Verhaltens und welche Freizeitaktivitäten
Jugendlicher mit der schulischen Leistung und dem Alkoholund
Drogenmissbrauch in Bezug stehen. Die Untersuchung
wurde in einer repräsentativen Gruppe von 2823
Mittelschülern aus ganz Kroatien durchgeführt. Ermittelt
wurden die elterliche Unterstützung, die Beteiligung der
Eltern an der Erziehung ihrer Kinder, Kontrollmaßnahmen
der Eltern und gemeinsames Fällen von Entscheidungen
innerhalb der Familie; es wurde ferner ein Fragebogen
eingesetzt, der die Art der Freizeitaktivitäten und die
Häufigkeit des Rauschmittelkonsums unter Jugendlichen
ermitteln sollte. Bei der Ergebnisauswertung wurden multiple
Regressionsanalysen angewandt, und zwar bezüglich der
Kriterien Schulleistung sowie Alkohol- und Drogenkonsum,
einschließlich der soziodemografischen Variablen als
Kovariationen; ebenfalls in Betracht gezogen wurden
verschiedene elterliche Erziehungsmethoden sowie Arten der
Freizeitgestaltung als Prädiktorvariablen. Elterliche
Kontrollmaßnahmen erwiesen sich als bedeutender Prädiktor
sämtlicher Kriterien, die das Adoleszenzverhalten bestimmen.
Ein geringeres Ausmaß elterlicher Kontrollmaßnahmen wird mit geringerem Erfolg in der Schule und mit häufigerem
Rauschmittelkonsum in Verbindung gebracht. Mäßige
Unterstützung vonseiten des gleichgeschlechtigen Elternteils
ist, bei verringerter Kontrolle durch beide Eltern, ein
bedeutender Prädiktor des Drogenmissbrauchs unter
Adoleszenten. Nicht organisierte Formen der
Freizeitgestaltung, im Fragebogen beschrieben als "Ausgehen
und Unterhaltung", sind der wichtigste Prädiktor für geringere
schulische Leistungen und wiederholten Rauschmittelkonsum;
hingegen die Beteiligung an kreativen und außerschulischen
Aktivitäten sowie das Interesse für Bücher und
Kulturveranstaltungen sind mit einem besseren
Notendurchschnitt in Verbindung zu bringen. Zusätzliche
Analysen verweisen darauf, dass Eltern indirekt Einfluss
nehmen auf die psychosoziale Anpassung von Adoleszenten,
indem sie ihre Kinder in verschiedene Freizeitaktivitäten
"einweisen". Bei der Auswertung der Ergebnisse erörtern die
Autoren die Wechselwirkung zwischen Familien und
Jugendlichen einerseits sowie zwischen Jugendlichen und
Altersgenossen andererseits.
Keywords
Hrčak ID:
19687
URI
Publication date:
30.6.2002.
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