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Deutschnationalismus und antislowenische Aktivitäten im österreichischen Kärnten

Janez Stergar


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str. 133-167

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Sažetak

Aufgrund einer verhältnismässig umfangreichen slowenischen Geschichtsliteratur und fortschrittlicher österreichischer Schriftsteller der jüngeren Generation versucht dieser Beitrag, ein abgerundetes Bild der gedanklichen Entwicklung des Deutschnationalismus im österreichischen Kärnten zu geben und daneben auch auf seine konkreten Manifestationen - auf die Tätigkeit der antislowenischen Organisationen - aufmerksam zu machen. Gerade die Tatsache, dass die slowenische Minderheit in Österreich (in Kärnten und Steiermark) auch noch heute einem gewaltätigen und systematisch, bis ins kleinste organisierten Druck der Denationalisierung ausgesetzt ist, rechtfertigt das Bedürfnis, einen derartigen Überblick zu geben; umso mehr, als gerade diese dauernd durchgeführte Germanisierung der Slowenen und der Kroaten in Österreich der einzige Rest eines einst viel breiteren Geschichtsprozesses ist.
Das erste Kapital erörtert die Entstehung einiger der grundlegenden Beziehungen zwischen Slowenen und Deutschen in der Zeit vor dem Beginn der »klassischen« nationalen Kampfe (6. Jh. bis 1848). Man kann zwar in den letzten hundert Jahren dieses Zeitraums eine Anzahl für die Slowenen ungünstiger sozialer, politischer und kultureller Veränderungen verfolgen, doch waren diese nicht von nationalistischen Grinden bedingt. Die Zeltspanne zwischen 1848 und 1918 bedeutet für Kärnten eine Zeit, In der alle Formen verstärkter nationaler Kämpfe in der Habsburgermonarchie auftraten. Gerade wegen der Tätigkeit der antislowenischen Organisationen und des Einflusses deutschnationaler imperialistischer Bestrebungen hatte Kärntens wirtschaftliche Entwicklung für die Slowenen ausgesprochen ungünstige Folgen. Im Unterschied zu den übrigen slowenischen Ländern brachte weder die Taaffesche Regierung noch die allgemeine Demokratisierung des politischen Lebens in der Monarchie an der Jahrhundertwende den Kärntner Slowenen eine Besserung ihrer Lage. Die Jahre unmittelbar vor dem ersten Weltkrieg und während dieses Krieges waren eine Zeit offener Slowenenverfolgungen, nicht nur seitens der Deutschnationalisten, sondern auch von seiten der Regierungsorgane. Während der ersten Republik Österreich (III. Kapitel), nach einem erfolglos verlaufenen Kampf für eine mit der ethnischen Grenze identische Staatsgrenze folgte offener, gegen die Slowenen, die für Jugoslawien eintraten, gerichteter Terror. Jede gegen die Minderheiten gerichtete Tätigkeit wurde von dem in vorplebiszitärer Zeit gegründeten, halbamtlichen Kärntner Heimatdienst-Heimatbund in Schwung gebracht. Und zur Zeit des autoritären Regimes war diese Organisation sogar die Zufluchtsstätte illegaler Nazisten. Nach dem Anschluss wurden die gegen die Minderheiten gerichteten Organisationen gänzlich in den nazistischen Apparat eingeschaltet. Als in Jahre 1941 auch die letzten aussenpolitischen Hindernisse weggefallen waren, begann man den Plan zur »endgültigen Lösung« der Kärntner Frage durch die Aussiedlung von 50.000 Slowenen zu verwirklichen. Die Durchschlagskraft des Volksbefreiungskampfes sowie der für die Deutschen ungünstige Verlauf des Krieges verhinderten die Durchführung weiterer auf den Genozid ausgerichteter Absichten, doch waren die Folgen des nazistischen Wütens gegen die Minderheit trotzdem furchtbar.
Die Lage der in Österreich lebenden slowenischen und kroatischen Minderheiten wird durch den Artikel 7 des Staatsvertrags über die Erneuerung eines unabhängigen und demokratischen Österreich geregelt: sein fünfter Absatz verbietet die Tätigkeit aller gegen die Minderheiten gerichteter Organisationen. Gleich nachdem der Staatsvertrag unterzeichnet war und die Alliierten Mächte Österreich verlassen hatten, erneuerten die meisten antislowenischen. Vorkriegsorganisationen in Kärnten ihre Tätigkeit. Unter ihnen auch der Heimatdienst. Die österreichische Regierung gibt ihren antislowenischen Forderungen dauernd nach: so wurde 1958 in Kärnten die zweisprachige Pflichtschule abgeschafft; im Jahre 1970 wurde die Leitung der amtlichen 50-jährigen Jubiläumsfeiern des Plebiszits alten Deutschnationalisten - in der Regel einstigen Nazisten - überlassen; 1972 wurden von Mitgliedern des Heimatdienstes in Anwesenheit der Polizei alle neuaufgestellten Ortstafeln abgerissen. Im Jahre 1976 kapitulierte dann die österreichische Regierung endgültig vor dem Kärntner Deutschnationalismus: sie verabschiedete eine Reihe von Antiminderheiten-Gesetzen, und am 14. November 1976 wurde eine »Minderheitenermittlung« veranstaltet, die dazu geführt hat, dass in Kärnten amtlich nur noch dreitausend Slowenen gezählt wurden.

Ključne riječi

Hrčak ID:

216801

URI

https://hrcak.srce.hr/216801

Datum izdavanja:

12.5.1977.

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