Izvorni znanstveni članak
https://doi.org/10.17234/SocEkol.29.3.2
Genossenschaften in Kroatien – ineffiziente, unerwünschte oder unerkannte Organisationsformen?
Krešimir Žažar
orcid.org/0000-0002-6133-8625
; Filozofski fakultet Sveučilišta u Zagrebu, Odsjek za sociologiju, Ivana Lučića 3, 10 000 Zagreb
Sažetak
Nach einer anfänglichen Begriffsbestimmung und einem Rückblick auf die historische Wichtigkeit der Genossenschaften im globalen Rahmen der kroatischen Gesellschaft (es werden nummerische Indikatoren für eine außerordentliche Wichtigkeit von genossenschaftlichen Organisationen in manchen, vor allem westeuropäischen Ländern angeführt, gleichzeitig wird aber auf eine geringe Bedeutung von Genossenschaften im heutigen Kroatien hingewiesen) bringt der mittlere Teil des Artikels Befunde einer Etappe der im Jahr 2018 im Rahmen des Projekts „Die Rolle der lokalen und regionalen Selbstverwaltung bei der Entwicklung von Genossenschaftstum“ durchgeführten empirischen Forschung. Es geht um qualitative Forschung, die auf der Methode halbstrukturierter Interviews beruht und auf nichtprobabilistischem absichtlichem Muster (N=11) realisiert wurde, das unterschiedliche Gesprächspartner (Repräsentanten von Genossenschaften, Repräsentanten von Einheiten der regionalen und lokalen Selbstverwaltung, Mitarbeiter in Entwicklungsagenturen u. Ä.) mitinkludierte und zwar im Distrikt Međimurje, das ein Beispiel einer entwickelten Mikroregion darstellt und im Distrikt Sisak-Moslavina, das ein Beispiel einer schwächer entwickelten Region in Kroatien darstellt. Der Zweck dieser Forschung war es herauszufinden, in welchem Ausmaß Genossenschaften als relevante Faktoren der gesellschaftlichen Entwicklung auf der regionalen/lokalen Ebene auftreten, weiterhin Determinanten des sozialen Umfelds (externe Faktoren) zu bestimmen, die positiv bzw. negativ die Geschäftstätigeit von Genossenschaften beeinflussen, sowie intraorganisatorische Faktoren (interne Faktoren) festzustellen, die auf wirtschaftliche, soziale und allgemeine Leistungen von Genossenschaften einwirken. Ausschlaggebende Befunde weisen darauf hin, dass als Hindernisse für eine erfolgreichere Tätigkeit von Genossenschaften bestimmte strukturelle Faktoren auftauchen, wie z.B. ungenügend klarer oder oft wechselnder Regulationsrahmen, mangelhafte Informiertheit von Geschäftssubjekten über die Potentiale des genossenschaftlichen Organisierens, die Nichterkennung der Genossenschaften als eine distinktive Organisationsform, Ausbleiben einer systematischen Unterstützung der Arbeit der Genossenschaften, aber auch bestimmte soziokulturelle Faktoren, wie ein gewisser Skeptizismus der Genossenschaftsmitglieder selbst der Teilnahme an einer Genossenschaftsorganisation gegenüber. Letzteres weist auf ein Defizit des Gesellscahftskapitals hin, was mit Merkmalen der dominierenden Kulturmatrix verbunden werden könnte, die eine gewisse Abneigung dem Genossenschaftsgedanken als einem negativen Erbe des Sozialismus gegenüber aufweist, obwohl man dabei die Tatsache aus der Sicht verliert, dass die Tradition des Genossenschaftstums in Kroatien wesentlich tiefere historische Wurzeln hat. Aus dem Vergleich von zwei genannten Fällen ergibt es sich, dass es keine wesentlichen Unterschiede in der Funktionsweise von Genossenschaften in den zwei genannten Distrikten gibt. Schließlich werden Richtlinien angedeutet, was man tun sollte, um das Genossenschaftstum in Kroatien zu fördern.
Ključne riječi
Defizit am Gesellschaftskapital; ungenügende institutionelle Unterstützung; Kulturgepäck; Genossenschaftsorganisationen
Hrčak ID:
247730
URI
Datum izdavanja:
13.12.2020.
Posjeta: 3.071 *