Bogoslovska smotra, Vol. 82 No. 1, 2012.
Original scientific paper
Die Idee des Guten in Heideggers existenzialer Analyse
Robert Petkovšek
; Faculty of Theology, University of Ljubljana, Ljubljana, Slovenia
Abstract
Platon gilt als der »Entdecker des Apriori«. Die platonische Definition des Guten, die am tiefsten das Konzept des Apriori bestimmte, erklärt es als »epekeina tes ousias«. Die nachfolgende Entwicklung der abendländischen Philosophie, die von vielen als Geschichte der platonischen Transformationen angesehen wird, kehrte immer wieder zu diesem platonischen Topos zurück und versuchte es als die zentrale Frage der Philosophie selbst zu erklären. Die Trennlinie, die verschiedene Interpretationen in zwei Gruppen teilt, ist der Unterschied zwischen zwei grundlegenden Möglichkeiten des Lebens: Praxis und Theöria. Nach Heidegger hat die traditionelle Philosophie das Apriori im theoretischen Sinne falsch interpretiert. Im Gegensatz zum »theoretischen Apriori« versuchte Heidegger zu zeigen, dass die wahren Wurzeln des Apriori in der Praxis liegen, im menschlichen Sein, das er als Existenz bezeichnet. Das wahre Apriori ist nicht »jenseits« vom Sein, sondern »diesseits« vom Sein, das Platon als utopische, undefinierbare chöra - als unhaltbaren Behälter aller Dinge - beschrieb. Chöra ist der platonische Äquivalent für den Heideggerschen Konzept von Existenz.
Keywords
Heidegger; Platon; Derrida; Apriori; Gute; epekeina tes ousias; Existenz; prax; , theöria; logos
Hrčak ID:
79232
URI
Publication date:
28.3.2012.
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