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Gesellschaftliche Veränderungen, Migrationen und ethnische Struktur: das Beispiel Petrinja (Kroatien)

Jadranka ČAČIĆ-KUMPES
Ivo NEJAŠMIĆ


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str. 255-273

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Sažetak

Diese Arbeit untersucht die Veränderungen in der ethnischen
Zusammensetzung der Bevölkerung von Petrinja sowie die
Ursachen, die dazu geführt haben und die in Bezug auf die
ethnisch gemischten Landesteile Kroatiens paradigmatisch
erscheinen. Die Wahl der Verfasser fiel auf Petrinja, weil
diese Kleinstadt (etwa 40 km südöstlich von Zagreb) eine
bipolare ethnische Zusammensetzung aufweist: Kroaten und
Serben machen den Großteil der Bevölkerung aus. Außerdem
ist es zwischen 1945 und 1998 zu tief greifenden
Veränderungen im jeweiligen Anteil dieser ethnischen
Bevölkerungsgruppen gekommen. Noch 1948 stellten die
Kroaten etwas mehr als 4/5 der Stadtbevölkerung. 1991 lag
der Anteil der Kroaten bei 40,96%, der Anteil der Serben lag
bei 45,14%; "übrige und unbekannte" Bevölkerungsanteile
stellten 13,9%. In vier Jahrzehnten haben die Kroaten in der
Stadt Petrinja den Status des mehrheitlichen Bevölkerungsanteils
eingebüßt und eine klare Rückgangstendenz verbucht.
Die Ursachen sind in gesellschaftlichen Umkanalisierungsprozessen
zu suchen (negative Kaderauswahl, "Nomenklatur"
usw.), wie sie für die kommunistische Herrscherelite nach
dem II. Weltkrieg charakteristisch waren. Die Machtträger
wurden in den Reihen charismatischer lokaler Partisanen
gesucht sowie unter den Mitgliedern der Kommunistischen
Partei und fügten sich in den Rahmen eines politischen
Systems, mit dem sich (wie es scheint) die lokalen Serben
eher identifizierten als die Kroaten. Die Verbindung von
Ideologie und subethnischen Traditionen (Patriarchat,
Paternalismus, Ethnozentrismus), Sippenverbände und
Landflucht (Abwanderung der Landbevölkerung mit
überwiegend serbischem Anteil in das entwickelte Petrinja)
zeitigten selektive Migrationsprozesse und in der Folge eine
Veränderung der ethnischen Bevölkerungsstruktur. Zu weiteren, dramatischen Veränderungen der ethnischen
Struktur kam es mit Ausbruch des serbischen
Aggressionskriegs 1991. Die Migrationsvorgänge haben sich
bislang noch nicht stabilisiert. Erst die nächste Volkszählung
im Jahr 2001 wird ein klares Bild von den Folgen zeichnen,
die der Krieg und das Nachkriegsgeschehen in der
ethnischen Bevölkerungsstruktur Petrinjas hinterlassen haben.

Ključne riječi

Hrčak ID:

20168

URI

https://hrcak.srce.hr/20168

Datum izdavanja:

30.4.2001.

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