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Original scientific paper

https://doi.org/10.5559/di.20.4.02

Zwischen Vorzügen der Bildung und negativem soziokulturellem Erbe

Antun ŠUNDALIĆ orcid id orcid.org/0000-0001-9261-834X ; Faculty of Economics, Osijek
Željko PAVIĆ orcid id orcid.org/0000-0001-7027-4451 ; Faculty of Economics, Osijek


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Abstract

Trotz aller Komplexität des Begriffs der Meritokratie müssten
in meritokratischen Gesellschaften die gesellschaftliche
Position und gesellschaftliche Auszeichnungen in engem
Zusammenhang mit dem Bildungsgrad einer jeweiligen
Person stehen. In der kroatischen Gesellschaft ist nichtmeritokratisches
und korruptes Verhalten sehr ausgeprägt;
die Erklärungen hierfür reichen von Verweisen auf ein
nachteiliges soziokulturelles Erbe (traditionelle Bauernkultur,
Sozialismus) bis hin zur Sichtweise, dass es sich hierbei um
eine rationale Anpassung an die gesellschaftliche Realität
handle. Der vorliegende Artikel entstand in Anlehnung an
Untersuchungen zur Anerkennung des Werts von Bildung,
aufgefasst als Mechanismus gesellschaftlicher Selektion und
Belohnung, wobei überdies der Frage nachgegangen wird,
inwiefern korrupte Vorgehensweisen zur Sicherung von
gesellschaftlichem Erfolg akzeptiert werden. Die Verfasser
versuchten zu ermitteln, inwiefern immer noch von einer
negativen Auswirkung des soziokulturellen Erbes die Rede
sein könne, und führten zu Beginn des Jahres 2011 eine
entsprechende Untersuchung an der Universität „Josip Juraj
Strossmayer“ in Osijek durch. Die befragten Studenten
vertraten die Meinung, dass führende gesellschaftliche Positionen auf nicht-meritokratische Weise eingenommen
würden. Gleichzeitig jedoch stellten die Forscher fest, dass
die Studenten selbst überwiegend einem nichtmeritokratischen
Weltbild anhingen, während ein geringer
Teil der Umfrageteilnehmer insofern an die gesellschaftliche
Wirklichkeit angepasst war, indem der Wert von Bildung zwar
anerkannt, gleichzeitig aber auch korruptes Verhalten
akzeptiert wurde. Im Blick auf die Tatsache, dass bei den
meisten Umfrageteilnehmern, die korruptes Verhalten
akzeptieren, eine Wertedissonanz zu verzeichnen ist,
kommen die Verfasser zum Schluss, dass im Hintergrund
einer solchen Haltung wahrscheinlich eine rationale
Anpassung an die Wirklichkeit stehe.

Keywords

Bildung; Meritokratie; Wertedissonanz; gesellschaftliche Werte; Korruption

Hrčak ID:

75844

URI

https://hrcak.srce.hr/75844

Publication date:

31.12.2011.

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