Stručni rad
Die Funde Vom Anlegeplatz In Osijek Unterstadt
Mirko Bulat
Sažetak
Der Autor beschreibt das Fundmaterial aus verschiedenen Epochen, das beim Ausschachten der Trasse für eine Strasse auf dem Anlegeplatz in der Unterstadt im J. 1961 zum Vorschein gekommen ist. Da das Museum za spät von diesen Erdarbeiten erfuhr, konnte man nur die übriggebliebenen Funde einsammeln und nur annähernd die Fundumstände feststellen. Zuerst wird eine Übersicht der bisherigen Funde aus der näheren Umgebung gegeben (zumeist handelt es sich um noch nicht publizierte Funde) aus der Hallstatt-, La Tene- und Römerzeit, auf Grund welcher der Schluss gebracht wird, dass auf diesem steilen Abschnitt des Drauufers gegen Ende des IV. Jahrhunderts von Chr. das keltische Mursa entstanden ist. Etwas südlicher davon entstand dann die Römerstadt Mursa im II. Jahrhundert nach Chr. Die ältesten Funde in dieser ausgeschachteten Trasse für die Strasse auf dem Anlegeplatz sind zwei Urnengräber der späten Bronzezeit mit starken Einflüssen der Gruppe Baierndorf-Velatice, die wir nach K. Vinski-Gaspa- rini12 in die Phase II der Urnenfelderkultur des Zwischenstromlandes einordnen könen. Aus dieser und einer etwas spätere Zeit wurden auch Bruchstücke ähnlicher Keramik gefunden, ebenso einige kleinere Gegenstände aus Bronze. In der La Téne-Zeit waren hier zahlreiche Abfallgruben und wahrscheinlich auch einige halb eingegrabene Erdhütten, die die früheren Schichten in Unordnung brachten. Aus diesen Gruben stammen viele Bruchstücke standarder grauer und graphitierter Gefässe, die in den La Tene-Fundplätzen der Umgebung Analogien haben, besonders auf der Nekropole auf der Ziegelei östlich von der Unterstadt.32-54 Abgesondert wurde ein leider fast ganz vernichteter Töpferofen gefunden, ebenso ein Herd.
Der Autor gibt die Beschreibung des Materials nach Arten gesondert, findet zahlreiche ältere Elemente in den Formen und Verzierungen und datiert es in das mittlere und späte La Tene. In dem La Téne-Gruben wurden auch Scherben feiner Keramik und Lampenbruchstücke aus der frühen Kanserzeit, die aus Norditalien im frühen I. Jahrhundert eingeführt wurden, gefunden. Das bezeugt auf eine gewisse Art die Fortdauer der autochtonen Ansiedlung bis ins I. Jahrhundert n. Chr.
In diese Gruben waren Fundamente eines einfachen römischen Gebäudes aus Stein und Bruchstücken vom Baumaterial eines älteren Gebäudes eingegraben. Darunter befand sich auch bemalter Mörtel, so dass wir Gebäude wahrscheinlich in die Zeit der Erneuerung Mursas nach dem Einbruch der Markomannen, bzw. in das Ende des Zweiten und den Anfang des dritten Jahrhundert datieren können. Das zweite Gebäude lag auf der südlichen Seite der ausgeschachteten Strassen- trasse, in kleinerer Tiefe, aber hier wurde ein Fussboden aus Tonwürfeln festgestelt, während die Wände nicht festgestellt werden konnten. Oberhalb des Fussbodens und östlich davon sowie in den oberen Schichten der Gruben auf der nördlichen und südlichen Seite der Trasse wurden zahlreiche Scherben reliefer und glatter Terra sigillata, verschiedener feiner und gewöhnlicher Keramik, Fragmente von Lampen und Tonfiguren, von Gefässen aus Glas, von Ziegeln und Dachziegeln, einige kleinere Gegenstände aus Bronze und aus Eisen, das Bruchstück des Grab¬steines eines Soldaten der legio II Adjutrix, das Bruchstück des oberen Feiles einer Ara und einige Münzen aus der Zeitspanne von Hadrian bis Valentinian gefunden. In einigen Fällen war dieses Material mit Keramikscherben aus der jüngsten Besiedlundszeit vermengt, d. h. aus den 18. und 19. Jahrhundert, der Zeit, in der die Gründung der Unterstadt nach der Befreiung Osijeks von den Türken fällt. Da das Material zumeist mit Tierknochen, Russ und gebrannter Erde ver¬mengt war, können wir zu dem Schluss kommen, dass der Teil des rö¬mischen Materials, in dem auffallenderweise spätantikes Material gänzlich fehlt, von nachträglichen Aufschüttungen dieses Terrains stammt, das in antiker Zeit, nördlich vom nördlichen Wall Mursas gelegen, nicht in den eigentlichen urbani¬stischen Raster eingeschlossen war. Auf diesem Terrain war etwas südlicher in spätantiker Zeit ein grösseres Verteidigungsbauwerk errichtet worden, dessen Reste noch am Anfang des vorigen Jahrhunderts sichtbar waren4’ und zu dem wahrscheinlich auch die Überreste des dritten Gebäudes (die Fundamente einer Säule aus Zigeln) das am südlichen Ende der Trasse gefunden wurde, gehören. Es scheint, dass nach dem Untergang Mursas im J. 443, als es von Atillas Hunnen endgültig zerstört wurde, auf dieser Stelle keine länger andauernde Besiedlung bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts stattgefunden hat.
So zeigen uns diese Funde, von denen viele einer ausführlicheren Bearbeitung wert wären, was lieder hier nicht möglich ist, die Folge der historischen Konti¬nuität von der Vorgeschichte über das römische Mursa bis zum heutigen Osijek.
Ključne riječi
Hrčak ID:
237477
URI
Datum izdavanja:
18.5.1977.
Posjeta: 607 *