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Review article

https://doi.org/10.15291/gem.4365

Mare nostrum = nostrum sepulcrum? Das Mittelmeer als Massengrab für Migranten und das Dilemma europäischer Flüchtlingspolitik Zur aktuellen Kontroverse über die neuen „Boatpeople“

Ernest W.B. Hess-Lüttich ; TU Berlin


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page 157-175

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Abstract

Die von einer Jury deutscher Linguisten ausgewählten „Unwörter
des Jahres“ (wie Pushback, Asyltourismus, Anti-Abschiebeindustrie,
Überfremdung) beziehen sich nicht selten auf die in Deutschland
(aber nicht nur dort) anhaltenden Kontroversen über Migrations- und
Flüchtlingspolitik. Das Wort ‚Pushback‘ etwa beschreibe die Praxis
europäischer Grenzwächter, Flüchtlinge an den Grenzen zurückzuweisen
oder ihre Boote am Anlanden zu hindern. Vor dem Hintergrund
der europäischen Humanitätskrise im Schatten des russischen
Angriffs auf die Ukraine diskutiert der Beitrag aktuelle Positionen der
Debatte um die Integration von Ausländern, namentlich aus dem afrikanischen
Nachbarkontinent, in die europäischen (und besonders die
deutschsprachigen) Gesellschaften. Was sind die Bedingungen für eine
erfolgreiche Zuwanderung? Wie ist die Bilanz der politischen (und finanziellen)
Versuche zur sozialen, beruflichen und vor allem sprachlichen
Integration von Ausländern? Wie verhält sich die restriktive
Praxis (Stichworte: ‚Frontex‘ oder ‚Festung Europa‘) zu dem demographischen
Desiderat von Zuwanderung in alternde Gesellschaften? Wie
die Zunahme der irregulären Immigration zu dem Ruf der Wirtschaft
nach legaler Zuwanderung? Da die Zahl der afrikanischen Flüchtlinge angesichts multipler, auch ökologischer Krisen weiter zunehmen wird,
plädiert mein Beitrag für neue Ansätze zur Lösung des Problems ihrer
Integration in die europäischen Gesellschaften. Ausgehend von einer
Analyse der Ursachen für die aktuelle Situation 2022 gibt das Papier
vor der für 2023 angestrebten Neufassung des Zuwanderungsgesetzes
einen Überblick über die Fakten und Zahlen der Migrationspolitik
unter besonderer Berücksichtigung afrikanischer Flüchtlinge, ihrer Bedürfnisse,
ihrer Anforderungen und Perspektiven, was zu einem interkulturell
sensibilisierten Plädoyer für mehr sprachliche und berufliche
Bildung sowohl im Inland, aber auch im Ausland führt.

Keywords

Migration, afrikanische Flüchtlinge, Integration, Identität, Entwicklungshilfe, Spracherwerb, Berufsbildung

Hrčak ID:

312051

URI

https://hrcak.srce.hr/312051

Publication date:

22.12.2023.

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